Der Hype um Pokémon-Karten wurde vor allem während der Corona-Lockdowns durch Influencer und Streamer befeuert. Zehntausende schauten dabei in den sozialen Medien Influencern und Streamern dabei zu, wie sie Pokémon-Karten auspackten. Inzwischen werden für besonders seltene Sammlerobjekte bis zu siebenstellige Summen bezahlt.
Bis heute spielen Kinder auf Schulhöfen mit den Karten und tauschen untereinander, um möglichst viele unterschiedliche Karten zu besitzen. Hätte man früher gewusst, wie viel besonders die älteren Karten einmal wert sind, wären diese sicherlich mit mehr Vorsicht behandelt worden. Inzwischen ist es „normal“ sechs- bis siebenstellige Summen für besonders seltene Karten zu zahlen. Diese Summen lassen sich nicht durch den Material- oder Nutzwert der Karten erklären. Allein der Wunsch, eine so seltene Karte zu besitzen, sorgt für diese horrenden Summen.
Zuletzt haben eine Reihe von Influencern und Streamern den Pokémon-Trend neu befeuert und auch nach Deutschland gebracht. Der Twitch-Streamer Trymacs ist unter anderem dafür bekannt, online massenhaft sogenannter Booster Packs mit jeweils zehn zufälligen Karten zu öffnen. Ein Karton voll mit ungeöffneten Karten kostet knapp 1.700 Euro. Ein teures Hobby. Auch wenn dem Streamer, Zehntausende Zuschauer live auf Twitch dabei zuschauen, wie er fast 13 Stunden vergeblich unter anderem ein regenbogenfarbenes Pikachu sucht.
Lange Zeit der Rekordhalter
Der US-Rapper Logic erfüllte sich einen Kindheitstraum und ersteigerte die bis dahin teuerste Pokémon-Karte der Welt. Das extrem seltene Sammlerstück wechselte für die Summe von 226.000 US-Dollar den Besitzer. Der bekennende Pokémon-Fan sicherte sich mit seinem Gebot die 1999 Charizard – Holo 1st Edition Karte.
Nach der Ersteigerung der Karte erklärte der Rapper Logic mit einem Instagram-Post, warum ein buntes Stück Karton für ihn so wertvoll ist. „Als ich noch ein Kind war, habe ich Pokémon geliebt, konnte mir die Karten aber nicht leisten. Ich kann mich sogar daran erinnern, dass ich einmal versucht habe, Lebensmittelmarken gegen Pokémon-Karten einzutauschen“.
Als Erwachsener hat er jetzt endlich die Möglichkeit, sich ein Stück von etwas zurückzukaufen, das er als Kind schon geliebt habe. Weiter erklärt er: „Dabei geht es nicht um das Materielle. Es geht um die Erfahrung.“
Pokémon Karte für 5.275.000 US-Dollar
Die seltenste und teuerste je verkaufte Pokémon Karte ist die: Illustrator CoroCoro Comics Promo-Karte. Sie gilt mit nur circa 20 gedruckten Exemplaren als die seltenste Pokémon Karte überhaupt und wurde von CoroCoro Comics 1997 bei einem Mal-Wettbewerb an die Sieger verteilt. 2019 erreichte die Karte bei einer Auktion 243.000 US-Dollar, ein Jahr später 250.000 US-Dollar.
Im Februar 2021 inmitten des Hypes um das Pokémon Trading Card Game wurde eine der Promo-Karten schließlich für 375.000 US-Dollar bei einer Auktion verkauft. Auch dieser Rekord wurde nur ein Jahr später wieder eingestellt. Im Februar 2022 wurde die Karte für 900.000 US-Dollar bei einer Auktion verkauft.
Der neueste Rekord für die teuerste Pokémon Karte der Welt wurde im April 2022 von Youtuber Logan Paul aufgestellt. Dieser hatte eine Pikachu Illustrator Card für sagenhafte 5,275 Millionen US-Dollar gekauft. Damit ist die Pikachu illustrator card die teuerste Pokémon-Karte weltweit.
