Märkte am Freitag: DAX berappelt sich

Während die Allianz enttäuscht, kann Mercedes-Benz mit Zahlen überzeugen

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Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag den Rückwärtsgang eingelegt. Nach einem Sturz bis auf 15.300 Punkte, konnte sich der DAX im Tagesverlauf wieder etwas berappeln. Er verlor am Ende 0,33 Prozent auf 15.482,00 Zähler.

Zahlen von Allianz und Mercedes-Benz im Blick

Die wichtigsten Themen sind heute wieder einige Bilanzvorlagen. An der Spitze des DAX standen neben Aktien von Fresenius die Papiere von Mercedes-Benz mit einem Plus von 1,7 Prozent. Die Stuttgarter konnten den Gewinn kräftig steigern und haben zudem ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt.

Am Indexende notierten Aktien von Infineon mit einem Minus von 2,8 Prozent. Ebenfalls deutlich schwächer tendierten die Papiere der Allianz. Der Versicherer konnte nicht in sämtlichen Bereichen glänzen. Dies zeigte vor allem das Asset Management. Allerdings kann sich das Ergebnis insgesamt angesichts des schwierigen Marktumfeldes sehen lassen, sodass die attraktive Dividendenpolitik fortgesetzt werden kann.

Bei Mercedes-Benz läuft es. Die Stuttgarter konnten den Gewinn kräftig steigern und haben zudem ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. (Bildquelle: Pressefoto Mercedes-Benz)

Charttechnisch ist alles in Butter

Ein Blick auf die Charttechnik beruhigt, trotz der Kursverluste zum Wochenschluss. Helaba schreibt dazu: „Spekulationen auf eine Trendumkehr in Form eines Doppeltops scheinen aber verfrüht. So haben die nach oben angepassten Zinserwartungen die positive Grundstimmung bislang kaum getrübt. Dies wird wohl den mehrheitlich robusten Wirtschaftsdaten und guten Quartalsergebnissen geschuldet sein. Unterstützung liefern die 21-Tagelinie bei 15.269 und das Zwischentief vom 10. Februar bei 15.246.“

USA nehmen Lieferketten ins Visier

US-Unternehmen wollen unabhängiger von Importen aus China werden – das unterstreicht eine Analyse der US-Handelsbilanz seitens Ulrich Stephan von der Deutschen Bank.

„Das Handelsbilanzdefizit mit China ist mit 353 Mrd. US-Dollar zwar so groß wie bei keinem anderen Land, es vergrößerte sich 2022 jedoch lediglich um rund acht Prozent. Der prozentuale Zuwachs mit Mexiko lag dagegen bei 21 Prozent und mit Vietnam bei 28 Prozent auf 130 beziehungsweise 116 Mrd. US-Dollar. Mit Kanada lag das Plus gar bei 63 Prozent auf 81 Mrd. US-Dollar. Eine Umstellung von Lieferketten, in deren Rahmen Länder einen größeren Teil ihrer Vorleistungen von politisch befreundeten Volkswirtschaften beziehen, nennt sich „Friend-Shoring“. Besonders Mexiko dürfte von diesem Trend weiterhin profitieren, auch wegen der geografischen Nähe“, so der Chefanlagestratege.

Die US-Börsen zeigten sich auch am Freitag schwächer. Die höchsten Kursverluste von über einem Prozent verbuchte dabei der NASDAQ100 angesichts der erneuten Zins- und Inflationssorgen.