Der Nettogewinn des Unternehmens brach um 96 Prozent im zweiten Quartal auf drei Millionen Euro ein. In der Spitze verlor die Aktie etwa 4,5 Prozent. Lanxess (WKN: 547040 / ISIN: DE0005470405) führt diese Verluste auf Einmaleffekte zurück.
“Insgesamt sind wir voll auf Kurs und rechnen für das Gesamtjahr nach wie vor mit einem Rekordergebnis”, sagte Konzernchef Matthias Zachert am Donnerstag bei der Zahlenvorlage. Die Übernahme des US-Unternehmens Chemutra zahlte sich im operative Ergebnis zwar aus, drückte allerdings auf den Nettogewinn. Zudem kamen weitere Belastungen aus der geplanten Schließung der Chromchemikalien-Produktion in Argentinien hinzu. Rechnet man diese Sonderbelastungen aus dem Nettoergebnis heraus, ist am Ende ein Gewinn von 141 Millionen Euro zu verbuchen, was einem prozentuellen Zuwachs von etwa 88 Prozent entspricht.
Umsatz um fast 30 Prozent gestiegen
Insgesamt gesehen übertraf Lanxess im zweiten Quartal die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz legte dank gestiegener Absatzmenge und Verkaufspreise um knapp 30 Prozent auf 2,52 Milliarden Euro zu und auch das EBITDA kletterte um ein Viertel auf 367 Millionen Euro. Analysten hatten hier mit einem Umsatz von 2,48 Milliarden Euro und einem EBITDA von 361 Millionen Euro gerechnet.
Die Zahlen bekräftigen Konzernchef Matthias Zachert und sollen dazu beitragen, den erwarteten Gewinn vor Zins, Steuern und Abschreibungen sowie vor Sondereinflüssen in Höhe von 1,225 bis 1,3 Milliarden Euro zu erreichen. Zachert erklärte hierzu: “Im Vergleich zum sehr starken Vorjahr erwarten wir allerdings für das zweite Halbjahr 2017 eine etwas abgeschwächte Dynamik”.
Verschuldung schnellte durch Übernahme in die Höhe
Durch die milliardenschwere Übernahme von Chemtura stieg die Verschuldung zum Halbjahr auf 2,5 Milliarden Euro in die Höhe. Doch der Wert liegt laut dem Konzernchef vollkommen im Plan. Der Konzern soll stetig weiterentwickelt werden, doch Investoren sollen jetzt nicht jedes Jahr mit einer derartigen Akquisition rechnen. In der Vergangenheit richtete sich Lanxess neu aus und musste hierzu drastische Einsparungen in Kauf nehmen. Man reduzierte hierbei die Abhängigkeit vom kriselnden Kautschuk-Geschäft, in dem das Unternehmen dieses in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem größten Öl- und Energiekonzern der Welt, der saudischen Saudi Aramco, unterbrachte.