Um 5: DAX bläst Erholung ab – Zinswende muss in Frage gestellt werden

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Der Deutsche Aktienindex hat die gestern gestartete Erholung schon wieder beendet. Damit bestätigt sich die Annahme, dass es sich lediglich um eine technische Gegenbewegung handelte, nachdem die Marke von 12.100 Punkten zunächst hielt und spekulativ orientierte Investoren genau da ihre Chance sahen, auf die kurzfristige Erholung zu spekulieren. So schnell diese in den Markt kamen, so schnell gehen sie aber auch wieder. Es könnte gut sein, dass jetzt erneut die Marke von 12.090 Punkten einem Test unterzogen wird.

Es wird derzeit viel von der Normalisierung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank gesprochen. Nachdem der Bund Future die Unterstützung bei 160 Punkten verteidigte und dieses Niveau sogar dynamisch gekauft wird, stellt sich allerdings die Frage, ob die vielerorts transportierte Nachricht von einer Zinswende immer noch so schlüssig ist wie noch vor ein paar Wochen. Fakt ist, dass technisch betrachtet der Aufwärtstrend beim Bund Future weiter intakt ist. Das macht eine Trendfortsetzung möglich und damit erneut sinkende Zinsen in Deutschland.

Wenn die Inflation tief bleibt, worauf der stärkere Euro hindeutet, wird die EZB weiter auf Shoppingtour bleiben. Bei geringerer Neuverschuldung der Bundesregierung bedeutet das, dass auch bei einem geringeren Anleihekaufprogramm der EZB im kommenden Jahr eine Knappheit an deutschen Staatsanleihen fortbestehen wird. Und dies bedeutet möglicherweise eben keine steigenden, sondern noch weiter sinkende Zinsen in Deutschland.

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Jochen StanzlEin Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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