Märkte am Montag: DAX schließt kaum verändert

Deutsche Wirtschaft schrumpft im Q4 | Warten auf Quartalszahlen und Notenbankentscheidungen

Bildquelle: markteinblicke.de

Der deutsche Aktienmarkt präsentierte sich zu Beginn einer spannenden Anlegerwoche etwas schwächer. Neben zahllosen Quartalsberichten stehen auch die Notenbanksitzungen von Fed und EZB auf der Agenda. Nach deutlicheren Kursverlusten lag das wichtigste deutsche Börsenbarometer DAX am Montagabend aber nur noch mit 0,16 Prozent bei 15.126,08 Punkten im Minus.

Deutsche Wirtschaft schrumpft im Q4

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im vierten Quartal 2022 gegenüber dem dritten Quartal 2022 um 0,2 Prozent gesunken. Im Vorfeld war ein stagnierender Wert erwartet worden.

Nachdem sich die deutsche Wirtschaft trotz schwieriger Bedingungen in den ersten drei Quartalen gut behaupten konnte, nahm die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2022 leicht ab.

Besonders die privaten Konsumausgaben, die die deutsche Wirtschaft zuvor gestützt hatten, waren niedriger als im Vorquartal. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, ist das preisbereinigte BIP im Jahr 2022 um 1,8 Prozent gewachsen.

Notenbankentscheidungen im Fokus der Märkte

Die anstehenden Zinsentscheide von Fed und EZB stehen in dieser Woche im Anlegerfokus. Marktteilnehmer erwarten mit großer Mehrheit, dass die US-Notenbank am Mittwoch ihr Zinsband um 0,25 Prozentpunkte auf 4,50 bis 4,75 Prozent anheben wird. Im Gegensatz zu den jüngsten Fed-Zinserwartungen von Dezember erwarten die Märkte den Höhepunkt des aktuellen Zinszyklus bei knapp 5 Prozent sowie Zinssenkungen von rund 0,4 Prozentpunkten im zweiten Halbjahr, so Deutsche-Bank-Chefanlagestratege Ulrich Stephan.

Anders dagegen die Lage in Europa: Konkrete Zahlen zum erwarteten Zinshöhepunkt gibt die EZB nämlich nicht heraus. Äußerungen von Mitgliedern des EZB-Rats in der vergangenen Woche lassen aber laut Stephan vermuten, dass einige Währungshüter den maximalen Einlagenzinssatz über den 3,3 Prozent sehen, die die Märkte aktuell einpreisen.

Nicht nur EZB-Präsidentin Christine Lagarde, Bundesbankpräsident Joachim Nagel und De-Nederlandsche-Bank-Chef Klass Knot äußerten sich in diese Richtung. Zuletzt gab auch François Villeroy de Galhau, Gouverneur der Banque de France, zu Protokoll, dass die Zinssätze bis zum Sommer ihren Höchststand erreichen und dann für einige Zeit auf diesem Niveau bleiben dürften. Am Donnerstag nach dem Zinsentscheid sind auf jeden Fall schlauer

Woche der Tech-Bilanzen: Neben Apple berichten auch Amazon, Alphabet und Meta über das Q4. (Bildquelle: markteinblicke.de)

Highlightwoche der Berichtssaison

Die Berichtssaison läuft in dieser Woche zur Höchstform auf. Allein aus Europa legen mehr als 200 Unternehmen ihre Zahlen zum vierten Quartal vor. In den USA sind es ca. 460 Unternehmen. Die Anleger werden also sehr viele Informationen zu verdauen haben. Dementsprechend turbulent dürfte der Kursverlauf mancher Aktie sein. Das betrifft vor allem die Tech-Branche, wo am Donnerstag Apple, Amazon, Alphabet und Meta Rechenschaft über das Schlussquartal 2023 ablegen.

Die US-Märkte starteten verhalten in diese Highlightwoche. Während Dow Jones und S&P 500 am Montagmittag New Yorker Zeit etwas unter ihren Vortagesschlusskursen notieren, werden im Nasdaq 100 deutliche Verluste beobachtet.

Commerzbank überrascht

Die Commerzbank hat überraschend vorläufige, untestierte Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 vorgelegt. (Bildquelle: marktEINBLICKE)

Die Commerzbank (WKN: CBK100 / ISIN: DE000CBK1001) hat auf Basis vorläufiger, untestierter Zahlen im Geschäftsjahr 2022 ein positives EBITDA von 3,37 Mrd. Euro erzielt. Damit erfüllt sie das Kriterium der Unternehmen der Deutschen Börse, nach dem DAX-Kandidaten in ihren beiden letzten Geschäftsjahren ein positives EBITDA ausweisen müssen. Eine etwaige Aufnahme in den DAX ist jedoch auch von anderen Kriterien, insbesondere der Free-Float-Marktkapitalisierung, abhängig. In der Folge konnte die Commerzbank-Aktie 1 Prozent zulegen. Bettina Orlopp, Finanzvorständin der Commerzbank, erklärt die überraschende Bilanzvorlage so:

„Wir haben uns dazu entschieden, das EBITDA der Commerzbank für das Jahr 2022 bereits jetzt zu veröffentlichen, um die Unternehmen der Deutschen Börse in die Lage zu versetzen, uns mit nunmehr zwei verlustfreien Jahren in Folge als Nachfolgekandidat für Linde im DAX 40 berücksichtigen zu können.“

Zalando muss Federn lassen

Nachdem die Zalando-Aktie in den letzten Wochen häufig zu den Topperformern im DAX gehörte, musste der Online-Händler zum Wochenstart Federn lassen. Die Aktie verlor 2,2 Prozent. Am Indexende zu finden waren Infineon und Continental mit Abschlägen von 3,2 bzw. 2,3 Prozent.

An der Indexspitze ist am Montag SAP (+2,2 Prozent) zu finden. Beiersdorf und Heidelberg Materials legen dahinter um jeweils 2,1 Prozent zu.

Der marktEINBLICKE-Derivate-Tipp auf den DAX

DAX long DAX short
WKN VP1RJ9 VP5Q6K
Basispreis (Strike) 9.769,07 18.521,62
Knock-out-Barriere 9.840,00 18.340,00
Letzter Bewertungstag Open End Open End
Hebel 2,82 4,46
Kurs (30.01.2023 17:40) 53,52 € 34,02 €