Das traditionsreiche Unternehmen Heidelberger Druck hat für das abgelaufene dritte Quartal im aktuellen Geschäftsjahr 2022/23 solide Zahlen präsentiert und sieht sich selbst „voll auf Kurs“.
Im abgelaufenen dritten Quartal konnte der Konzern demnach von Oktober bis Dezember 2022 entgegen dem allgemeinen Trend im Maschinenbau einen stabilen Auftragseingang von 630 Mio. Euro verzeichnen, der zu einem hohen Auftragsbestand von fast einer Mrd. Euro führte. Vor allem eine große Nachfrage aus Nordamerika und Europa sowie das anhaltendem Wachstum im Verpackungssegment lässt das Unternehmen positiv nach vorne schauen.
EBITDA dank gutem Umsatz gestiegen
Das EBITDA legte dabei bereinigt um Einmaleffekte gegenüber Vorjahr um 18 Mio. Euro zu. Hier machte sich vor allem der steigende Umsatz positiv bemerkbar. Die Verbuchung der vollständigen Inflationsausgleichsprämie aus dem Tarifabschluss wirkte hingegen in diesem Zeitraum belastend, so der Konzern bei der Zahleveröffentlichung.
Dennoch scheint der Maschinenbauer auf dem richtigen Weg zu sein, nachdem es noch vor Jahren nicht gut um das Unternehmen stand. Heute ist man nicht nur auf das alte Traditionsheschäft im Druck fokussiert.
Hier hat man zwar einen Marktanteil von über 40 Prozent bei Bogenoffsetmaschinen und ist eigenen Angaben zufolge Markt- und Technologieführer – die rund 10.200 Mitarbeiter zusammen mit Vertriebspartnern an 250 Standorten in 170 Ländern sind auch mittlerweile in anderen Bereichen sehr erfolgreich.
Heidelberger Druck adressiert neue Märkte
Heidelberger Druck hat es in den vergangenen Jahr geschafft, sich etwas neu zu erfinden und neue Märkte zu adressieren. Einer davon ist die E-Mobilität. Dank der Kompetenz in der Leistungselektronik hat sich das Unternehmen erfolgreich im Markt für E-Mobilität zu einem führenden Anbieter für Ladesysteme etabliert.
Für Aktionäre ist die aktuelle Situation des Unternehmens durchaus ein Segen – gerade für Alt-Aktionäre. Wer vor zehn Jahren in Heidelberger Druck 10.000 Euro investiert hat, wartet heute noch auf, einen Teil seines Geldes an der Börse zurückzubekommen. Hier steht eine Position von nicht einmal 9.000 Euro zu Buche.
Diese Verluste waren aber auch schon deutlich größer. Der Turnaround des Unternehmens und damit auch des Aktienkurses ist mehr als beeindruckend. Vor allem in den vergangenen drei Jahren. Ein 10.000-Euro-Investment vor drei Jahren hat bis heute mehr als 24.000 Euro eingebracht – allen Widrigkeiten wie Corona, Lockdown, Inflation sowie Ukraine-Krieg zum Trotz.
Analysten sind zu Heidelberger Druck positiv gestimmt
Seitens der Analysten gibt es positives Feedback. Warburg Research hat Ende Januar das Kursziel für Heidelberger Druck vor diesen Quartalszahlen von 2,00 auf 2,20 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Die Baader Bank hat derweil die Einstufung für Heidelberger Druck nach den aktuellen Zahlen zum dritten Geschäftsquartal auf „Add“ mit einem Kursziel von 2,40 Euro belassen.
Die Zahlen hätten die Erwartungen leicht übertroffen, hieß es hier. Positiv wurden die soliden Auftragseingänge, steigende Umsätze und ein positives operatives Ergebnis gesehen. Da das vierte Quartal typischerweise das umsatz- und margenstärkste des Gesamtjahres sei, wurde das bestätigte Jahresziel als konservativ bezeichnet. Für die besagte nahe Zukunft gibt sich das Management nämlich kämpferisch.
Das Management will Jahresziele erreichen
„Wir hatten ein positives drittes Quartal und konnten unseren Umsatz und das operative Ergebnis weiter steigern. Mit Blick nach vorne werden die nächsten Monate weiterhin im Zeichen zu erwartender Kostensteigerungen bei Material, Energie und Personal stehen“,
sagte Dr. Ludwin Monz, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG und ergänzt:
„Wir werden dem auch weiterhin mit Preissteigerungen entgegenwirken und unsere Kostendisziplin beibehalten. Daher sind wir sehr zuversichtlich, unsere Jahresziele zu erreichen.“
Das marktEINBLICKE-Fazit
Für einen langfristigen engagierten Anleger ist die Aktie von Heidelberger Druck durchaus eine Option nicht nur in einen Technologieführer im Druckbereich zu investieren, sondern auch das Thema E-Mobilität zu besetzen.
Mit einem 2023er-KGV ist die Aktie – die Anfang März ein neues 6-Monatshoch markierte und zudem sich seit Anfang Januar (gemessen am GD 200) im langfristigen Aufwärtstrend befindet – attraktiv bewertet. Die Aktie zeigt eine deutliche Stärke – auch wenn es heute nach der Zahlenveröffentlichung zu größeren Abschlägen kam.