Die mE-Hot Stocks der Woche

Heidelberger Druck, E.ON, Disney, adidas und TSMC im Fokus

(Bildquelle: Pressefoto HEIDELBERGER DRUCKMASCHINEN AG)

Der Jahresauftakt kann sich im DAX mehr als sehen lassen. Zuletzt nahm die Dynamik aber etwas ab. Unter anderem, weil sich in den USA neue Inflations- und Zinssorgen bemerkbar gemacht haben. Die Inflation ist im Januar nur minimal gegenüber Dezember zurückgegangen. Bisher galten zwei weitere Leitzinserhöhungen vonseiten der Fed um jeweils 25 Basispunkte als ausgemacht. Danach sollte es dies zunächst für eine Weile mit Leitzinserhöhungen gewesen sein. Einige Anleger träumten sogar von ersten Leitzinssenkungen. Doch nun könnten mehr als zwei Zinsschritte nach oben und dies vielleicht sogar um mehr als 25 Basispunkte folgen.

Heidelberger Druck

Heidelberger Druck (WKN: 731400 / ISIN: DE0007314007) konnte sich zuletzt in dem gerade für den Maschinenbau schwierigen Marktumfeld gut behaupten. Bei einem Blick auf die Zahlen zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 (Ende Dezember) fällt vor allem die Auftragsentwicklung positiv aus.

Der Auftragseingang blieb trotz der Herausforderungen im Maschinenbau zwischen Oktober und Dezember stabil bei 630 Mio. Euro. Die starke Auftragsentwicklung war es dann auch, die Stefan Augustin, Analyst bei Warburg Research, dazu veranlasste, im Fall der Heidelberger Druck-Aktie sowohl das „Buy“-Rating als auch das Kursziel von 2,20 Euro zu bestätigen.

Baader Bank-Analyst Peter Rothenaicher traut dem SDAX-Papier sogar einen Anstieg auf 2,40 Euro zu. Dies würde einem Kurspotenzial von 40 Prozent entsprechen. Neben dem soliden Auftragseingang wird von Analystenseite auch auf die überraschend Umsatzentwicklung verwiesen. In Q3 legten die Erlöse um rund 5 Prozent auf 609 Mio. Euro zu. Überzeugen dürfte Anleger auch die Betätigung an Zukunftsfeldern wie der E-Mobilität.

E.ON

Für Unternehmen und Privathaushalte sind die hohen Energiepreise ein großes Ärgernis, Unternehmen wie E.ON (WKN: ENAG99 / ISIN: DE000ENAG999) bescheren sie dagegen gute Geschäfte. Der DAX-Konzern hatte kürzlich vorläufige Eckdaten für das Geschäftsjahr präsentiert und dabei in einigen Fällen teilweise sogar die optimistischsten Prognosen übertroffen. Das bereinigte EBITDA soll 2022 einen Wert in Höhe von 8 Mrd. Euro erreicht haben.

Die Prognose lag zuvor bei 7,6 bis 7,8 Mrd. Euro. Beim bereinigten Konzernüberschuss hatte man sich auf Managementseite zuvor einen Wert zwischen 2,3 und 2,5 Mrd. Euro vorgenommen. Letztlich lag dieser Wert bei 2,7 Mrd. Euro. Mittel- bis langfristig hat man sich bei E.ON ebenfalls einiges vorgenommen.

Zwischen 2021 und 2026 soll das bereinigte EBITDA im Kerngeschäft im Schnitt pro Jahr um 4 Prozent zulegen. Beim bereinigten Gewinn je Aktie ist ein durchschnittlicher jährlicher Zuwachs von 8 bis 10 Prozent vorgesehen. Außerdem will man die Dividende bis 2026 weiterhin jährlich um 5 Prozent steigern.

Walt Disney

Das schwierige wirtschaftliche Umfeld sorgt dafür, dass Unternehmen es nicht immer ganz einfach haben, die Umsätze zu steigern. So haben sich Anleger im Zuge der Berichtssaison zum Schlussquartal 2022 etwas genauer die Profitabilität angesehen.

