Plug Power muss jetzt liefern

Bundesregierung setzt auf Grünen Wasserstoff aus Australien

(Bildquelle: Pressefoto Plug Power)

Im Sommer des vergangenen Jahres sorgte ein Wasserstoffabkommen zwischen Deutschland und Kanada hierzulande für Aufsehen. Nun möchte die Bundesregierung auch mit Australien zusammenarbeiten, um den Traum vom Grünen Wasserstoff wahr werden zu lassen.

Nach Kanada nun auch Australien

“Mein Ziel ist, dass spätestens 2030 die erste Lieferung wirklich in Deutschland ankommt.” Diese Worte sprach Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger von der FDP. Anlass war eine gemeinsame Pressekonferenz mit dem australischen Energieminister Chris Bowen zur Vorstellung des Projekts HyGATE.

Auf diese Weise sollen unter anderem praxisrelevante Pilot-, Versuchs-, Demonstrations- und Forschungsprojekte entlang der Wasserstoffversorgungskette unterstütz werden. Die Bundesregierung setzt dabei schon seit geraumer Zeit auf den Grünen Wasserstoff als Teil der Energiewende.

In der praktischen Anwendung spielt er bisher jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Dies soll sich mit Projekten wie HyGATE möglichst schnell ändern. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass das Thema Energieversorgung nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine noch stärker auf die Tagesordnung von Politik und Wirtschaft gerückt ist.

Auch für Investoren interessant

Angesichts einer solchen Euphorie bei der deutschen Politik rund um das Thema Wasserstoff ist es wenig verwunderlich, dass auch an den Aktienmärkten bei den verschiedenen Branchenvertretern hohe Erwartungen geweckt wurden. Allerdings wurden diese zuletzt das ein oder andere Mal enttäuscht.

Im vergangenen Jahr hatten dazu vor allem die schwache Gesamtmarktstimmung sowie Herausforderungen wie weltweite Lieferkettenprobleme beigetragen. Davor spielte natürlich COVID-19 eine ganz wichtige Rolle.

Unternehmen wie Plug Power (WKN: A1JA81 / ISIN: US72919P2020) sehen jedoch weiterhin hervorragende Zukunftschancen.  Zuvor gilt es allerdings, sich den aktuellen Problemen zu widmen.

Plug Power kämpft mit Marktunsicherheiten

Plug Power-CEO Andy Marsh musste vor wenigen Tagen im Rahmen einer Präsentation zunächst darlegen, warum man nicht ganz an die eigenen Erwartungen im Vorjahr herankommen konnte. Ursprünglich sollten die Umsatzerlöse 2022 um mehr als 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen.

Zuletzt schätzte man jedoch, dass diese lediglich um 45 bis 50 Prozent angestiegen seien. Projektverzögerungen bei Kunden und Lieferkettenprobleme hätten dafür gesorgt, dass einige Vorhaben nicht in 2022 fertig gestellt werden konnten, sondern dies erst in diesem Jahr der Fall sein wird. Dabei sei vor allem das Schlussquartal von Verzögerungen bei neuen Projekten gekennzeichnet gewesen.

Auch auf der Ergebnisseite lief nicht alles glatt. Plug Power machten die hohen Energiepreise zu schaffen, genauso wie Lieferkettenprobleme und höhere Transportkosten. Trotzdem zeichnet man auf Unternehmensseite weiterhin ein rosiges Zukunftsbild.

Ambitionierte Ziele

Bei einem Umsatzanstieg um 45 bis 50 Prozent würden die Erlöse bei Plug Power für 2022 im Mittel bei rund 740 Mio. US-Dollar liegen. Für 2023 ist jedoch bereits ein Sprung auf 1,4 Mrd. US-Dollar angedacht, während die Bruttomarge einen Wert in Höhe von 10 Prozent erreichen soll.

2026 soll auf der Umsatzseite wiederum die Marke von 5 Mrd. US-Dollar geknackt werden. Und dies bei einer Bruttomarge von dann 30 Prozent. Für 2030 liegen die Umsatz- und Margenziele bei 20 Mrd. US-Dollar bzw. bei 35 Prozent.

Mein Fazit

Die Bundesregierung und Branchenvertreter wie Plug Power werden nicht müde, die Zukunftsaussichten von Grünem Wasserstoff hervorzuheben. Bisher hatten Plug Power & Co jedoch viele der Erwartungen der Marktteilnehmer enttäuscht. Zuletzt hatten sie mit den Lieferkettenproblemen oder der Energiethematik einige Entschuldigungen parat. So langsam müssen sie jedoch abliefern. Umso wichtiger, dass Plug Power bei seinen mittelfristigen Zielen geblieben ist.

Wer als Anleger von den Aussichten für die Brennstoffzellentechnologie überzeugt und an der Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen, die im Wasserstoff-Sektor engagiert sind, partizipieren möchte, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAQ / ISIN: DE000DA0AAQ0) auf den E-Mobilität Wasserstoff Index anschauen. In diesem Index sind neben Plug Power weitere Player aus diesem Bereich enthalten. Dazu zählen unter anderem Ballard Power, Nel und SFC Energy.