Die Motorrad-Saison beginnt

Darauf sollten Sie bei der Motorradversicherung achten

(Bildquelle: pixabay / chrissi_hch)

Analog zu Autoversicherungen existieren auch für Krafträder die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung und freiwillige Kaskoversicherungen. Letztere sind teurer, bieten Zweirädern aber umfassenderen Schutz. Mit optionalen Zusatzbausteinen lassen sich die Policen individuell anpassen.

Haftpflichtversicherung für Krafträder ist ein Muss

Um Ihre Maschine im Straßenverkehr bewegen zu dürfen, ist eine Kfz-Haftpflichtversicherung erforderlich. Wie bei Pkw ist sie eine gesetzlich vorgeschriebene Pflichtversicherung für Motorräder. Sie springt bei Schäden ein, die Sie mit Ihrem Zweirad an Eigentum oder Gesundheit dritter Personen verursachen. Dazu gehören sowohl andere Verkehrsteilnehmer als auch Ihr Beifahrer, der durch Ihr Verschulden zu Schaden kommt.

Kaskoversicherung bietet zusätzlichen Schutz für Ihr Motorrad

Ein Blick auf die unterschiedlichen Kaskomodelle lohnt sich. (Bildquelle: Pixabay / Hans_cyclamen)

Als Basisschutz kommt eine Kfz-Haftpflichtversicherung nicht für Schäden an Ihrer eigenen Maschine auf. Dafür ist eine zusätzliche Kaskoversicherung erforderlich. Die Teilkasko­versicherung leistet unter anderem, wenn Ihr Bike durch Explosion, Brand, Über­schwem­mung, Sturm oder Kollisionen mit Tieren zu Schaden kommt. Diebstahl und Glasbruch sind ebenfalls über die Motorrad-Teilkasko versichert. Die Motorrad-Vollkasko leistet darüber hinaus bei selbst verschuldeten Unfällen und Schäden, die durch Vandalismus entstehen.

Optionale Zusatzpolicen ergänzen Ihre Motorradversicherung

Sowohl Motorrad-Haftpflicht als auch Teil- und Vollkaskoversicherung lassen sich bei vielen Anbietern optional durch flexible Bausteine ergänzen. An Ihre individuellen Bedürfnisse anpassen können Sie Ihren Versicherungsschutz beispielsweise mit dem Auslandsschadenschutz, der Sie bei Verkehrsunfällen außerhalb Deutschlands absichert. Ebenfalls sinnvoll für Biker: ein Rabattschutz als Tarifgarant oder ein zusätzlicher Verkehrsrechtsschutz, der bei gerichtlichen Auseinandersetzungen mit Unfallgegnern greift.

Unfallfreie Biker erhalten günstigere Motorradversicherungen

Von der Schadenfreiheitsklasse lässt sich auf das Fahrverhalten des Versicherungsnehmers und sein individuelles Unfallrisiko schließen. Folglich ist sie ein wichtiger Parameter bei der Berechnung der Prämie. Je mehr unfall- und schaden­freie Jahre Sie vorweisen, desto höher ist Ihre SF-Klasse. Für umsichtiges Fahren gewährt Ihnen der Versicherer einen Rabatt auf den Versicherungsbeitrag.

mE-Tipp: Einige Versicherungsgesellschaften gewähren Rabatte für Sicherheitssysteme wie zum Beispiel ein Anti­blockiersystem (ABS). Dadurch verringert sich Ihr Unfallrisiko und damit auch das Risiko des Versicherers, für Schäden aufzukommen.

Je höher die Motorleistung, desto höher die Beiträge

Bei Krafträdern ist die Motorleistung eines der wichtigsten Kriterien bei der Ermittlung der Prämie. Je mehr Kilowatt (kW) bzw. Pferdestärken (PS) das Motorrad vorweist, desto höher sind die Kosten Ihrer Motorradversicherung. Abhängig von der Leistung stufen Versicherer Ihr Zweirad in eine sogenannte Motorleistungsklasse ein.

