Märkte am Freitag: DAX schließt im Minus

EZB, Credit Suisse und First Republic sorgen nur für eine kurze Beruhigung der Märkte

Bildquelle: markteinblicke.de

Freitag, 17.03.2023/17:45h

Nachdem die Credit Suisse angekündigt hatte, sich bis zu 50 Mrd. CHF bei der Schweizer Zentralbank SNB beschaffen zu wollen, gab es gestern einige weitere Beruhigungspillen. Diese sorgen am Freitag zunächst dafür, dass der DAX sich erholen konnte. Am Nachmittag rutschte das wichtigste deutsche Börsenbarometer jedoch deutlich in die Verlustzone. Das Minus lag am Abend bei -1,33 Prozent auf 14.768,20 Zähler.

EZB: Alles in Butter?

An der DAX-Spitze bewegte sich die Infineon-Aktie mit einem Kurszuwachs um 1,8 Prozent, während Siemens Energy die Liste der Nachzügler mit einem Minus von 4,3 Prozent anführte. Auch die Commerzbank verlor weitere 3,8 Prozent.

Eine Beruhigungspille hatte gestern auch die EZB parat. Hätte die Notenbank lediglich eine Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte oder eine Erhöhung sogar ganz sein lassen, hätte dies Marktteilnehmern signalisiert, dass doch etwas Panik herrscht angesichts der Turbulenzen am Bankenmarkt und ebenfalls Probleme im europäischen Bankensektor gesehen werden.

Eine Erhöhung um 50 Basispunkte spricht jedoch dafür, dass Christine Lagarde und die anderen Währungshüter den europäischen Bankensektor derzeit für robust genug halten, die jüngsten Turbulenzen durchzustehen. Entsprechend heißt es bei der Helaba: “Die Europäische Zentralbank hat in diesen unsicheren und turbulenten Zeiten kühlen Kopf bewahrt und die Leitzinsen wie angekündigt um 50 Basispunkte
erhöht.”

Angespannte Lage im DAX

Trotz der zwischenzeitlichen Erholung, bleibt die charttechnische Lage im DAX angespannt. Vonseiten der Helaba heißt es dazu, dass das technische Bild beim DAX mit den Verlusten der vergangenen Tage noch getrübt sei.

“MACD, Stochastic und DMI richten sich unterhalb der Signallinien gen Süden und der ADX steigt. Bleibt zu hoffen, dass das letzte Impulstief und die 100-Tagelinie bei 14.665 Halt bieten.” Heute gelte es, den Widerstand im Bereich der 55-Tagelinie bei knapp 15.160 Punkten im Auge zu behalten.

US-Börsen: Deutliche Abschläge

Eine große Beruhigungspille gab es auch aus den USA. Ein Konsortium, bestehend aus den größten Banken des Landes, wird die in Schieflage geratene First Republic mit 30 Mrd. US-Dollar stützen. Dies sorgte gestern für Kurszuwächse an der Wall Street. Zum Wochenschluss bewegen sich die wichtigsten Indizes Dow Jones, S&P 500 und NASDAQ100 jedoch wieder deutlich nach unten. Nach einer kurzen Euphorie richtet sich der Fokus nun auf weitere Regionalbanken sowie REITS, die ebenfalls unter der Zinswende zu leiden haben.

Die Handelszeiten 2023 an der Frankfurter Börse