Siltronic weiß zu überraschen

Rekordwerte bei Umsatz und EBITDA

(Bildquelle: Pressefoto Siltronic AG)

Der Wafer-Hersteller Siltronic (WKN: WAF300 / ISIN: DE000WAF3001) ist wieder da. Der MDAX-Konzern verzeichnete im Jahr 2022 den höchsten Umsatz und das beste EBITDA der Firmengeschichte.

Dies war vor allem auf Preissteigerungen und eine vorteilhafte Wechselkursentwicklung des US-Dollar zurückzuführen. Dementsprechend deutlich positiv fällt die Reaktion an der Börse aus.

Rekordwerte bei Umsatz und EBITDA

Vor allem getrieben von Preiserhöhungen, aber auch einer vorteilhaften Wechselkursentwicklung des US-Dollar, verbesserte sich der vorläufige und noch ungeprüfte Umsatz um 28 Prozent auf ein Rekordniveau von 1,805 Mrd. Euro. Da die Produktionskapazitäten bereits im Vorjahr stark ausgelastet waren, war die mengenbedingte Umsatzsteigerung gering.

Die Herstellungskosten haben im Jahresvergleich zugenommen, obwohl die Absatzmenge nur geringfügig gestiegen war. Treiber für die höheren Herstellungskosten waren insbesondere Preissteigerungen bei Energie sowie Roh- und Hilfsstoffen, Wechselkurseffekte und steigende planmäßige Abschreibungen.

Dennoch verbesserte sich das vorläufige EBITDA im Geschäftsjahr 2022 um 44 Prozent auf 672 Mio. Euro. In der Folge konnte auch die EBITDA-Marge von 33,2 Prozent auf nun 37 Prozent gesteigert werden.

Die Megatrends der Halbleiterindustrie lassen Siltronic weiterhin mittel- und langfristig von einer steigenden Nachfrage ausgehen. (Bildquelle: Pressefoto Siltronic AG)

Der Siltronic-Ausblick lässt jedoch Fragen offen

Die Megatrends der Halbleiterindustrie lassen Siltronic weiterhin mittel- und langfristig von einer steigenden Nachfrage ausgehen. Zu Beginn des Jahres 2023 bleibt die Auslastung bei 200- und 300 mm Wafern hoch, allerdings sehen einige Kunden eine schwächere Auftragslage im ersten Halbjahr 2023.

Das Siltronic-Management rechnet mit negativen Effekten aus dem schwächer werdenden US-Dollar auf die Umsatzentwicklung. Ein durchschnittlicher Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-Dollar von 1,10 (2022: 1,05) würde den Umsatz in 2023 um rund 65 Mio. Euro verringern.

Diesen negativen Wechselkurseffekten stehen positive Effekte aus leicht steigenden Preisen gegenüber. Aufgrund der anhaltend hohen Inflation werden im Jahr 2023 steigende Stückkosten erwartet. Es bleibt also spannend, welche Effekte am Ende tatsächlich welche Auswirkung haben.

Das schwache Aktienkurs-Jahr 2022 ist abgehakt

Der Kursrückgang im Jahr 2022 ist inzwischen abgehakt. Die Erholung zum Jahresende 2022 konnte bereits in den ersten Wochen des neuen Jahres fortgesetzt werden. Die Reaktion auf die Bilanzvorlage in Form eines deutlichen Kursplus spricht Bände.

Charttechnisch betrachtet ist die Aktie derzeit ein klarer Kauf. Alle kurz- und langfristigen Durchschnittswerte wurden nach oben durchbrochen. Der Abstand zum GD200 beträgt rund 7 Prozent.

In einer ersten Reaktion auf die Bilanzvorlage hat Constantin Hesse von Jefferies das “Buy”-Rating mit Kursziel 95 Euro bestätigt. Das Potenzial von 10 Prozent klingt zunächst wenig, aber ein Blick auf die Aktie macht auch deutlich, dass da noch mehr gehen kann. Das Allzeithoch aus dem Jahr 2018 liegt bei 159,80  Euro. Gut für Siltronic ist zudem, dass das Unternehmen dem schwachen Branchentrend getrotzt hat.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Die Zahlen waren eine echte Überraschung. Die Preissetzungsmacht von Siltronic ist beeindruckend. Wenn nun durch weitere Investitionen auch die Kapazitäten erhöht werden, steht auch einem weiteren Umsatz- und Ergebniswachstum nichts im Wege.

Anleger, die gleich auf eine Vielzahl von Vertretern aus der Chipindustrie setzen möchten, könnten sich das Open End Partizipationszertifikat auf den Solactive Global Semiconductor Leaders Index (WKN: VQ72Y7 / ISIN: DE000VQ72Y75) anschauen. In diesem sind Branchengrößen wie NVIDIA, Micron, AMD, Samsung Electronics, Infineon oder Intel vereint.