Im Fall des Medienkonzerns Disney (WKN: 855686 / ISIN: US2546871060) ging es ganz besonders darum, ob der zurückgekehrte CEO Bob Iger glaubhaft vermitteln konnte, dass er die ausgeuferten Kosten im Zukunftsbereich Direct-to-Consumer (Streaming, unter anderem Disney+) in den Griff bekommen kann. Die positiven Reaktionen auf die jüngsten Zahlen beim Micky-Maus-Konzern zeigen, dass Iger, den Anlegerauftrag offenbar gerecht werden konnte.

Im Bereich Direct-to-Consumer lag der Verlust im Dezember-Quartal bei 1,05 Mrd. US-Dollar. Im Oktober-Quartal wurden hier noch Verluste in Höhe von 1,47 Mrd. US-Dollar angehäuft. Neben werbefinanzierten Angeboten halfen auch Preiserhöhungen bei den Verbesserungen. Zudem lief es im Parkgeschäft rund, sodass dieses gewissermaßen einige Verluste in anderen Bereichen auffangen konnte.

Adidas

Trotz negativer Schlagzeilen liegt die Adidas-Aktie (WKN: A1EWWW / ISIN: DE000A1EWWW0) im Börsenjahr 2023 etwas mehr als 10 Prozent im Plus. Belastend hatte sich zeitweise die Prognose für das laufende Geschäftsjahr ausgewirkt. Diese wurde durch das Ende der Partnerschaft mit dem Rapper Kanye West sowie den Auswirkungen für die gemeinsamen Produkte unter der Marke Yeezy in Mitleidenschaft gezogen.

Der währungsbereinigte Umsatz soll konzernweit im hohen einstelligen Prozentbereich zurückgehen. 2022 legten die währungsbereinigten Erlöse noch um 1 Prozent auf 22,51 Mrd. Euro zu, während die Bruttomarge von 50,7 Prozent im Vorjahr auf 47,3 Prozent zurückging. Das Betriebsergebnis lag bei 669 Mio. Euro, nach 1,99 Mrd. Euro im Vorjahr. Die operative Marge schrumpfte deutlich von 9,4 auf 3,0 Prozent.

Schließlich fiel der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen um 83 Prozent auf 254 Mio. Euro. Die Negativschlagzeilen sollten nun eingepreist sein, sodass auf eine Erholung gehofft werden kann. Zumal auch die Wiedereröffnung der Wirtschaft in China ein positives Zeichen ist.

TSMC

Anleger schauen regelmäßig mit Spannung auf die Portfolioveränderungen bei Berkshire Hathaway. Warren Buffetts Investmentgesellschaft ließ dieses Mal ganz besonders mit einem deutlichen Zurückfahren der Position in TSMC (WKN: 909800 / ISIN: US8740391003) aufhorchen. Die Abkürzung steht für Taiwan Semiconductor Manufacturing Company.

Bei diesem Unternehmen handelt es sich immerhin um den größten Chip-Auftragsfertiger der Welt. Apple, AMD, Intel, NVIDIA und viele andere Technologiegrößen gehören zu den Kunden. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden Umsatzerlöse in Höhe von knapp 76 Mrd. US-Dollar erzielt. Trotzdem reduzierte Berkshire seine TSMC-Position um rund 87 Prozent, obwohl diese erst vor wenigen Monaten aufgebaut worden war.

Gründe dafür könnten in den Spannungen zwischen China und den USA liegen. Zumal die Chip-Produktion aus politischen Gründen nun häufiger nach Europa und in die USA verlagert werden soll. Angesichts von Trends wie dem Metaverse oder der Künstlichen Intelligenz bleiben die Aussichten für TSMC positiv. Daher dürfte Buffett auch nicht ganz ausgestiegen sein.