Die letzten fünf Handelstage boten mal wieder eine Fülle von marktrelevanten Nachrichten. Den Anfang machte der nicht eindeutige Ausgang der Italien-Wahl, wodurch die Euro-Krise wieder erneut auf das Tablett der Anleger geriet. Doch ob eine Regierung, welche auch immer gewählt wird, tatsächlich erneut die Krise hochkochen kann wird sich zeigen. In der zweiten Wochenhälfte war das Italien-Thema nämlich schon fast wieder vergessen. Stattdessen rückte mal wieder die US-Fiskalklippe in den Mittelpunkt des Interesses. Nichtsdestotrotz erreichte der Dow Jones im Verlauf des Donnerstag ein neues Allzeithoch - auf den ersten Blick verrückt. Auf den zweiten aber verständlich, denn weltweit setzen Anleger auf die Wiedererstarkung der USA. Da muss sich der DAX schon anstrengen, wenn er hier mithalten will. Ein Wert fiel dabei vergangene Woche besonders heraus: Die Aktie der Deutschen Telekom.
Auch im Jahr 2013 dürften die Euro-Krise und die ungelöste US-Schuldenproblematik die größten Risiken für die Weltwirtschaft und die Aktienmärkte darstellen. Es bleibt abzuwarten, ob die Notenbanken wie 2012 mit ihrer Politik des billigen Geldes für eine Überwindung dieser Probleme und somit für steigende Kurse sorgen können. ...
Auch am Freitagvormittag verzeichnet der DAX einige Verluste. Nachdem bereits die US-Märkte in den beiden vergangenen Handelstagen Abschläge hinnehmen mussten, folgt der DAX diesem Beispiel. Offensichtlich setzen sich bei den Anlegern die Sorgen durch, dass die USA am Jahresende von der „Fiskalklippe“ stürzen könnten. Die sehr guten Quartalsergebnisse der Allianz können dabei aktuell für keinen Stimmungsumschwung sorgen. Der Versicherer konnte auch im dritten Quartal Umsatz, das operative Ergebnis und den Überschuss steigern. Zudem wurde bereits Ende Oktober die Gesamtjahresprognose angehoben. ...
Die zurückliegende Woche war sehr durchwachsen. Europas Aktienbarometer gaben mehrheitlich nach, während zahlreiche asiatische und amerikanische Aktienindizes wie der Nikkei 225 und S&P 500® Index weiter zulegten. Der von der unabhängigen Brokerage und Investment Gruppe CLSA jährlich berechnete Feng Shui Index verspricht ein spannendes Jahr mit starken Schwankungen.
Das neue Jahr begann mit neuen Rekorden im DAX. Doch noch ist fraglich, ob die Rallye vom Jahresende auch in den Januar hinein getragen werden kann. Einzelne Unternehmen meldeten bislang positive Nachrichten. Vor allem der Automobilsektor machte hier von sich Reden. Starke US-Absatzzahlen deutscher Premiumhersteller lassen von Krise nichts mehr spüren und bei Daimler (WKN 710000) endete 2012 sogar mit einem generellen Absatzrekord bei den Mercedes-Pkw. Warten wir also gespannt auf die Bilanzvorlagen, die ab kommender Woche starten. Aus den USA gibt wie immer Alcoa (WKN 850206) den Startschuss. Ansonsten sieht die Finanzwelt nach wie vor durchmischt aus. In den USA wurde zwar die Fiskalklippe (vorerst) umschifft, aber Gerüchte um ein Ende von QE3 lassen das Stirnrunzeln wieder zunehmen. Aus Europa gibt es derweil keine neuen Meldungen. Der deutsche Bundestagswahlkampf dürfte spätestens mit der Niedersachsenwahl beginnen und damit auch das europäische Geschehen nachhaltig beeinflussen. Ob das positiv sein wird, darf bezweifelt werden.
Die US-Börsen zeigten sich am Mittwochabend etwas pessimistischer, dass der US-Haushaltsstreit doch noch rechtzeitig gelöste wird. Aus diesem Grund wurden einige Verluste verbucht, nachdem es zuvor zwei Tage lang steil nach oben ging. Auch beim DAX wirken sich die gesenkten Aussichten auf eine rechtzeitige Vermeidung des Sturzes von der so genannten „Fiskalklippe“ negativ aus. Der Index verbucht am Donnerstagvormittag leichte Verluste. ...
Mit Steuersenkungen wird die US-Wirtschaft entlastet. Vor allem die Unternehmensseite profitiert. Über Umsatz- und Gewinnsteigerungen gewinnt damit der Fundamentalismus an Aktieneinfluss. Aber war die Steuerreform nicht erwartet worden? Ist sie also schon in den Kursen eingepreist? Überhaupt, könnte ein steuersenkungsbedingt höheres Wirtschaftswachstum die Fed auf den Plan rufen, die über eine restriktivere Zinspolitik die Aktienstimmung stark drückt?
Übergeordnete Themen wie die ungelöste US-Haushaltsproblematik und das immer noch schwierige wirtschaftliche Umfeld verhinderten bisher, dass ein positiver Start in die US-Berichtssaison sich stärker in den DAX-Kursen niederschlagen konnte. Doch die lockere Notenbankpolitik und ein Mangel an Alternativen könnten Anlegern ein Investment in (deutsche) Aktien wieder schmackhafter machen. ...
Schwerpunkte der aktuellen Presseschau sind u.a. die US-Fiskalklippe, Financial Repression und der Krieg der Notenbanken sowie das Thema Universalbanken. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Klöckner & Co, Royal Dutch Shell, PepsiCo, Samsung und Apple.
Starke Aufwärtsbewegungen bringen immer ein ganz besonderes Phänomen mit sich: Nämlich das Gefühl, man sei der einzige Depp, der ständig gegen den Trend wettet, während sich die „anderen“ spielend die Taschen vollmachen. Dem ist zum Glück aber nicht so, wie der Blick auf das Euwax-Sentiment verrät. Der Privatanlegerindex der Börse Stuttgart ist in den vergangenen Wochen deutlich in den Keller gerauscht. Heißt: Die Mehrheit der Anleger spekuliert ebenfalls gegen die Erholungsbewegung und scheint dem Ausbruch auf neue Jahreshochs nicht zu trauen - so viel zum Thema „Schwarmintelligenz“.