Aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes untermauern die schwache Entwicklung der deutschen Konjunktur im laufenden Winterhalbjahr.
Beigetreten9. Januar 2019
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Carsten Mumm ist Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel. Das Traditionshaus mit Sitz in Hamburg und München setzt auf qualifizierte und umfassende Beratung für vermögende Privatkunden, Unternehmer, Immobilienkunden und institutionelle Kunden.
Die Aussage politische Börsen haben kurze Beine trifft oft zu, da für die Bewegung von Kursen, die ökonomischen Realitäten der Unternehmen entscheidend sind.
Der wichtigste Treiber für die Kurse an den internationalen Börsen und zunehmend auch für die Realwirtschaft dürfte vorerst die Zinsentwicklung bleiben.
Die schwachen Einkaufsmanagerindizes von S&P Global und das gesunkene ifo-Geschäftsklima bestätigten den Rezessionskurs für Deutschland und die Eurozone.
An den Börsen spielt die Zinsseite eine übergeordnete Rolle, während für die Konjunktur alle drei Faktoren gleich gewichtet werden können.
Kurz vor den Feiertagen richtet sich der Fokus nochmals auf die Zinsentscheide der Bank of England, der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB).
Obwohl sich in den Unternehmen eine Stabilisierung der Stimmungslage abzeichnete, fallen die volkswirtschaftlichen Daten überwiegend enttäuschend aus...
Die Konjunkturdelle wirkt sich zunehmend auch auf die Arbeitsmärkte aus. So stieg die Arbeitslosenquote in Deutschland im November auf 5,9 Prozent.
Besonders im Fokus stehen die November-Verbraucherpreisdaten für Deutschland und die Eurozone sowie die PCE-Preisentwicklung in den USA für Oktober.
Seit Anfang November konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar deutlich aufwerten. Hintergrund ist der schon seit langem schwelende Haushaltsstreit in den USA.
Abgesehen von der Bauwirtschaft zeigen sich weitere Signale einer leichten wirtschaftlichen Belebung der deutschen Konjunktur in den kommenden Monaten.
Medial dürfte sich in dieser Woche trotz wichtiger Datenbekanntgaben der Fokus auf den einmal mehr drohenden Ausgabenstopp der US-Regierung richten.
Die vor kurzem von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vorgestellte Industriestrategie soll „Deutschland als Industriestandort in seiner ganzen Vielfalt erhalten“.
Im Gesamtjahr 2023 ist in Deutschland weiter von einer gesamtwirtschaftlichen Schrumpfung in Höhe von 0,3 bis 0,5 Prozent auszugehen.
Die deutsche Wirtschaft vermeidet zwei aufeinander folgende Negativquartale. An den Börsen wird auf den Zinsentscheid der Fed am Mittwoch gewartet.