Märkte am Donnerstag: DAX schließt im Plus

Inflationsdaten im Blick | Evonik liefert robuste Ergebnis

Bildquelle: markteinblicke.de

Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Donnerstag lange Zeit schwächer. Nach einem anfänglichen Sturz auf 15.150 Punkte konnte das Minus im DAX immer weiter reduziert werden. Am Abend schloss der deutsche Leitindex bei 15.327,64 Punkten (+0,15 Prozent). Anleger gehen nach den jüngsten Konjunkturdaten zunehmend davon aus, dass die Zinsen noch einige Zeit auf dem hohen Niveau verharren werden.

Inflationsdaten im Blick

Anleger haben nach den gestrigen deutschen Inflationsdaten heute die für die EZB relevanten Werte für die Eurozone im Blick. Nach den stärker als erwartet gestiegenen Verbraucherpreisen in Frankreich und in Spanien bestand laut Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Deutschen Bank, die Möglichkeit, dass auch die Inflationsdaten der Eurozone heute negativ überraschen. Tatsächlich sank die Teuerung von 8,6 Prozent im Januar auf 8,5 Prozent im Februar. Erwartet worden waren 8,2 Prozent.

Im DAX konnten an der Spitze adidas, Eon und Merck zwischen 1,2 und 1,7 Prozent zulegen. Am Ende des Leitindex verloren Covestro fast 6 Prozent, nachdem das Chemieunternehmen keine Prognose abgab und die Dividende strich.

Evonik liefert robuste Ergebnis

In der zweiten Reihe steht heute u.a. die Zahlenvorlage von Evonik im Fokus. Insgesamt stieg der Umsatz um 24 Prozent auf 18,5 Mrd. Euro. Die Absatzmengen gaben dabei leicht nach, die Preise für Rohstoffe und Energie stiegen jedoch zum Teil sprunghaft an. Evonik konnte die höheren Einkaufspreise überwiegend an die Kunden weiterreichen.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) legte um 4 Prozent zu und lag damit knapp am unteren Ende der Prognosespanne von 2,5 bis 2,6 Mrd. Euro. Mit 2,49 Mrd. Euro war der Wert so hoch wie seit dem Jahr 2012 nicht mehr.

Nach einem herausfordernden Jahr 2022 ist Evonik für 2023 vorsichtig optimistisch. (Bildquelle: Pressefoto Evonik)

Für das Gesamtjahr 2023 rechnet Evonik mit einem Umsatz in einer Bandbreite zwischen 17 und 19 Mrd. Euro. Das bereinigte EBITDA dürfte zwischen 2,1 und 2,4 Mrd. Euro liegen. Die Aktie verlor 0,8 Prozent.

DAX-Markttechnik sieht Schiebezone

Der DAX liegt weiterhin in der seit Februar dominierenden Schiebezone (15.250/15.658) und pendelte dabei zuletzt um die 21-Tagelinie. Ohne Risiken scheint dies laut den Analysten der Helaba nicht zu sein, denn MACD und DMI im Verkauf mahnen zur Vorsicht.

Unterstützungen finden sich demnach weiterhin um 15.000 Punkte und an der 55-Tagelinie bei 14.893. Sollte es aber einen Impuls über das Februarhoch hinaus geben, dürfte sich laut den Analysten der Helaba zunächst eine deutliche Beschleunigung des Kursanstieges einstellen. Hürden sehen die Analysetn dann bei 15.736 und 15.912 Punkten.

Wall Street uneinheitlich

In den USA lag der Fokus zur Wochenmitte auf dem ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes. Der Index wird als erster Blick auf den Arbeitsmarkt gewertet. Während der Index mit 47,7 Punkten unter den Erwartungen von 48,0 Zählern ausfiel, lag der Preisindex mit 51,3 Zählern deutlich über den Erwartungen von 44,5 Punkten. Damit sinkt der ISM-Index bereits den fünften Monat in Folge, womit der Industrie eine Schrumpfung attestiert wird. Die großen US-Indizes S&P 500 sowie Nasdaq Composite tendierten auch heute schwächer, während der Dow Jones sich dank Salesforce behaupten konnte.

Salesforce-Aktien konnten nach starken Zahlen und einem noch überzeugenderen Ausblick um knapp 14 Prozent zulegen. Enttäuschend fiel dagegen der gestrige Analystentag bei Tesla aus. Das erhoffte neue Massenmodell wurde nicht vorgestellt, so dass Anleger die Aktie nachbörslich mehr als 5 Prozent nach unten schickten.