Helma: Baudienstleister mit Potenzial

Schwieriges Umfeld am Immobilienmarkt

Foto: HELMA Eigenheimbau AG

Die EZB ist noch immer dabei, die Leitzinsen im Kampf gegen die hohe Inflation anzuheben. Damit sorgen die europäischen Währungshüter weiterhin für erschwerte Bedingungen am Immobilienmarkt, nachdem dieser in Zeiten der Nullzinsen in den vergangenen Jahren noch regelrecht heißgelaufen war. Die entsprechenden Marktumschwünge hat auch die Helma Eigenheimbau AG (WKN: A0EQ57 / ISIN: DE000A0EQ578) zu spüren bekommen.

Helma backt kleinere Brötchen

Dem Baudienstleister machen derzeit die gestiegenen Zinsen und höhere Baukosten zu schaffen. Diese haben zu höheren Verkaufspreisen am Häusermarkt geführt. Hinzu kam ein negativer Einmaleffekt im Zuge der Insolvenz eines großen Subunternehmers, während die Auftragseingänge in einem sehr schwierigen Marktumfeld im zweiten Halbjahr 2022 weiter zurückgegangen sind.

Daher hatte sich das Helma-Management Ende November für 2022 nur noch einen Umsatz am unteren Ende der kommunizierten Prognosespanne von 300 bis 320 Mio. Euro zugetraut. Das Vorsteuerergebnis (EBT) wird in Höhe eines mittleren, einstelligen Millionenergebnisses erwartet (zuvor: 20 Mio. Euro). Die Zahlenbekanntgabe ist für 7. März 2023 geplant.

Luft nach oben

Die schwierigen Marktbedingungen hatten dazu geführt, dass die Helma-Aktie im Börsenjahr 2022 fast 80 Prozent an Wert verloren hatte. Seit Anfang 2023 läuft jedoch eine beeindruckende Erholungsrallye. Das Kursplus liegt dabei für das noch sehr junge Jahr 2023 bei rund 31 Prozent. Dies war auch einer der Gründe für Montega, sich Helma noch einmal näher anzuschauen.

Im Fall der Helma-Aktie wird von Analystenseite ein hohes “Upside-Potenzial” trotz schwacher Auftragsentwicklung gesehen, nachdem das Papier fast exakt zum Jahresende 2022 bei 13,45 Euro (Intraday) knapp ein 10-Jahres-Tief markiert hatte.

Dabei werden die Voraussetzungen für eine anhaltende Kurserholung bei dem Spezialisten für individuell geplante Häuser in traditioneller Massivbauweise vor allem auf der Bewertungsseite gesehen. Im ersten Halbjahr 2023 dürfte der Newsflow aus Analystensicht weiterhin schwach ausfallen.

Das „Halten“-Rating wurde bestätigt. Es bleibt auch bei dem Kursziel von 32,00 Euro. Dies hört sich zunächst nicht nach etwas weltbewegendem an. Allerdings würde das aktuelle Kursziel einem Kurspotenzial der Aktie von rund 70 Prozent entsprechen.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Nachdem die Helma-Aktie ihr Zwischentief zum Ende des vergangenen Börsenjahres hinter sich gelassen hatte, schien es so, als seien die schlechten News nun vollständig eingepreist. Die jüngste Kurserholung zeigt, dass Anleger offenbar bereit sind, wieder positiver in die Zukunft zu blicken, da einige wichtige Trends für Helma am Immobilienmarkt auch weiter Bestand haben sollten. Beispielsweise bleibt Wohnraum in den wachsenden Großstädten knapp.