Encavis: Das war viel zu leicht

Wind- und Solarparkbetreiber aus dem MDAX muss sich höhere Ziele setzen.

(Bildquelle: Pressefoto ENCAVIS)

Encavis (WKN: 609500 / ISIN: DE0006095003) hat seine Ziele im Zuge der Wachstumsstrategie “Fast Forward 2025” schon im Vorjahr erreicht. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man sich beim Wind- und Solarparkbetreiber nun zurücklehnen könnte. Es gilt, dies sich weiterhin bietenden Wachstumsmöglichkeiten im Bereich Erneuerbare Energien zu nutzen.

Aktie fährt Achterbahn

Nach einer steilen Aufwärtsbewegung hat die Encavis-Aktie zuletzt den Rückwärtsgang eingelegt. Das Börsenjahr 2022 hatte das im MDAX gelistete Papier mit einem Kursplus von knapp 19 Prozent beendet. Angesichts der Marktunsicherheiten ist dies alles andere als eine schwache Performance. Allerdings sah es zeitweise nach deutlich mehr aus. In der Spitze ging es um knapp 60 Prozent auf 24,78 Euro.

Auch Encavis hatte von den deutlich angestiegenen Strommarktpreisen infolge des Krieges in der Ukraine, der allgemeinen Inflation und der unsicheren Energieversorgung in Deutschland und im Rest Europas profitiert. Inzwischen ist in dieser Hinsicht jedoch Erleichterung eingekehrt, sodass auch der Preisdruck etwas reduziert worden sein dürfte.

Die Sache mit den Übergewinnen

Zudem waren angesichts der sprudelnden Gewinne bei Energieunternehmen immer mehr die Themen Übergewinnsteuer sowie Strompreisbremsen aufgekommen. Welchen Einfluss diese auf die Geschäftsergebnisse hatten, zeigte die Bekanntgabe vorläufiger Eckdaten vonseiten des Unternehmens.

Die Umsätze wurden von Managementseite mit 480 Mio. Euro angegeben. Darin sind aber noch Umsätze in Höhe von rund 25 Mio. Euro enthalten, die durch die europaweit implementierten Systeme zur Deckelung der Strompreise abgeschöpft werden, hieß es vonseiten von Encavis.

Mittelfristige Zielvorgaben erreicht

Trotz dieses Abschöpfungsbetrag können sich die Ergebnisse mehr als sehen lassen. Der Wert von 455 Mio. Euro liegt über der eigenen Prognose für 2022 von mehr als 420 Mio. Euro. Auf diese Weise wurde gegenüber dem Vorjahreswert von 332,7 Mio. Euro ein Zuwachs von 36 Prozent erzielt. Noch interessanter: Die Wachstumsstrategie “Fast Forward 2025” sah Erlöse in Höhe von mehr als 440 Mio. Euro vor.

Diesen Wert hat man nun auch frühzeitig übertroffen. Auch beim EBITDA übersteigt das tatsächlich erzielte Ergebnis die Prognose und die “Fast Forward 2025”-Zielvorgabe. In diesem Fall von mehr als 310 Mio. Euro bzw. 330 Mio. Euro. Lediglich beim operativen EBIT lag man leicht unterhalb der “Fast Forward 2025”-Zielvorgabe. Es bleibt aber reichlich Zeit diese noch zu erreichen.

Mein Fazit

Mittel- bis langfristig dürften die an den Energiewende beteiligten Unternehmen wie Encavis Potenzial mitbringen. Zumal diese nun noch schneller vorankommen könnte, da auch noch die Unabhängigkeit von Öl- und Gaslieferungen aus Russland gewährleistet werden soll.

Wer das Einzelaktien-Risiko bei Encavis vermeiden und auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs setzen möchte, kann sich einmal das folgende Index-Zertifikat (WKN: DA0ABG / ISIN: DE000DA0ABG9) auf den Energiewende Index anschauen. In diesem Index sind zehn Unternehmen vertreten, die mit ihren Geschäften dem Ausstoß von CO2 den Kampf angesagt haben.