Adidas: Ist jetzt alles raus?

Sportartikelhersteller ruft ein Übergangsjahr aus

(Bildquelle: unsplash / Jason Blackeye)

Adidas (WKN: A1EWWW / ISIN: DE000A1EWWW0) hatte am Mittwoch keine allzu guten Nachrichten parat. Trotzdem hielten sich die Kursverluste der im DAX gelisteten Aktie des Sportartikelherstellers in Grenzen. Schließlich hatte der Konzern bereits Anfang Februar mitgeteilt, wie schwierig sich die Situation darstellt und wie schwierig diese vorerst bleiben soll. Anleger konnten sich also bereits auf die neuen Umstände einstellen.

Leicht wird das nicht

Adidas hatte zuletzt vor allem mit einem China-Geschäft Probleme. Entsprechend keimte kurzfristig Hoffnung auf, als die Pekinger Regierung von ihrer “Zero-COVID”-Politik abrückte. Endlich sollte der chinesische Konsum wieder angekurbelt werden. Es scheint jedoch eine Weile zu dauern, bis Adidas davon profitieren kann.

Daher wurde das Jahr 2023 zu einem “Übergangsjahr” erklärt. Laut Vorstandschef Bjørn Gulden soll auf diese Weise die “Basis für 2024 und 2025 gelegt” werden. Lagerbestände und Rabatte müssten reduziert werden. Erst für 2024 sieht man sich in der Lage, mit dem Aufbau eines profitablen Geschäfts beginnen zu können.

Yeezy wird zum Problem

Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet das Management einen Rückgang des währungsbereinigten Umsatzes im hohen einstelligen Prozentbereich. Es wird zudem darauf verwiesen, dass erhöhte Risiken einer Rezession in Europa und Nordamerika sowie Unsicherheiten in Bezug auf die Erholung in China bestehen bleiben würden.

Beim Abbau der Lagerbestände spielt vor allem der weitere Umgang mit den Produkten der Marke Yeezy eine wichtige Rolle. Der Konzern hatte dabei die Zusammenarbeit mit dem Skandal-Rapper Kanye West beendet. Für den Fall, dass Adidas diese Produkten nicht mehr verkaufen darf, wurden Umsatzeinbußen in Höhe von rund 1,2 Mrd. Euro im Zuge der Prognose berücksichtigt.

Auch auf der Ergebnisseite macht sich dies negative bemerkbar. Im schlimmsten Fall rechnet das Management für 2023 mit einem negativen Betriebsergebnis in Höhe von 700 Mio. Euro. 2022 war das Betriebsergebnis um 66 Prozent auf 669 Mio. Euro rückläufig. Demzufolge verringerte sich die operative Marge um 6,4 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Die Adidas-Aktei reagierte auf die jüngsten Nachrichten negativ, allerdings zeigten sich Anleger alles andere als schockiert. Inzwischen scheint ein großer Teil der Negativschlagzeilen eingepreist zu sein, sodass auf eine Erholung gehofft werden kann. Zumal auch die Wiedereröffnung der Wirtschaft in China Adidas dabei helfen sollte, die Probleme der Herzogenauracher in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt besser in den Griff zu bekommen.

Anleger, die mit einer Kurserholung bei der adidas-Aktie rechnen, können mit einem Mini-Future Long auf Adidas (WKN: MB25WA / ISIN: DE000MB25WA9) gehebelt profitieren.