In den vergangenen Wochen hatte die OMV-Aktie (WKN: 874341 / ISIN: AT0000743059) den Rückwärtsgang eingelegt. Zwar bleiben die Öl- und Gaspreise auf einem relativ hohen Niveau, zu den Übertreibungen, wie sie im Vorjahr zeitweise zu beobachten waren, kommt es derzeit aber offenbar nicht.
OMV zeigt sich großzügig
Trotzdem konnte der österreichische Erdöl-, Erdgas- und Chemie-Konzern einen positiven Blick auf das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 werfen. Sei starke Russland-Engagement sorgte für einige Verwerfungen, dafür kamen der teilstaatlichen OMV die hohen Energiepreise zugute.
Bei OMV sorgten die höheren Energiepreise für einen satten Umsatzanstieg. (Bildquelle: Pixabay / gui1303)In 2022 lag der Nettogewinn bei 5,18 Mrd. Euro. Ein Anstieg um 85 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig sorgten die höheren Energiepreise für einen satten Umsatzanstieg um 75 Prozent auf 62,30 Mrd. Euro.
Über diese Erfolge dürfen sich Anteilseigner ganz besonders freuen. Schließlich zeigt sich die OMV in Bezug auf die Ausschüttungen großzügiger. Die reguläre Dividende soll im Vorjahresvergleich um 22 Prozent auf 2,80 Euro zulegen, während auch eine Sonderdividende je Aktie von 2,25 Euro angedacht ist.
Ölpreisrückgang kein Problem
2022 könnte es für die OMV ähnlich positiv weitergehen. Zwar wird der durchschnittliche Brent-Rohölpreis nur noch bei 80 US-Dollar pro Barrel gesehen und damit niedriger als im Vorjahr (101 US-Dollar pro Barrel), allerdings verbleibt dieser im historischen Vergleich auf einem hohen Niveau.
Zumal in der zweiten Jahreshälfte auch eine Konjunkturerholung einsetzen und die Ölnotierungen ankurbeln könnte. Außerdem wird man auch bei den Österreichern die Kosten im Blick behalten. Es sind für 2023 organische Investitionen mit voraussichtlich rund 3,7 Mrd. Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahres vorgesehen.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Die jüngsten Rezessionssorgen scheinen etwas übertrieben gewesen zu sein, sodass auch die Ölpreise auf einem relativ hohen Niveau verblieben sind, was Öl- und Gaskonzerne wie die OMV weiterhin freuen dürfte. Ob es allerdings auch kurstechnisch für eine Rückeroberung der alten Kurshöhen reicht, entscheidet auch der Gesamtmarkt.
