Untauglicher Volatilitäts-Index?

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Las gestern Abend einen Kommentar in der Financial Times, wonach nun der CBOE Volatilty Index (VIX), das Maß für die kurzfristige implizite Volatilität von US-Aktien des S&P 500, auf dem niedrigsten Niveau seit der Wahl Bill Clintons zum US Präsidenten liegt. Das war im Jahr 1993. Dennoch zeigen sich die Investoren angesichts eines S&P 500 Index, der gestern nur knapp unter seinem Allzeithoch notierte, relativ nervös. Denn, so der Kommentator, die jüngste BofA Merrill Lynch Umfrage unter Fondsmanagern ergab, dass netto 44 Prozent von ihnen Aktien (ganz besonders stark US-Papiere) für überbewertet halten – ein Umfragewert, so hoch wie zuletzt 1999.

Ganz davon zu schweigen, dass die Kassehaltung der Fondsmanager gemäß der Umfrage per 13. Juli bei derzeit 4,9 Prozent und somit deutlich über ihrem 10-Jahresdurchschnitt von 4,5 Prozent liegt. Dies für sich alleine betrachtet mag sicherlich die Sorge der Investoren widerspiegeln, dass etwa die Bewertungen von US-Aktien derzeit überzogen sind. Oder dass es zu einem Crash in den Anleihemärkten kommt, aktuell das höchste Extrem-Risiko gemäß der Umfrage. Und weil diese Sorge im krassen Gegensatz zu den extrem niedrigen Optionsprämien steht, kommt der Kommentator zum Schluss, dass der beliebte VIX-Index womöglich seine Bedeutung als Angst-Indikator verloren haben könnte. Denn wirklich ängstliche Investoren müssten sich konsequenterweise gegen eine drohende Korrektur im Aktienmarkt absichern, mit der Folge, dass die impliziten Volatilitäten viel höher liegen müssten…

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GoldbergEin Beitrag von Joachim Goldberg.

Er beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein. Seitdem setzt er sich intensiv mit der ”Behavioral Finance” genannten verhaltensorientierten Finanzmarktanalyse auseinander.

Joachim Goldberg schreibt regelmäßig auf seinem Blog www.joachim-goldberg.com.

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