Apple: Schulden aufnehmen, um eigene Aktien zu kaufen

Bildquelle: markteinblicke.de

Die neuen Apple-Quartalszahlen waren überzeugend. Ich hatte im Vorfeld überlegt, ob sich einige Apple-Kunden mit Käufen zurückgehalten haben, weil sie auf das neue iPhone warten. Doch auch wenn das der Fall war – durch Neukunden bzw. Umsätze in anderen Bereichen konnte das mehr als ausgeglichen werden.

So meldete Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005), im vorigen Quartal 45,4 Mrd. Dollar Umsätze erzielt zu haben. Das lag beachtliche 7% über den Umsätzen des Vorjahresquartals (42,4 Mrd. Dollar). Und es zeigt sich wieder einmal, dass Apple wirklich sehr hohe Margen hat. Denn der Netto-Gewinn erreichte 8,7 Mrd. Dollar (nach rund 7,8 Mrd. Dollar im Vorjahresquartal).

Apple-Chart: boerse-frankfurt.de

Runtergebrochen auf den „Gewinn pro Aktie“ entsprach dies einem Plus von 1,67 Dollar je Anteilsschein im vorigen Quartal. Auch das lag erheblich über dem Wert des Vorjahresquartals (1,42 Dollar). Was ich hingegen leicht befremdlich finde: Apple sitzt einerseits auf viel „Cash“ (liquide Mittel 18,57 Mrd. Dollar und kurzfristige Finanzanlagen ca. 58,19 Mrd. Dollar) – hat aber andererseits netto 21,7 Mrd. Dollar an neuen Schulden aufgenommen. Und wofür der Spaß? Um für 25,1 Mrd. Dollar eigene Aktien zurückzukaufen. Insofern stiegen auch die Zinsausgaben spürbar, auf knapp 1,5 Mrd. Dollar.

Und hier noch das Zitat zum Tag:

“Hört auf, danach zu fragen, was die Zukunft bereit hält und nehmt als Geschenk, was immer der Tag mit sich bringt.” – Horaz

Michael VaupelEin Beitrag von Michael Vaupel

Michael Vaupel, diplomierter Volkswirt und Historiker (M.A.), Vollblut-Börsianer. Nach dem Studium Volontariat und Leitender Redakteur und Analyst diverser Börsenbriefe (Emerging Markets, Internet, Derivate, Rohstoffe). Er ist gefragter Interview- und Chatpartner (N24, CortalConsors). Ethisch korrektes Investieren ist ihm wichtig.
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