Porr kann erneut abliefern

Das österreichische Bauunternehmen befindet sich auf guten Wege, sein Margenziel zu erreichen.

(Bildquelle: Porr AG)

Höhere Zinsen taten dem Immobiliensektor im vergangenen Jahr gar nicht gut. Dies sah man auch am Verlauf des Kurses der Aktie von Porr (WKN: 850185 / ISIN: AT0000609607). Zuletzt lief es jedoch für die Anteilsscheine des österreichischen Bauunternehmens wieder deutlich besser.

Auf Erholungskurs

Das Börsenjahr 2022 hatte die Porr-Aktie mit einem Minus von etwas mehr als 14 Prozent beendet. Nachdem das Papier Ende September 2022 bei rund 8,90 Euro ein Jahrestief ausgebildet hatte, ging es steil nach oben. Seitdem steht ein Kursplus von mehr als 60 Prozent zu Buche.

Dabei wurde die Marke von 14 Euro bei den Anteilsscheinen übertroffen. Allein seit Anfang 2023 liegt das Kursplus bei etwas mehr als 22 Prozent. Die jüngst vorgelegten vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 fielen stark aus und stützen den Kurs weiter, während der positive Ausblick bestätigt wurde.

PORR-Chef Karl-Heinz Strauss (Bildquelle: Porr AG)

CEO Karl-Heinz Strauss kommentierte die jüngsten Zahlen mit den Worten:

Für die Porr war 2022 ein sehr positives Jahr. Wir haben uns in allen wesentlichen Bereichen verbessern können – und das in einem stark durchwachsenen, wirtschaftlichen Umfeld mit steigenden Inflationszahlen.

Prestige-Projekte füllen Auftragsbücher

Die Produktionsleistung lag bei 6,23 Mrd. Euro. Ein Zuwachs um 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beim Umsatz ging es sogar um 11,9 Prozent auf 5,79 Mrd. Euro nach oben. Neben Bahnprojekten in Österreich profitierte man vor allem von Großprojekten in Rumänien. Mit einem Anteil von 45,8 Prozent blieb Österreich der wichtigste Markt, gefolgt von Deutschland und Polen.

Auch die Profitabilität zeigte laut Konzernangaben eine Erfolgsbilanz. Mit einer EBT-Marge von 2,1 Prozent lag das Ergebnis 2022 um 28,9 Prozent über dem Vorjahreswert, heißt es vonseiten von Porr. Der Auftragsbestand erreichte mit einem Zuwachs um 5,7 Prozent auf 8,20 Mrd. Euro wiederum einen neuen Höchststand.

Zu verdanken hatte man dies Prestigeprojekten wie dem Rück- und Neubau eines Teils des BMW-Werks in München. Ebenfalls hinzu kamen zwei neue Datenzentren in Berlin und Jawczyce, Polen sowie die neue Firmenzentrale des Stromnetzbetreibers PSE in Polen. 2023 will Porr die Produktionsleistung zumindest auf dem Niveau des Vorjahres halten und das Ergebnis weiter steigern.

 

 

Analysten zeigen sich optimistisch

Die Analysten bei SRC Research zeigten sich von den jüngsten Zahlen positiv angetan. Besonders die Produktionsleistung habe die Analystenerwartungen und die Unternehmensprognosen übertroffen.

Auch beim Vorsteuergewinn wurden die Erwartungen geschlagen. Laut SRC Research implizieren die Aussagen des Unternehmen ein EBT von 110 Mio. Euro, während auf Analystenseite mit einem Wert von 106 Mio. Euro gerechnet wurde.

Damit sei Porr auch auf einem guten Weg zu seinem Margenziel von 3 Prozent. Auch die Zahlen zum Auftragseingang seien stark ausgefallen. Ein weiterer Grund, warum das Kursziel für die Porr-Aktie von 17,50 auf 18,50 Euro angehoben wurde.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Porr konnte sich zuletzt in einem schwierigen Umfeld gut behaupten und einige positive Überraschungen präsentieren. Darüber hinaus überzeugt die Aktie aus bewertungstechnischer Sicht. Das 2023er-KGV liegt bei 7  und die Dividendenrendite bei mehr als 4 Prozent.