Märkte am Montag: Schwacher Wochenauftakt

Robuste US-Arbeitsmarktdaten lassen an den Börsen wieder Zinssorgen aufkommen

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Der DAX ist schwächer in die neue Handelswoche gestartet. Die neuerlichen Zinssorgen belasteten am Montag die Kurse auf dem Frankfurter Parkett. Deutschlands wichtigstes Börsenbarometer verlor 0,8 Prozent auf 15.345 Punkte.

Bereits am Freitag hatten neben schwachen Quartalszahlen von Apple, Amazon und Alphabet sowie Konjunkturdaten aus den USA die Kurs-Rally an der Wall Street und somit auch im DAX ausgebremst. Auch am Montag lagen die wichtigsten US-Aktienindizes im Minus. Dow Jones, S&P 500 und NASDAQ 100 verloren jeweils etwa 0,5 Prozent an Wert.

Robuste US-Arbeitsmarktdaten lassen wieder Zinssorgen aufkommen

Der technologielastige Index NASDAQ 100 kommt trotz dieser Verluste auf ein Plus von knapp 15 Prozent seit Jahresauftakt. Dennoch scheint die vergangene Woche so manchen Anleger überrascht zu haben. Die Spekulationen, dass die Fed die Zinsschraube doch etwas milder drehen könnte, wurden erst einmal nicht mehr genährt. Dafür sorgten stärker als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten, die die Fed in ihrer bisherigen Zins-Strategie bestätigen, so Marktteilnehmer.

Die Amerikaner haben bisher keine Probleme mit ihren Jobs. Die Arbeitslosenquote sank auf 3,4 Prozent – der niedrigste Stand seit 53 Jahren. Die (Bildquelle: markteinblicke.de)

Mehr als 11 Millionen Stellen sind in den USA demnach unbesetzt. Zudem sind 517.000 zusätzliche Stellen geschaffen worden – Analysten hatten einen Stellenzuwachs von 187.000 erwartet. Auch wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten um insgesamt 71.000 Stellen nach oben revidiert.

Die Arbeitslosenquote sank auf 3,4 Prozent – der niedrigste Stand seit 53 Jahren. „Die beeindruckende Stärke des US-Arbeitsmarkts erhöht die Wahrscheinlichkeit weiterer Leitzinserhöhungen“, sagt Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank.

“Aktienmarkt in schwieriger Lage”

„Die kommenden Tage und Wochen werden zeigen, ob Zweifel an der Forward Guidance von Fed, EZB und Co. berechtigt sind. Zwar ist die konjunkturelle Unsicherheit derzeit groß, sodass eine Vorfestlegung auf einen bestimmten geldpolitischen Kurs wenig sinnvoll erscheint, der Widerspruch zwischen dem geldpolitischen Ausblick der Notenbanken und den Markterwartungen ist aber ebenfalls zu hinterfragen“, schreibt heute ebenso die Helaba in ihrem Ausblick.

Was macht die US-Notenbank Fed und ihr Chairman Jerome Powell in den kommenden Monaten? (Bildquelle: Pressefoto Federal Reserve)

Der Aktienmarkt befinde sich aktuell in einer schwierigen Lage, heißt es weiter. „Zum einen haben die nachlassenden Zinserhöhungserwartungen die Kurse nach oben getrieben, was den DAX anfällig macht für Korrekturen, zumal auch die Zinserwartungen deutlichen Schwankungen unterliegen, wie die Reaktionen nach den guten US-Daten zeigte.“

Zum anderen wurde laut der Helaba die Erwartung eines baldigen Endes der Zinserhöhungen zunächst wegen der schwächeren Konjunkturdaten angeheizt. „Eine schwache Wirtschaftsentwicklung oder gar Rezession ist aber in der Regel Gift für Margen und Gewinne. Der Optimismus der Akteure könnte angesichts dessen auf die Probe gestellt werden.“

Die Datenlage bleibt zum Wochenauftakt überschaubar

Auf dem Frankfurter Parkett konnten am Montag die Titel von Bayer, Sartorius und Fresenius im DAX die beste Performance an den Tag legen. Die Bayer-Aktie hob sich mit einem Kursplus von 2,6 Prozent besonders ab.

Hier sorgt der aktivistische Investor Bluebell für Dynamik. Laut dem Handelsblatt sucht dieser Verbündete, um sich gegen den Vorstand durchsetzen zu können. Die rote Laterne hatte dagegen Zalando inne.

Die Datenlage seitens der Konjunktur war am heutigen Montag überschaubar. Heute gab es Zahlen zu den deutschen Auftragseingängen. Einen Blick wert ist auch das sentix-Investorenvertrauen. Die erste Stimmungsumfrage im Februar liefert erste Hinweise auf andere Frühindikatoren, wie die ZEW-Salden, die PMIs oder der ifo-Geschäftsklimaindex.

Der marktEINBLICKE-Derivate-Tipp auf den DAX

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Basispreis (Strike) 11.044,97 19.175,22
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Kurs (06.02.2023 17:50) 43,04 € 38,31 €
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