Kann Meta Platforms der Börse liefern?

Stimmungsaufhellung bei Facebook-Muttergesellschaft

(Bildquelle: unsplash / Brett Jordan)

Am Donnerstagabend werden Apple, Amazon und die Google-Muttergesellschaft Alphabet ihre neuesten Quartalsergebnisse vorstellen und damit für das Highlight der Berichtssaison zum Schlussquartal 2022 sorgen. Meta Platforms (WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027) ist bereits am Mittwochabend an der Reihe. Auch im Fall der Facebook-Muttergesellschaft ist einiges an Spannung geboten.

Problemfelder für Meta

Im vergangenen Jahr ging bei Meta so ziemlich alles schief, was schiefgehen konnte. Das allgemeine Marktumfeld hatte sich verdüstert. Nach Auslaufen der Corona-bedingten Lockdowns durften die Menschen ihr Zuhause wieder verlassen und mussten sich weniger mit Social-Media beschäftigen. Zudem schoss die Inflation in die Höhe, was wiederum die wichtigsten Notenbanken dazu veranlasste, die Leitzinsen anzuheben.

Genau dies mögen Technologie- und Wachstumswerte gar nicht. Der Ausbruch des Krieges in der Ukraine tat zur Gesamtmarktstimmung sein übriges, während Facebook und Meta quasi ständig im Mittelpunkt der Diskussionen rund um den Datenschutz im Internet oder Problemfelder wie “Hate Speech” und “Fake News” sind. Meta hatte aber auch viel mit sich selbst zu kämpfen.

Apple spuckt Facebook in die Suppe

Die insbesondere bei der Jugend von heute immer beliebter werdenden Kurzvideos “Reels” sorgen nicht für die gleichen Werbeeinnahmen wie die traditionellen Facebook-Storys. Zudem ist TikTok früher auf diesen Zug aufgesprungen, sodass sich viele User lieber dort tummeln. Zumal sich die Konkurrenzsituation rund um die Zeit der User im Internet dank YouTube, anderen Social Media-Kanälen sowie Online-Streamingdiensten in den vergangenen stark zugespitzt hat.

Zu allem Überfluss hatte es Apple unlängst gewagt, seine Datenschutzbestimmungen zu verschärfen und damit jedem einen Schlag versetzt, der auf personalisierte Werbung setzt. Und natürlich muss an dieser Stelle auch das Thema Metaverse angesprochen werden. So richtig viel kann man sich darunter noch nicht vorstellen, vor allem, wie viel Geld damit zu machen ist.

ER muss heute mit seinem Konzern Meta wieder besser Zahlen als im Vorquartal abliefern, alles andere wäre für manchen Anleger enttäuschend: Mark Zuckerberg (Bildquelle: Pressefoto Meta)

Trotzdem steckt Meta hohe Milliardenbeträge in den Aufbau des Metaversums sowie Verwandter Themen wie Virtual Reality und Augmented-Reality. Entsprechend wird von Anlegerseite bei jedem Quartalsbericht ganz genau auf die Kostenseite geschaut. So auch rund um den Q4-Bericht. Für 2023 hatte der Konzern Ausgaben in Höhe von 96 bis 101 Mrd. US-Dollar in Aussicht gestellt.

Umsatz- und Ergebnisrückgang erwartet

Am Markt wird für das Dezember-Quartal ein bereinigter Gewinn je Aktie in Höhe von 2,22 US-Dollar erwartet, nach 3,67 US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Die Umsätze werden von Analystenseite bei 31,53 Mrd. US-Dollar gesehen, was einem Rückgang um 6,4 Prozent entsprechen würde.

Das Unternehmen selbst hatte einen Wert von 30 bis 32,5 Mrd. US-Dollar in Aussicht gestellt. Bei den täglich aktiven Nutzern (DAUs) stellen Marktexperten einen Wert von 1,9 Milliarden in Aussicht, während die Verluste im Bereich Reality Labs bei 3,9 Mrd. US-Dollar gesehen werden. Dort sind die Themen VR und Metaversum zusammengefasst.

Neuer Optimismus

Nach einer gewissen Durststrecke hat sich die Marktstimmung rund um Meta im Vorfeld der Q4-Zahlenbekanntgabe wieder etwas aufgehellt. Dazu hat auch ein Artikel im “Wall Street Journal” beigetragen.

Während Anleger hoffen würden, dass nun die Talsohle bei den Einnahmen erreicht worden sein könnte und auch der Höhepunkt bei den Kosten überschritten sein dürfte, heißt es auch, dass Meta in Bezug auf viele Problemfelder Fortschritte erzielen würde.

Dazu zählen der verbesserte Umgang mit den Auswirkungen von Apples iOS-Datenschutzänderungen und der Reels-Monetarisierung. In dem Artikel wird beispielsweise auf Aussagen von Facebook-Chef Tom Alison verwiesen.

Demnach würde Reels bei den Nutzern gut ankommen und die Bedrohung durch den Konkurrenten TikTok schwinden. Das Facebook-Engagement sei stärker als erwartet. Interne Daten würden zeigen, dass Meta einen bedeutenden Anteil im Bereich Kurzvideos erreicht hat.

Rückkehr der Werbekunden

Auch auf Analystenseite waren zuletzt positivere Töne zu vernehmen. Lloyd Walmsley, Analyst bei UBS, sieht Anzeichen für eine wieder besseren Geschäftsentwicklung. Daher bleibt es im Fall der Meta-Aktie bei der “Buy”-Einschätzung und dem Kursziel von 158,00 US-Dollar.

Jefferies-Mann Brent Thill sieht positive Signale bei den Werbeeinnahmen sowie einen nachlassenden Druck von der Währungsseite. Zudem dürften Anleger auf eine Absenkung der Ausgabenziele hoffen. Auch hier lautet die Einschätzung “Buy”, während das Kursziel von 155,00 auf 175,00 US-Dollar angehoben wurde. Auch bei RBC sieht man Anzeichen für ein positiveres Umfeld rund um die Werbeeinnahmen.

Hier geht es beim Kursziel von 150,00 auf 160,00 US-Dollar bei einem bestätigten “Outperform”-Rating. Eine Kurszielanhebung wurde auch bei der Credit Suisse vorgenommen. In diesem Fall von 145,00 auf 18,00 US-Dollar bei einem ebenfalls bestätigten “Outperform”-Rating. Analyst Stephen Ju rechnet für 2023 und 2024 nun mit mehr Gewinn.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Die Meta-Aktie hat sich zuletzt deutlich von ihrem Anfang November 2022 verzeichneten Zwischentief bei 88 US-Dollar wegbewegt. Seitdem wurden Kurszuwächse von fast 70 Prozent verbucht. Trotzdem bleibt Luft nach oben, da das Papier weit davon entfernt ist früher erreichte Höhen zurückzuerobern, die Stimmung sich rund um den Social-Media-Wert zuletzt jedoch aufgehellt hat.