Philips: Dynamisch, aber nicht ganz billig

Bildquelle: Pressefoto Philips

Philips (WKN: 940602 / ISIN: NL0000009538) hat einen radikalen Umstrukturierungsprozess hinter sich. Die Niederländer sind nun „nur noch“ ein Healthcare- und Gesundheitskonzern, der zahlreiche Produkte rund um dieses Thema entwickelt, produziert und verkauft.

Die bekannte Bezeichnung „Elektrounternehmen“ ist inzwischen schlicht falsch. Denn das Fernsehgeschäft ging 2014 nach China. 2016 erfolgte die Abspaltung der Lichtsparte unter dem Namen Philips Lighting, deren Anteil die Mutter zunächst über einen Börsengang reduzierte und anschließend immer weiter senkt. Erst Ende April gab Philips Verkäufe bekannt, an deren Ende nur noch rund 39 Prozent der Lighting-Aktien bei Philips liegen. Auch das Geschäft mit LED-Bauteilen ist der Konzern inzwischen quasi los, denn 80 Prozent davon gingen unter der Bezeichnung Lumileds für rund 1,5 Milliarden Euro an den Finanzinvestor Apollo.

Wenn nur noch wenig Geschäft übrig bleibt, können – nachvollziehbar – Umsatz und Gewinn leicht sinken. So war das bei den Philips-Zahlen zum zweiten Quartal. Beim fortgeführten Geschäft kam es immerhin leichte Zuwächse, jedoch lagen die Gesamterlöse mit 4,3 Milliarden Euro deutlich unter den Vorjahreswerten. Damals gehörte Lighting jedoch noch zum Konzern.

Der Gewinn nach Steuern sank um rund ein Drittel auf 289 Millionen Euro. Nach Firmenangaben lag das vor allem an höheren Umbaukosten und einem niedrigeren Gewinn durch die nun nicht mehr zum fortlaufenden Geschäft gezählten Konzernteile. Im fortgeführten Geschäft steigerte Philips immerhin den Gewinn von 118 auf 161 Millionen Euro.

Philips-Chart: boerse-frankfurt.de

Die Philips-Aktie profitiert schon geraume Zeit von den Abspaltungsfantasien und der entsprechenden Fokussierung auf profitables Geschäft. Dies zeigt ein Kursplus von rund 30 Prozent binnen Jahresfrist. Auf die neuen Zahlen reagierte das Papier mit weiter steigenden Kurse…

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RaumEin Beitrag von Wolfgang Raum von Plusvisionen.de

Wolfgang Raum ist bereits seit mehr als 25 Jahren im Kapitalmarkt-Journalismus tätig, derzeit als freier Wirtschafts- und Börsenjournalist für einige Börsenbriefe und Banken-Newsletter, aber auch als Blogger. Von 2005 bis Sommer 2014 arbeitete er als Chefredakteur für das ZertifikateJournal. Zuvor verantwortete er mehr als fünf Jahre den renommierten Börsenbrief des Anlegermagazins CAPITAL, die CAPITAL Depesche. Der Derivate-Experte, zugleich Fan von Nebenwerten und Emerging Markets, ist zudem ein gern gesehener Experte bei Fernseh- und Radio-Interviews.

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