Märkte am Freitag: DAX hält das hohe Niveau

Warten auf die EZB | Sartorius und Airbus leiden unter Downgrades

Bildquelle: markteinblicke.de

Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich zum Wochenausklang zurückhaltend. Anleger halten sich vor der EZB-Ratsitzung kommende Woche zunehmend zurück. Positiv ist allerdings zu bemerken, dass die hohen Gewinne der ersten Januarwochen weiter gehalten werden. Am Freitagabend schloss der DAX fast unverändert bei 15.150,03 Punkten (+0,11 Prozent).

Sartorius und Airbus leiden unter Downgrades

Am Freitag gehörte lange Zeit die Aktie von Zalando zu den Topperformern im DAX. Bis zum Abend büßte die Shopping-Aktie jedoch alle Zugewinne ein. Spitzenreiter war am Abend Fresenius Medical Care mit einem Plus von 3,9 Prozent. Dahinter folgten mit Abstand die DAX-Werte Heidelberg Materials und adidas. Größter Verlierer ist erneut Sartorius mit einem Minus von 3,5 Prozent, gefolgt von Airbus mit -3,4 Prozent. Beide Titel litten unter einer Analystenherabstufung. Analyst Odysseas Manesiotis von der Privatbank Berenberg hat die Aktie des Laborausrüsters von “Buy” auf “Hold” abgestuft. Das Kursziel von 493 Euro wurde indes bestätigt. Beim Flugzeugbauer hat Jefferies-Analystin Chloe Lemarie das Rating von “Buy” auf “Hold” gesenkt und das Kursziel von 135 auf 130 Euro reduziert.

Ionos wurde als 1&1 Internet AG – später 1&1 Internet SE – vor allem durch seine Webhosting- und DSL-Produkte bekannt. (Bildquelle: Pressefoto United Internet)

United Internet gibt Preisspanne für IONOS bekannt

United Internet hat den Rahmen für den geplanten Börsengang der IONOS Group SE und die Zulassung ihrer Aktien zum Handel im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) festgelegt. Die Aktien der IONOS Group SE werden in einer Preisspanne von 18,50 Euro bis 22,50 Euro.

Abhängig von dem endgültigen Angebotspreis und unter der Annahme, der Platzierung aller Angebotsaktien, würde United Internet einen Erlös zwischen 336 Mio. Euro und 408 Mio. Euro erhalten, während der Gesamterlös aus dem Börsengang voraussichtlich zwischen 447 Mio. Euro und 543 Mio. Euro beträgt. angeboten. Der erste Handelstag der IONOS-Aktien mit der ISIN: DE000A3E00M1 ist voraussichtlich der 8. Februar 2023. Die Aktien von United Internet gewannen nach dieser Ankündigung 0,5 Prozent hinzu.

Warten auf die EZB

In der kommenden Woche wird die EZB wieder einmal über das weitere Vorgehen in der Geldpolitik entscheiden. An der Börse herrscht gespannte Zurückhaltung vor. Florian Ielpo, Head of Macro und Multi-Asset bei Lombard Odier Investement Manager (LOIM), erwartet, dass die EZB am Donnerstag wahrscheinlich die am wenigsten überraschende ihrer geldpolitischen Sitzungen seit sechs Monaten abhalten wird.

“Auf dieser Sitzung dürfte die EZB die Zinsen genau im Einklang mit den Erwartungen anheben, da der Rat sein makroökonomisches Hauptszenario unverändert lassen dürfte. Die Kommunikationslinie der EZB dürfte eine starke Übereinstimmung mit der Dezember-Sitzung aufweisen: Der Kampf gegen die Inflation ist noch nicht vorbei, und die EZB wird in ihrem Kampf gegen die Inflation Entschlossenheit zeigen. Unsere Nowcasting-Indikatoren zeigen deutlich, dass die Inflation in der Eurozone begonnen hat, sich zurückzuziehen – das ist erst der Anfang, und die EZB möchte mehr davon sehen, bevor sie ihre Politik ändert.”

EZB-Präsidentin Christine Lagarde muss einiges erklären. (Bildquelle: Pressefoto Europäische Zentralbank)

Katharine Neiss, Chief European Economist bei PGIM Fixed Income, sieht vor allem die Schwierigkeiten der EZB: “Auch wenn es Anzeichen dafür gibt, dass wir uns dem Höchststand der Leitzinsen nähern könnten – insbesondere in den USA – verfolgt die EZB weiterhin einen anderen Kurs. Nach der Dezembersitzung und den kürzlichen Mitteilungen der EZB-Ratsmitglieder scheint die EZB entschlossen zu sein, die Zinssätze im ersten Quartal dieses Jahres um 100 Basispunkte anzuheben, mit zwei aufeinanderfolgenden Zinserhöhungen um jeweils 50 Basispunkte im Februar und März. Der Markt rechnet erst später mit einer Verlangsamung der Zinserhöhungen, so dass der Zinssatz für die Einlagefazilität bis Ende des Jahres auf über 3 Prozent steigen könnte.”

US-Wachstum überrascht

Die US-Märkte zeigen sich am Freitag ebenfalls wenig bewegt. Dabei notieren Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 knapp im Plus, obwohl Intel sehr schwache Zahlen präsentierte. Angesichts des schwachen PC-Marktes enttäuschte der Chip-Konzern auch mit dem Ausblick.

Der marktEINBLICKE-Derivate-Tipp auf den DAX

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Kurs (27.01.2023 17:54) 53,90 € 33,69 €