Die Reisetrends der Zukunft

Von Outdoor bis Workation – so verbringen wir künftig unseren Urlaub

(Bildquelle: Global Image Creation - 7132 Hotel, Vals)

Die Deutschen gehen gerne auf Reisen. Trotz der aktuellen politischen und ökonomischen Situation haben die Menschen, insbesondere nach den einschränkenden Pandemie-Jahren, wieder große Lust, auf Reisen zu gehen und die verlorene Zeit nachzuholen. Einige Reisetrends haben sich klar herauskristallisiert, wie die Themen Outdoor und Workation. Hier sind die wichtigsten Reisetrends für die Zukunft.

In der Meta-Studie mit dem Titel „Die Zukunft des Reisens – im Jahr 2023 und darüber hinaus“ hat der Michael Müller Verlag aus Erlangen die Ergebnisse aus mehr als 25 Studien von unabhängigen Meinungsforschungsinstituten und Umfragen touristischer Dienstleister ausgewertet.

Zusätzlich sind datenbasierte Kennzahlen von Internet-Suchmaschinen eingeflossen. Besonders die jüngeren Reiselustigen, die Millennials und die Generation Z, standen hierbei im Fokus.

Die jüngere Generation reist digital

Laut Michael Müller, Geschäftsführer des Spezialisten für Individualreiseführer und Herausgeber der Studie, ist sein Verlagshaus auf dem richtigen Weg: „Mit unseren mmtravel Apps, mit denen wir seit neuestem sukzessive auch die blauen Gebietsreiseführer bestücken, wollen wir auch die jüngeren Zielgruppen für unsere Produkte interessieren.“

Nach den Ergebnissen der Meta-Studie sollen zukünftig Outdoor-Angebote und die Hinweise auf Coworking-Spaces in Reiseführern noch stärker sichtbar gemacht werden.

Ein Preisvergleich auf den Reiseportalen lohnt sich. (Bildquelle: Unsplash / Helena Lopes)

Reisetrend 1: Preisbewusstes Reisen hilft beim Sparen

Die Deutschen reisen dieses Jahr preisbewusster, das heißt, vor dem Buchen des Urlaubs werden die Preise noch genauer verglichen als sonst. Ein Grund dafür sind die gestiegenen Lebenshaltungskosten, die für leere Geldbeutel sorgen und auch in den Urlaubstagen einen beachtlichen Teil der Urlaubskasse einnehmen.

Gerade deshalb wird es umso wichtiger, bei der Wahl des Domizils auf eine kostengünstige Bleibe zu setzen. Sparen lässt sich ebenfalls durch die Nutzung von Frühbucher- oder Online-Rabatten.

Wer die Möglichkeit hat, wird versuchen, außerhalb der Hauptreisezeit zu reisen. Zum einen ist es dann günstiger, zum anderen weniger voll. Von der Entwicklung zum preisbewussten Urlaub profitieren vor allem günstige Urlaubsdestinationen, Pauschalreisen und Last-Minute-Angebote.

Reisetrend 2: Mehr Zeit in der Natur zu verbringen ist ein großes Ziel

Die Studie des Reiseverlags hat ergeben, dass die Hälfte der Deutschen 2023 mehr Zeit in der Natur verbringen möchte. Deshalb liegen alle Reisen rund um das Outdoor-Thema absolut im Trend.

Sowohl Reisen im Wohnmobil, im Wohnwagen oder Camping im Zelt erfreuen sich großer Beliebtheit, und zwar über alle Zielgruppen hinweg. Während in den letzten Jahren das Glamping oder auch Luxus-Camping als großer Trend galten, sind die Unterkünfte jetzt wieder einfacher und anspruchsloser. Die preiswerte Übernachtung im Zelt ist eine gelungene Alternative.

Hauptsache, der Urlaub findet in der Natur unter freiem Himmel statt. Bei der Reiseplanung stehen zahlreiche Outdoor-Aktivitäten im Mittelpunkt, wie Wandern, Radfahren und Klettern. Immer beliebter wird der Survival-Urlaub, ein Outdoor-Abenteuer der ganz besonderen Art.

Urlaub im Zelt liegt wieder voll im Trend. (Bildquelle: Unsplash / Scott Goodwill)

Reisetrend 3: Luxus-Locations mit Nostalgiefaktor

Die Liebe zum Glamour-Urlaub ist ein weiterer Reisetrend für das Jahr 2023. Viele Reisende möchten die schönste Zeit des Jahres in besonders gehobener Atmosphäre verbringen.

