Märkte am Dienstag: Erholungsrallye im DAX

Volkswagen erhöht Investitionen in Elektroantriebe und Digitales | Wall Street nach Inflationsdaten freundlich

Bildquelle: markteinblicke.de

Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich nach dem gestrigen Absturz des DAX unter die Marke von 15.000 Punkten wieder stark erholt. Am Dienstag gelang dem DAX ein Kurssprung um 1,83 Prozent auf 15.232,83 Punkte.

Größte Gewinner waren neben Porsche die Bankenwerte Commerzbank und Deutsche Bank mit Kurszuwächsen von jeweils fast 5 Prozent, nachdem gerade diese am Vortag unter die Räder geraten waren.

Am Indexende waren Volkswagen mit -1,3 Prozent unter Druck, nachdem die Wolfsburger angekündigt haben die Investitionen in Elektroantriebe und Digitales zu erhöhen. Insgesamt plant der Konzern zwischen 2023 und 2027 Investitionen in Höhe von 180 Mrd. Euro in die attraktivsten Profit-Pools.

Dazu gehört insbesondere die Batteriestrategie des Konzerns, der Ausbau der Präsenz in Nordamerika, die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in China im Bereich Digitalisierung und bei den Produkten sowie die Weiterentwicklung des führenden Produktportfolios des Konzerns. 2022 wurde wie bereits berichtet ein solides operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen von 22,5 Mrd.Euro (+13 Prozent) erzielt.

Schwierige Markttechnik

Der gestrige Sturz unter die 15.000 Punkte wirkt sich auch auf die Markttechnik des DAX aus. Helaba kommentiert dies wie folgt: “Im Tief sackte der deutsche Leitindex bis auf 14.887 Punkte ab und so kam es zu einem ersten Test des markanten Tiefs bei 14.906. Zwar war der Rutsch darunter nur temporär, das technische Bild hat sich aber massiv verschlechtert. So richten sich die Indikatoren unisono gen Süden oder stehen auf Verkauf, was auf das Risiko weiterer Kursverluste hindeutet. Die nächsten Haltemarken würden sich bei 14.748 (50%) und um 14.600 finden. Dort zeigt sich unter anderem die 100-Tagelinie. Sollte der Risikoappetit der Akteure aber wieder steigen, müssten zunächst die Hürden bei 15.167 und 15.250 wieder zurückerobert werden.” In dieser Hinsicht sieht es am Dienstagnachmittag gar nicht so schlecht aus.

Mit Spannung warten die Anleger auf die Zinsentscheidung der EZB. (Bildquelle: Pressefoto Europäische Zentralbank)

Wie reagiert die EZB?

Mit Spannung warten Anleger auf die Zinsentscheidung der EZB. Nach der SVB-Pleite keimte die Hoffnung nach einer Zinspause auf. Doch diese Hoffnung könnte vergebens sein. “Trotz der Marktturbulenzen im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der SVB halte ich es für wahrscheinlich, dass auf der EZB-Sitzung in dieser Woche eine Anhebung um 50 Basispunkte angekündigt wird”, so Tomasz Wieladek, Chefvolkswirt für Europa bei T. Rowe Price.

Als weitere Gründe nennt er u.a., dass die Daten zur Kerninflation nach dem Verbraucherpreisindex deutlich nach oben überrascht hätten. “Viele Beobachter gehen nun davon aus, dass die Kerninflation auf dem derzeitigen Niveau verharrt, und einige sind der Meinung, dass sie noch vor dem Sommer 6 Prozent erreichen könnte, woraufhin die VPI-Inflation wahrscheinlich nach unten drehen wird. Diese erhöhten Spot-Inflationsdaten werden die EZB trotz der derzeitigen Marktinstabilität in einer restriktiven Haltung halten.”

Gegenbewegung an der Wall Street

Die gute Nachricht für Börsianer ist, dass die wichtigsten US-Indizes Dow Jones, S&P 500 und NASDAQ100 am Dienstag ihre Erholung fortsetzten. Für gute Stimmung sorgten Inflationsdaten. Dabei lag der Anstieg der Verbraucherpreise im Februar bei 6 Prozent. Es war das niedrigste Plus seit September 2021.

Die Handelszeiten 2023 an der Frankfurter Börse