Gewinnrückgang auch im 2. Quartal: Hat Buffett sein goldenes Händchen verloren?

Bildquelle: markteinblicke.de

Warren Buffett ist der erfolgreichste Investor aller Zeiten, aber auch er liefert nicht nur Erfolge ab. Gerade musste er für sein Investmentkonglomerat Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2 / ISIN: US0846707026) einen Gewinnrückgang im zweiten Quartal 2017 melden. Nachdem bereits im ersten Quartal 23 Prozent weniger zu Buche schlugen als im gleichen Vorjahreszeitraum, verdiente Buffett nun 15 Prozent weniger als im zweiten Quartal 2016. Der Überschuss sank auf 4,3 Mrd. Dollar und das operative Ergebnis ging um 11 Prozent auf 4,1 Mrd. Dollar zurück.

Anders als im ersten Quartal gab es dieses Mal aber keine so enormen Sondereffekte. Denn im ersten Quartal des Vorjahres wirkten sich die Übernahme von Precision Castparts für 37 Mrd. Dollar und vor allem der Tausch von Duracell gegen den Anteil an Procter & Gamble mit hohe Einmalgewinnen aus. Will man Buffetts Erfolg anhand der Gewinne beurteilen, muss man diese Effekte fairer Weise herausrechnen.

Im Industrie- und Handelsbereich erzielte Berkshire knapp 17 Mrd. Dollar an Gewinnen und damit rund 11 Prozent mehr als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. In diesem Bereich agieren u.a. Precision Castparts, Lubrizol, See’s Candies und die Autohandels- und Möbelgeschäfte.

Berkshire-Hathaway-Chart: boerse-frankfurt.de

Im Eisenbahnbereich verspürt BNSF (Burlington Northern Santa Fe Railroad) seit einiger Zeit kräftig Gegenwind aufgrund gefallener Rohstoffpreise für Öl und Kohle. Im zweiten Quartal konnte dieser Trend etwas gestoppt werden und gleichzeitig greifen die Maßnahmen zur Kostenreduzierung bei BNSF. Unterm Strich legte die Profitabilität so um 24 Prozent zu, so dass BNSF 958 Mio. Dollar zum operativen Ergebnis beisteuern konnte.

Berkshire Hathaway Energy legte stark zu, was umso mehr beeindruckt, als dass der Großteil der Erlöse ja aus Energielieferungen und Netzentgelten stammt, also relativ konstant erscheint. Dennoch stiegen die operativen Gewinne um 7 Prozent auf 516 Mio. Dollar. Derweil befindet sich Berkshire gerade in einem Übernahmeversuch bzgl. der insolventen Oncor, einem der größten Energieunternehmen der USA. Und diesen Zukauf würde Buffett sich schlappe 9 Mrd. Dollar kosten lassen.

Auf www.intelligent-investieren.net geht es weiter.

Kissig Ein Beitrag von Michael C. Kissig

Er studierte nach Abschluss seiner Bankausbildung Volks- und Rechtswissenschaften und ist heute als Unternehmensberater und Investor tätig. Neben seinem Value-Investing-Blog “iNTELLiGENT iNVESTiEREN” verfasst Michael C. Kissig regelmäßig eine Kolumne für das “Aktien Magazin”.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquellen: Michael C. Kissig / markteinblicke.de