4 Faktoren bestimmen den Seltenheitswert
Um den Pokémon Karten-Wert zu bestimmen sind die vier Faktoren Seltenheit, Verfügbarkeit, Popularität und Zustand der Karte zu betrachten. Diese vier Faktoren gelten übrigens nicht nur für Pokémon Karten, sondern für alle Sammelkarten.
Der erste Faktor: Seltenheit
Wenn ein neues Pokémon Set veröffentlicht wird, beginnt für die meisten Sammler wieder die Jagd nach allen neuen Pokémon, nach den coolsten Karten, den besten Werten oder einfach danach das Set zu füllen. Je nach Karte unterscheidet sich die Schwierigkeit diese Karte aus einem Boosterpack zu ziehen.
Meist gilt, je besser und besonderer die Karte, desto seltener. Bei Pokémon sind die Seltenheiten direkt auf der Karte zu erkennen. Sie unterscheiden sich in Common, Uncommon, Rare, Holo Rare, Ultra Rare und Secret Rare.
Der zweite Faktor: Verfügbarkeit
Verfügbarkeit ist der wohl wichtigste Punkt, wenn es um den Pokémon Karten-Wert geht. Hier wird der Punkt der Seltenheit nämlich noch etwas weiter verfeinert. Welche Karte ist denn auch nach mehreren Jahren noch einfach zu beschaffen und welche Karte ist eventuell trotz geringer Seltenheit heute schwer zu bekommen?
Die geringste Verfügbarkeit haben meist Sammelkarten aus gering gedruckten Sets. Besonders wenn diese Sets eine seltene und gleichzeitig besondere Karte enthalten haben, werden diese wenigen Exemplare oft von Sammlern gehalten. Es ist also kaum ein Exemplar auf einer der vielen Handelsplattformen zu finden.
Und das aus dem einfachen Grund, weil einige Karten einfach nicht zum Verkauf stehen. Das hat zur Folge, dass der jeweilige Pokémon Karten-Wert oft Rekordhöhen erzielt, sobald die Karte überhaupt einmal auf dem Markt angeboten wird.
Der dritte Faktor: Zustand
Meist ist die Wichtigkeit des Zustands das Erste, was man aus dem Hobby mitbekommt. Natürlich ist der Zustand einer Karte wichtig, jedoch nicht entscheidend. Der Zustand wird von neuen Sammlern häufig zu ernst genommen.
Natürlich ist die Seltenheit und ein hervorragender Zustand der Karte essenziell für den Pokémon Karten-Wert. Es ist aber auch oft das Gegenteil der Fall. So sind Karten in einem schlechteren Zustand oft gefragter, da diese oft bezahlbarer und so für eine größere Masse interessanter sind.
Der vierte Faktor: Popularität
Popularität ist die letzte Säule des Pokémon Karten-Wertes. Popularität wird oft nicht als wertgebender Faktor angesehen, da es in der Grundsatzdiskussion Wert oder Preis zu Widersprüchen führt. Die Popularität von Sammelkarten ist die wohl am stärksten treibende Kraft, wenn es um eine schnelle Wertentwicklung der Pokémon-Karten geht.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Der Hype um Pokémon Karten ist gewaltig und für besonders seltene Karten werden regelmäßig neue Höchstpreise erzielt. Für viele Käufer, die so viel Geld für eine Sammelkarte ausgeben, geht es um die Erfahrung etwas so Seltenes zu besitzen, nicht unbedingt um den materiellen Wert. Außerdem muss auch immer ein Käufer gefunden werden, der bereit ist, den Preis zu bezahlen. Letztendlich muss bei einem Investment in Pokémon Karten immer viel Leidenschaft mit dabei sein, denn das Risiko auf einer Karte im Wert im sechsstelligen Bereich sitzen zu bleiben ist real, wenn sich kein Käufer findet.
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