Salesforce feiert Börsenparty

SAP-Cloud-Konkurrent stellt auch aktivistische Investoren zufrieden

(Bildquelle: Salesforce)

Salesforce (WKN: A0B87V / ISIN: US79466L3024) weiß offenbar ganz genau, wie der Hase an der Börse läuft. Dies impliziert der Kurssprung der Aktie des Cloud-Softwarespezialisten am Mittwochabend, nach US-Börsenschluss.

Starke Reaktionen

Die Anteilsscheine des SAP-Konkurrenten schossen regelrecht in die Höhe und lagen knapp 16 Prozent im Plus, nachdem das Unternehmen seine Zahlen zum vierten Quartal und den Ausblick präsentiert hatte. Dabei scheint man Anlegern genau das gegeben zu haben, wonach sich diese gesehnt hatten.

Dass dies in diesen Zeiten vor allem Kostensenkungen und die Verbesserung der Profitabilität sind, hat ganz besonders der Blick auf den jüngsten Quartalsbericht bei der Facebook-Muttergesellschaft Meta Platforms gezeigt. Konzernchef Mark Zuckerberg hatte immerhin das „Jahr der Effizienz“ ausgerufen. Da wollte Salesforce-CEO Marc Benioff nicht hintenanstehen.

Investorenwünsche werden erfüllt

Ein Personalabbau gehört in diesen Tagen im Tech-Bereich offenbar zum guten Ton. Salesforce hatte seinerseits die Streichung von 10 Prozent der Belegschaft angekündigt. Was nun besonders gut ankam scheint das Ende für das interne M&A-Komitee im Vorstand zu sein. Schließlich war gerade Salesforce in den vergangenen Jahren durch aggressive Übernahmen aufgefallen.

Auf diese Weise schnellten die Schulden hoch, während die Integration der übernommenen Unternehmen auch erst einmal gestemmt werden muss. Jetzt will man sich auf die Integration konzentrieren, bevor man möglicherweise das nächste große Übernahmeobjekt ausmacht. Allerdings handelte Benioff zuletzt nicht immer nur aus eigenem Antrieb.

Aktivistische Investoren wie Third Point, ValueAct, Inclusive Capital, Elliott Management und Starboard Value hatten sich auf Salesforce gestürzt. Sie werden nun auch mit einem auf 20 Mrd. US-Dollar schweren Aktienrückkaufprogramm zufriedengestellt.

Salesforce gelingt der Spagat

Die Zahlen selbst lagen über den Erwartungen. Der Umsatz erreichte 8,4 Mrd. US-Dollar, gegenüber einem Konsens von 7,99 Mrd. US-Dollar, während das EPS bei 1,68 US-Dollar (1,36 US-Dollar) lag. Überzeugend fiel auch der Ausblick aus.

Das Management rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 mit einem Umsatz von 34,6 Mrd. US-Dollar (Konsens: 34 Mrd. US-Dollar). Am beeindruckendsten fiel jedoch der Blick auf die Umsatzrendite aus. Diese soll bei soll mit 27 Prozent und damit deutlich über den Konsensschätzungen von 22,4 Prozent ins Ziel kommen.

Angesichts einer solchen Leistung zeigten sich auch Analysten hocherfreut. Jefferies-Mann Brent Thill rechnete Salesforce vor allem hoch an, dass das Unternehmen gleichzeitig bei Wachstum, Margen und Aktienrückkäufen überzeugen konnte. Im Fall der Salesforce-Aktie steigt das Kursziel von 230,00 auf 250,00 US-Dollar, während die „Buy“-Einschätzung bestätigt wird.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Ähnlich wie SAP gehört Salesforce zu den großen Profiteuren im Cloud-Bereich. Nach der Ausgabenwut der vergangenen Jahre ist es positiv zu sehen, dass nun auch das Thema Profitabilität von Managementseite stärker in den Blick gerät. Die Aktie ist wiederum nach den zwischenzeitlich Kursrückgängen wieder günstiger zu haben.

Anleger, die gehebelt auf Kurssteigerungen bei Salesforce setzen wollen, können mit einem Mini-Future Long (WKN: MB2Z07 / ISIN: DE000MB2Z072) überproportional von einem Anstieg des Aktienkurses profitieren.