Märkte am Donnerstag: EZB treibt DAX

Fed-Entscheid beflügelt | Deutsche Bank enttäuscht

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Nach der gestrigen Fed-Entscheidung haben die deutschen Aktienanleger Morgenluft gewittert. Auch die EZB-Entscheidung sorgte ab dem Mittag weiter für gute Laune. Der DAX sprang bis zum Donnerstagabend um 2,16 Prozent auf 15.509,19 Punkte nach oben.

DAX-Titel haussieren mehrheitlich

Das größte deutsche Bankhaus hat 2022 den höchsten Gewinn seit 15 Jahren eingefahren. (Bildquelle: Pressefoto Deutsche Bank)

Die meisten DAX-Titel konnten am Donnerstag deutlich zulegen. Größte Gewinner waren nach Zahlen Siemens Healthineers und Infineon mit Kursgewinnen zwischen 7,8 und 8,6 Prozent. Daneben konnten auch Vonovia und Porsche rund 8 Prozent zulegen. Indexschwergewicht SAP legte über 3 Prozent zu.

Deutsche Bank enttäuscht

Einer der wenigen Verlierer im DAX war die Aktie der Deutschen Bank (-6,2 Prozent). Das größte deutsche Bankhaus hatte zuvor zwar den höchsten Gewinn seit 15 Jahren gemeldet, dennoch waren Anleger nicht zufrieden. Auch die Dividendenerhöhung wurden nicht goutiert.

Siltronic ist wieder da

Der Wafer-Hersteller Siltronic ist wieder da. Der MDAX-Konzern verzeichnete im Jahr 2022 den höchsten Umsatz und das beste EBITDA der Firmengeschichte. Dies war vor allem auf Preissteigerungen und eine vorteilhafte Wechselkursentwicklung des US-Dollar zurückzuführen. Dementsprechend deutlich positiv fällt die Reaktion an der Börse aus. Die Aktie legte fast 8 Prozent zu.

Fed verlangsamt Zinserhöhungstempo

Die US-Notenbank Fed hat gestern ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,5 bis 4,75 Prozent erhöht. Die amerikanischen Währungshüter signalisierten, dass sie die Zinsen am 22. März erneut anheben wollen. Weitere Straffungen seien angemessen, um die Inflation auf das Fed-Ziel von 2 Prozent zurückzuführen, so hieß es von den Notenbänkern.

Fed-Chef Jerome Powell vermied es auf der Pressekonferenz zugleich, sich erneut auf den im Rahmen der Dezember-Sitzung von der Mehrheit der Währungshüter erwarteten Leitzinssatz in Höhe von mehr als fünf Prozent am Jahresende festzulegen. Eine Zinserhöhungspause schloss er nicht explizit aus. Die Märkte preisten die Aussichten auf ein nahendes Ende des Zinserhöhungszyklus ein, weshalb vor allem Nasdaq und S&P 500 um 2,9 bzw. 1,4 Prozent zulegen konnten. Dabei halfen auch die starken Zahlen bei Meta Platforms.

EZB beschließt Zinserhöhung

Die EZB erhöht die Leitzinsen um 50 Basispunkte. (Bildquelle: Pixabay / ProfessionalPhoto)

Der Inflationsdruck in der Eurozone hat sich im Januar abgeschwächt, so die erste Schätzung vom Mittwoch. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,5 Prozent; gegenüber Dezember sanken sie um 0,4 Prozent. Damit würde die Teuerung bereits den dritten Monat in Folge sinken. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Deutschen Bank, verweist jedoch auf die Kerninflation von 5,2 Prozent – dem höchsten Wert seit Einführung des Euros.

Die Arbeitslosenquote in der Eurozone sei mit 6,6 Prozent im Dezember 2022 auf dem niedrigsten Stand seit Einführung der Gemeinschaftswährung geblieben. “Der somit weiterhin robuste Arbeitsmarkt und die anhaltend hohen Kerninflationsraten sollten die Währungshüter der Europäischen Zentralbank darin bestärken, auf ihrer heutigen geldpolitischen Sitzung die Leitzinsen erneut um 0,5 Prozentpunkte anzuheben – und sich weitere Zinsschritte für die Folgesitzungen vorzubehalten”, so Stephan im Vorfeld der Entscheidung.

Tatsächlich erhöhte die EZB die Leitzinsen um weitere 50 Basispunkte auf nun 3,0 Prozent. Zudem wird wie im Dezember angekündigt, das APP-Portfolio von Anfang März bis Ende Juni 2023 monatlich im Durchschnitt um 15 Mrd. Euro verringern. Christine Lagarde signalisierte zudem auch für März eine weitere Anhebung um 50 Basispunkte.

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