Gefragt sind hier besonders Luxusresorts und kleine familiär geführte Hotels, in denen jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird. Die Unterkünfte punkten durch ihre moderne und kundenorientierte Ausstattung, eine leckere Küche und Zusatzangebote wie Koch-, Sport- oder Selbsterfahrungskurse.

Die Sehnsucht nach einer heilen Welt ist der Hauptgrund für die Wahl dieser Urlaubsart. Für wenige Tage im Jahr soll das Leben einfach perfekt sein. Diese Zielgruppe ist dann auch bereit, dafür etwas mehr Geld auszugeben.

Im Trend liegen Reiseziele, zu denen man eine enge Bindung hat oder Reiseziele, die weltweit bekannte Sehenswürdigkeiten bieten.

Ein schönes Ambiente ist Voraussetzung zum Wohlfühlen. (Bildquelle: Global Image Creation – 7132 Hotel, Vals)

Reisetrend 4: Nachhaltiges Reisen schützt die Umwelt

Das Thema Nachhaltigkeit spielt laut der Reisestudie eine große Rolle: Die Deutschen wollen zwar verreisen, aber gleichzeitig an die Umwelt denken. Nachhaltiges Reisen und „Slow Travelling“ gewinnen daher bei den unterschiedlichsten Zielgruppen immer mehr an Relevanz.

Das beginnt mit der Wahl des Transportmittels, wo immer öfter der Zug oder das Auto gegenüber dem Flugzeug bevorzugt wird. Eine weitere Möglichkeit für umweltschonendes Reisen ist die Wahl der Destination und die Unterkunft selbst, bei der Nachhaltigkeit an der Tagesordnung stehen.

Laut der Weltorganisation für Tourismus bedeutet nachhaltiges Reisen „eine Einrichtung, die die gegenwärtigen und künftigen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen voll berücksichtigt, um den Bedürfnissen der Besucher, der Industrie, der Umwelt und den gastgebenden Gemeinschaften gerecht zu werden.“

Slow Travelling gibt es für jede Reisekasse, von der Ferienwohnung bis zur Luxusvilla. Im Vordergrund stehen die Entschleunigung und das bewusste Erleben, fernab von einer stressigen Pauschalreise.

Nachhaltiger Urlaub findet abseits der Touristikhochburgen statt. (Bildquelle: Pixabay / Analogicus)

Reisetrend 5: Workation als Kombination von Arbeit und Urlaub

Arbeiten im Urlaub? Das wäre früher keine Option gewesen, denn Arbeit und Urlaub galten als klare Gegensätze. Doch besonders bei jüngeren Menschen verwischen die Linien zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr.

Die Arbeit wird mit dem Urlaub verbunden, so dass der Ferienaufenthalt nicht nur der Unterhaltung dient, sondern auch zum Arbeiten genutzt wird. Der Begriff dafür lautet Workation und setzt sich aus den zwei englischen Worten „Work“ und „Vacation“ zusammen. Es handelt sich hierbei um eine Form der Arbeit, die an einem beliebigen Urlaubsort ausgeübt werden kann. Workation-Anbieter stellen dafür attraktive Arbeitsräume als Arbeitsplatz zur Verfügung.

Manche Berufe können auch unterwegs gut ausgeübt werden. (Bildquelle: Unsplash / Brooke Cagle)

Reisetrend 6: Persönliches Wachstum beim Retreat

Ein Ferienaufenthalt kann nicht nur wie bei Workation mit der Arbeit für den Beruf verbunden werden, sondern auch mit der Arbeit an sich selbst. Das heißt, in der Reise zu sich selbst widmet man sich ganz seinem Körper und vermeidet zu viele Ablenkungen.

Attraktiv für den „Ich-Urlaub“ ist die Kombination einer Urlaubsreise in Verbindung mit Sportkursen, Yoga-Sessions oder Meditations- und Achtsamkeits-Seminaren. Das Ziel ist es, zu sich selbst zu finden, die Persönlichkeit zu verändern oder die Selbstperfektionierung zu optimieren.

Die Reise zu sich selbst ist ein großes Thema. (Bildquelle: Unsplash / Jared Rice)

Bei dieser Art von Reise geht der Trend zum Alleine-Reisen, denn dann bleibt mehr Zeit für einen selbst. Viele Hotels und Veranstalter bieten mehrtägige Mindset-, Yoga- oder Pilates-Retreats an, bei denen man auf Gleichgesinnte stößt und in kleinen Gruppen trainiert.