Je mehr Power ihre Maschine hat, desto höher sind die Versicherungsbeiträge. (Bildquelle: Pixabay / NaNaWe)

In niedrige Versicherungsklassen fallen Motorräder geringer Leistung – zum Beispiel Klasse 2 oder 3. PS-stärkere Bikes ordnen Versicherer in höhere Leistungsklassen ein und setzen entsprechend teurere Prämien an. Es macht also durchaus einen Unterschied, ob Sie einen behäbigen Chopper mit schwachem Motor, eine geländetaugliche Enduro oder eine sportliche Rennmaschine versichern.

mE-Tipp: Vor Kauf eines Motorrads lohnt es sich, die Grenzwerte der Motorleistungsklassen im Blick zu behalten. Wählen Sie ein Kraftrad mit etwas schwächerem Motor, stuft Ihr Versicherungsanbieter Sie unter Umständen in eine niedrigere Klasse ein – und Sie zahlen einen günstigeren Versicherungsbeitrag.

Mit Saisonkennzeichen sparen

Biker sollten ihre Motorradversicherung zeitnah wechseln“, rät Michael Roloff, Geschäftsführer Kfz-Versicherungen bei Check24. „Der Haftpflichtbeitrag war im November des vergangenen Jahres so niedrig wie seit 2016 nicht mehr. Aktuell ist der Beitrag nur wenige Euro teurer. Um von den günstigen Preisen zu profitieren, lohnt es sich, Anbieter zu vergleichen und zeitnah zu wechseln.

Im Schnitt der jeweils fünf günstigsten Tarife kostet die Motorradversicherung mit Saisonkennzeichen für acht Monate (März bis einschließlich Oktober) und einem Fahrerkreis von zwei Personen 28 Prozent weniger als ein ganzjähriger Versicherungsschutz. Alleinfahrende sind mit einem saisonalen Kennzeichen im Schnitt 25 Prozent günstiger unterwegs als mit einem ganzjährigen Schutz.

„Bei einem Saisonkennzeichen sollte das Motorrad mindestens sechs Monate angemeldet sein“, sagt Michael Roloff. „Nur so werden Versicherte nach einem unfallfreien Jahr in eine höhere und damit günstigere Schadenfreiheitsklasse eingestuft.“

Motorradfahrer können auch sparen, wenn sie die Leistung des Bikes deutlich drosseln, da eine höhere Leistung den Versicherungsbeitrag steigen lässt. So sparen Verbraucher im Schnitt elf Prozent, wenn sie die Leistung ihres Bikes von 56 PS auf 48 PS drosseln. Außerdem ist die Fahrleistung ein Faktor, der den Versicherungsbeitrag in die Höhe treibt. Biker zahlen beispielsweise durchschnittlich zehn Prozent mehr, wenn sie 12.000 km statt 3.000 km im Jahr zurücklegen.

Bis zu 79 Prozent durch Versicherungswechsel sparen

Überprüfen Sie Ihre Versicherung regelmäßig. Ein Versicherungswechsel lohnt sich oft. (Bildquelle: pixabay / stevepb)

Ein Wechsel der Motorradversicherung vom teuersten zum günstigen Anbieter spart für einen Alleinfahrenden bis zu 79 Prozent. Das zeigen aktuelle Beispielrechnungen von Check24. Die jährliche Ersparnis für einen Single mit ganzjährigem Versicherungsschutz inklusive Teilkasko liegt bei bis zu 277 Euro. Sind mehrere Personen als Fahrer versichert, zahlen sie beim günstigsten Anbieter bis zu 507 Euro bzw. 67 Prozent weniger im Jahr als beim teuersten.

Auch Inhaber eines Saisonkennzeichens sparen durch den Anbietervergleich. Bei Alleinfahrenden liegt das Sparpotenzial bei 72 Prozent (170 Euro), bei einer Motorradversicherung mit mehreren Fahrern bei 65 Prozent (328 Euro).