Lufthansa: Potenzial schon ausgeschöpft?

Kranich-Airline profitiert von hohen Ticketpreisen und starker Reisenachfrage.

Bildquelle: Pressefoto Lufthansa

Die Lufthansa (WKN: 823212 / ISIN: DE0008232125) hat die Zahl der Passagiere im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Um dies einzuordnen muss man bedenken, wo die Kranich-Airline angesichts von COVID-19 und weltweiter Reisebeschränkungen herkommt. Trotzdem wurden einige beeindruckende Erfolge vonseiten des MDAX-Konzerns eingefahren, während die Erholung in der Reise- und Tourismusbranche weiter voranschreitet.

Mittelfristziele im Visier

Aufgrund dieser voranschreitenden Erholung erwartet die Lufthansa für das laufende Jahr eine weiterhin starke Nachfrage nach Flugtickets. Die Nachfrage für Flugreisen in der Oster- und Sommerferienzeit ist besonders stark, heißt es von Konzernseite.

Auf Basis der aktuellen Buchungssituation geht das Unternehmen auch von anhaltend hohen Durchschnittserlösen aus. Die Inflation macht sich also auch weiterhin bei den Flugtickets bemerkbar. Die hohen Ticketpreise dürften dabei helfen, die mittelfristigen Ergebnisziele zu erreichen.

Für 2024 wurde im Fall der Adjusted EBIT-Marge ein Wert von mindestens 8 Prozent ausgegeben, während die Kapitalrendite Adjusted ROCE bei mindestens 10 Prozent liegen soll. 2023 sollen weitere Fortschritte zum Erreichen dieser Ziele gemacht werden.

Positiver Trend

Im Geschäftsjahr 2022 lag das Adjusted EBIT bei 1,5 Mrd. Euro, nach -1,7 Mrd. Euro im Vorjahr. Besonders erfreulich. Diese Wert kehrte laut Lufthansa trotz der hohen Kosteninflation, vor allem bei den Treibstoffkosten, zu einem deutlich positiven Ergebnis zurück. Die Adjusted EBIT-Marge verbesserte sich entsprechend auf 4,6 Prozent (Vorjahr: -9,9 Prozent).

Das Konzernergebnis lag bei 791 Mio. Euro – eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr (Vorjahr: -2,2 Mrd. Euro). Aufgrund der im Jahresverlauf stark steigenden Nachfrage nach Flugreisen konnte die Lufthansa Group ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr auf 32,8 Mrd. Euro nahezu verdoppeln (Vorjahr: 16,8 Mrd. Euro).

Letzte Zweifel?

Marktteilnehmer reagierten auf die Zahlen hocherfreut und schickten die Lufthansa-Aktie zum Ende der vergangenen Woche in die Höhe. Damit liegt das Papier im noch jungen Börsenjahr 2023 mit rund 37 Prozent Plus und gehört zu den Top-Performern in der zweiten deutschen Börsenliga. Einigen Marktteilnehmern berietet die damit erreichte höhere Bewertung einige Kopfschmerzen, andere sehen dies dagegen deutlich entspannter.

Einige Zweifel hat nun beispielsweise Analyst Alexander Irving von Bernstein Research. Er hat das Kursziel im Fall der Lufthansa-Aktie von 6,00 auf 7,50 Euro angehoben, aber die “Underperform”-Einstufung bestätigt. Mit der Erhöhung des Kursziels hat er zwar der jüngste Rallye der Aktie Rechnung getragen, die Bewertung würde jedoch für das “Underperform”-Rating sprechen. Außerdem sieht er die nur langsame Erholung im Bereich Geschäftsreisen kritisch. Weitaus weniger kritisch ist da J.P. Morgan-Mann Harry Gowers.

Er sieht die Lufthansa-Aktie bei 14,50 Euro, nachdem das Kursziel zuvor lediglich 10,70 Euro gelautet hatte. Die “Overweight”-Einstufung wurde beibehalten. Aus Analystensicht dürfte der starke Ausblick dafür sorgen, dass die Konsesschätzungen steigen. Gowers sieht weitere Kurssteigerungen, unter anderem dank der anhaltend hohen Passagiernachfrage, der starken Bilanz und der bestätigten operativen Margenziele (Ebit).

Das marktEINBLICKE-Fazit

Die Lufthansa-Aktie hat zuletzt zwar einen steilen Anstieg hingelegt, wenn man jedoch bedenkt wo der ehemalige DAX-Wert vor Jahren stand, ist noch einiges an Erholungspotenzial vorhanden.

Wer als Anleger nicht nur auf die Erholung der Lufthansa-Aktie setzen möchte, sondern gleich auf einen ganz Korb auf Unternehmen aus der Unterhaltungs- und Reiseindustrie (Entertainment, Airlines, Cruises, Hotels) schaut sich das entsprechende Partizipationszertifikat auf den EACH Basket (WKN: VP6R3V / ISIN: DE000VP6R3V3) an.