Märkte am Dienstag: DAX gibt nach

Zinssorgen bremsen Märkte | Deutsche Börse leidet unter Downgrade

Bildquelle: markteinblicke.de

Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Dienstagvormittag nach durchwachsenen Wirtschaftsdaten zunächst deutlich schwächer. Das Minus lag in der Spitze bei etwas mehr als 1 Prozent. Allerdings konnten im Handelsverlauf einige Verluste wettgemacht werden. Am Abend schloss der DAX nur noch mit 0,52 Prozent auf 15.397,62 Zähler im Minus. Mit Spannung warteten Anleger auf Impulse aus den USA, wo feiertagsbedingt erst heute in die Woche gestartet wurde. Allerdings stehen dort Zinssorgen weiterhin im Raum.

Deutsche Börse unter Druck

Im DAX wurde die Gewinnerliste von dem Versorger RWE angeführt. Am Indexende gab die Aktie von Siemens Energy 2,6 Prozent nach.

Ebenfalls unter Druck stand die Aktie der Deutschen Börse (-1,3 Prozent). Jefferies-Analyst Tom Mills sieht Korrekturrisiken bei der Aktie und hat daher das Rating von “Buy” auf “Hold” gesenkt und das Kursziel von 210 Euro auf 190 Euro reduziert. Zuletzt hatte die Aktie mit höherem Handelsvolumen gepunktet.

Zuletzt lief es bei der Deutschen Börse noch gut. (Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG)

ZEW: Erneuter Anstieg der Erwartungen

Die ZEW-Konjunkturerwartungen steigen in der aktuellen Umfrage vom Februar 2023 erneut stark an. Sie liegen mit 28,1 Punkten um 11,2 Punkte höher als im Vormonat. Dies ist der fünfte Anstieg in Folge und der zweite Monat mit einem inzwischen deutlich positiven Wert.

Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland verbessert sich ebenfalls erneut, dieses Mal vergleichsweise kräftig. Sie liegt aktuell bei minus 45,1 Punkten und somit 13,5 Punkte über dem Wert des Vormonats. Dies ist der vierte Anstieg der Lageeinschätzung in Folge. Allerdings befindet sich der Wert dennoch weit im negativen Bereich.

Das Lohnwachstum und die Folgen

Zuletzt lag das nominale Lohnkostenwachstum in der Eurozone bei 2,9 Prozent. 2023 könnte es ein Stückchen höher liegen. Bislang konnten die Unternehmen ihre zusätzlichen Lohnkosten recht problemlos durch Preissteigerungen an ihre Kunden weiterreichen. Aufgrund der sinkenden Nachfrage, die mit der abnehmenden Konjunkturdynamik einhergeht, wird dies nun schwieriger, so Deutsche-Bank-Chefanlagestratege Ulrich Stephan.

Er verweist auf Schätzungen, wonach das Lohnwachstum die aggregierten Gewinne pro Aktie der Unternehmen im STOXX 600 in diesem Jahr um zehn Prozent drücken könnte. Besonders betroffen seien zwangsläufig Konzerne mit hohen Lohnkosten und gleichzeitig niedrigen Margen, die wenig Raum lassen, Kostensteigerungen zu absorbieren.

Nach dem guten Jahresstart von Aktien der Sektoren Industrie, Reisen und Freizeit sowie Bauwesen und -materialien könnte die weitere Kursentwicklung moderater ausfallen, falls das Thema nun stärker in den Anlagefokus rückt, so Stephan weiter.

Schwacher Ausblick

Die US-Märkte verzeichneten nach dem langen Wochenende deutliche Verluste. Dow Jones, S&P 500 und NASDAQ100 notierten jeweils um mehr als 1,5 Prozent in der Verlustzone. Dabei enttäuschten einige Unternehmen mit ihrem Ausblick. Dazu gehörten die Einzelhandelsriesen Walmart und Home Depot.