Luxus ist wie Gold: Krisenfest

Allen geo- und wirtschaftspolitischen Unsicherheiten zum Trotz – der Luxusmarkt rund um den Globus zeigt sich nicht nur widerstandsfähig. Er verfügt auch über ein starkes Wachstumspotenzial. Die Qualität bestimmt den Preis und den zahlen die Kunden. Die Rendite mit Designer-Taschen und Edeluhren tut jedem Depot gut.

Bildquelle: unsplash / Laura Chouette

Luxus. Hierzu sagte einmal der deutsche Modeschöpfer Karl Lagerfeld: „Der Höhepunkt des Luxus ist es, nicht nach dem Preis zu gucken.“ Immer mehr Menschen haben diesen Ausspruch augenscheinlich in den vergangenen Jahrzehnten „beherzigt“. Denn die größten Konzerne der weltweiten Mode- und Luxusbranche sind seit Jahren im stetigen Boom-Status.

Einzig die COVID-19-Pandemie hat dieses Szenario (kurzfristig) gestört. Vor allem die Luxushotellerie, -gastronomie und Kreuzfahrtindustrie war stark von den Einschränkungen in Zusammenhang mit COVID-19 betroffen gewesen, der Mode-Bereich dagegen weniger.

Heute jedoch ist die Branche zurück und feiert ihr Comeback – vor allem die Unternehmen mit den persönlichen Luxusgütern im Bereich der Mode und Accessoires. Dies liegt auch daran, dass im Corona-Lockdown die weltgrößten Luxusmarken verstärkt auf digitale Vertriebskanäle gesetzt hatten – es kamen auch KI-Tools zum Einsatz, um die Kunden @atHome „abzuholen“ und die Nachfrage besser einzuschätzen.

Luxusmarken florieren trotz wirtschaftlicher Unsicherheit

Die Folge war, dass die Luxus-Konzerne im Gegensatz zu vielen anderen Branchen unverändert gutes Geld in den Pandemiezeiten verdienten und sich die Markentreue der Kunden zudem verfestigt hat. Es gelang sogar während der Pandemie Marktanteile dazu zu gewinnen. Ein wichtiger konstanter Erfolgsfaktor der Konzerne ist der eigene Vertrieb.

Mit Schampus lässt sich gute Rendite machen. (Bildquelle: markteinblicke.de)

„Die großen Marken machen oft 80 bis 100 Prozent ihres Umsatzes über ihre eigenen Läden, das umfasst online und den stationären Handel“, analysiert Rebecca Irwin, Portfoliomanagerin bei Jennison Associates. „So können sie ihre Preise kontrollieren, ihre Positionierung im Markt, die Ladengestaltung und damit das gesamte Luxuserlebnis für ihre Kunden.“

An der Börse gab es zwar auch bei den Luxus-Aktien herbe Einbrüche, doch diese Delle wurde mittlerweile wieder ausgebessert – die Chartverläufe zeigen es auf. Mark Baribeau, Head of Global Equity bei Jennison Associates, ist beispielsweise der Meinung, dass Luxus-Aktien zu den drei größten säkularen Wachstumsbereichen in 2023 gehören dürften.

Die besten Luxus-Aktien kommen aus Europa

„Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheit florieren die führenden Luxusmarken weiterhin. Man kann eine Luxusmarke nicht über Nacht aufbauen. Die Entwicklung dauert Jahre, und der Kundenstamm ist weitgehend loyal.“ Baribeau ergänzt zudem: „Während die Inflation ihren Tribut bei den allgemeinen Ausgaben fordert, bleibt die Entwicklung bei den Ausgaben für Luxusgüter stabil.“

Wer bisher Luxus-Unternehmen persönlich nicht en Vogue fand, sollte sich dennoch einmal die Kurshistorie der größten und bekanntesten Luxusgüter-Konzerne anschauen. Unterm Strich ist die Rendite mit Schampus, Limitierten Handtaschen, Edeluhren & Co. sehr gut und steht jedem Depot gut zu Gesicht.

Wer vor zehn Jahren eine Summe von 10.000 Euro beispielswiese in diese vier Aktien investiert hatte, kann heute mehr als zufrieden sein: Aktie A hat bisher mehr als 68.000 Euro eingebracht. Bei Wertpapier B sind es ebenfalls mehr als 67.000 Euro, bei Aktie C kommt ein Anleger auf fast 23.000 Euro und Aktie D ist als Investment mit 70.000 Euro als Anlageidee ein Topinvestment bisher.

LVMH – der Platzhirsch im Luxussegment

Aktie A ist LVMH. Das französische Unternehmen ist der weltweit führende Luxusgüterkonzern. Er vereint 75 renommierte Marken, die im Jahr 2022 einen Umsatz von 79,2 Mrd. Euro erwirtschaften haben. Das ist fast ein Viertel mehr als im Vorjahr, dass der Konzern mit seinem Einzelhandelsnetz von mehr als 5.600 Geschäften weltweit umgesetzt hat.

Der Aktienkurs notiert derzeit auf Rekordhöhe. 2022 verzeichnete der Konzern einen Umsatz von 79,2 Mrd. Euro und einen Gewinn aus wiederkehrenden Tätigkeiten von 21,1 Mrd. Euro, beides ein Plus von 23 Prozent.

In den vergangenen zehn Jahren hat die LVMH-Aktie pro Jahr mehr als 20 Prozent an Wert hinzugewonnen

Wertpapier B ist Hermès. Das Unternehmen steht heute für Highend-Luxus. Die Marke gibt es seit 1837 und steht heute für eine Qualität, die bei Kunden weltweit, in 300 Geschäften in 45 Ländern mehr als geschätzt wird.

Bei Aktie C handelt sich um Richemont. Zu dem Schweizer Luxuskonzern hat unter anderem Marken wie Cartier, Panerai, IWC, Chloe oder Montblanc im Portfolio. Die jüngsten Zahlen zeigen, dass Richemont auf Kurs ist. Im Weihnachtsquartal ist der auf Schmuck- und Uhrenmarken fokussierte Konzern um 8 Prozent beim Umsatz gewachsen, was jedoch unter den Erwartungen des Marktes lag.

Die Stores von Louis Vuitton gibt es weltweit in jeder wichtigen Stadt und an den Hotspots der Superreichen. (Bildquelle: unsplash / Federico Di Dio photography)

Wer Dior hat, ist auch bei LVMH dabei …

Aktie D ist Christian Dior. Der Konzern ist als bekanntes französisches Luxusmodehaus top positioniert. Das Charmante für Anleger: Dior wird vom französischen Geschäftsmann Bernard Arnault kontrolliert und geleitet, der auch LVMH, den größten Luxuskonzern der Welt vorsteht. Dior selbst hält wiederum 42,36 Prozent der Aktien und 59,01 Prozent der Stimmrechte von LVMH.

Unter Renditeaspekten ist Richemont das „schwächste“ Investments. Bei den Aktien von Hermès, Christian Dior und LVMH fällt die jährliche Kursrendite deutlich besser aus. Langfristig gesehen ist aber das Wachstumsprofil der dieser Unternehmen sehr gut: Hohe Margen, Langlebigkeit und starke Bilanzen. Dies alles spricht dafür, Aktien von Luxusunternehmen auch über unsichere Zeiten hinweg als Investment im Auge zu haben.

Der Louis-Vuitton-Flagstore in New York auf der 5th Avenue. (Bildquelle: markteinblicke.de)

Luxus-Konzerne dominieren mit Preissetzungsmacht

Denn Luxus wird auch in den kommenden Jahren eine große Rolle bei Geldbeutel-gestärkten Menschen spielen und somit die Rendite der Konzernen nach oben treiben. Denn diese profitieren unter anderem von einem Faktor, der eine große Rolle spielt. Alle Unternehmen der Branche trotzen der Inflation mit ihrer Preissetzungsmacht und spielen auch konsequent die „regionale Karte“. Das bedeutet:

Die Luxushersteller beziehen ihre Produkte oftmals von lokalen Handwerksbetrieben, die meist in Italien und Frankreich beheimatet sind und so auf kurzen Wegen liefern können. Das heißt: „Wenn diese Handwerksbetriebe, etwa aufgrund steigender Rohstoffpreise, ihre Preise erhöhen, können Luxusunternehmen wie Chanel, Hermès, Louis Vuitton, Cartier und Dior dies an ihre wenig preissensible Kundschaft weitergeben“, so Rebecca Irwin.

Das Label Chanel den Preis für seine klassische „Flap Bag“ im Coronajahr 2021 um 60 Prozent erhöht hat, ohne dass die Nachfrage darunter gelitten hat.

Die Jacob & Co x Jean Bugatti ist ein limitierter Luxus-Chronograph. Der Preis? Für das Gros der Verbraucher unbezahlbar. Bildquelle: Bugatti

Luxus rockt weiter!

Hinzukommt, dass die Kunden Güter wie wertvolle Uhren oder limitierte Designertaschen schon als eine Art Gold und diese somit als krisenfest ansehen. Der Unterschied ist, dass Gold unterm Strich die schlechtere Rendite einbringt, während so manche Tasche über Jahre hinweg einen unbezahlbaren Kultstatus bekommt.

Ein LVMH-Konzern hat noch nie Preise reduziert, sondern diese kontinuierlich erhöht. Der Werterhalt der Produkte ist ein Faktor, der dazu führt, dass Kunden das Produkt auch in Krisenzeiten kaufen.

Wer als Anleger jedoch mit Einzel-Positionen eher nicht fahren möchte, könnte das Thema Luxus anders anpacken – unter anderem mit verschiedenen Branchen-Zertifikaten auf den Luxusgütersektor. Darunter ist auch das Open End Index-Zertifikat auf den Vontobel Luxury Performance-Index (WKN: VTA3LU / ISIN DE000VTA3LU9) zu finden. In diesem sind neben Richemont, LVMH und Hermès weitere Branchenvertreter wie beispielsweise Kering und Burberry zu finden.