Der ifo-Index und die S&P Global-Einkaufsmanagerindizes zeichneten zuletzt das Bild einer sich weiter abschwächenden Konjunkturdynamik.
Beigetreten9. Januar 2019
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Carsten Mumm ist Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel. Das Traditionshaus mit Sitz in Hamburg und München setzt auf qualifizierte und umfassende Beratung für vermögende Privatkunden, Unternehmer, Immobilienkunden und institutionelle Kunden.
Die Anzeichen für ein erneut negatives Wirtschaftswachstum in Deutschland und der gesamten Eurozone im zweiten Quartal 2023 verdichten sich.
Vorerst erwarten wir für die Kapitalmärkte keine Entlastung vonseiten der überwiegend restriktiv agierenden Notenbanken wie Fed, EZB oder BoE.
Die Prognosen der OECD untermauern mit 2,7 Wachstum für 2023 (und 2,9 für 2024) die Aussicht auf eine vorerst schwache globale Konjunkturdynamik.
Neben der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) wird auch die Bank of Japan (BoJ) den künftigen geldpolitischen Kurs festlegen.
Die deutsche Industrie hat mehr als nur eine Konjunkturdelle zu meistern. Sie muss vielmehr einen strukturellen Veränderungsprozess vollführen.
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer Rezession, nachdem das Wachstum für das 1. Quartal auf -0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal revidiert wurde.
Geopolitische Risiken, eine hohe Inflation, steigende Leitzinsen sowie Sorgen um eine schwache Konjunktur machen den Märkten zu schaffen.
Bei den jahrelang gestiegenen Immobilienpreisniveaus ist die Anpassung nach der historisch beispiellosen Zinswende vieler Notenbanken noch in vollem Gange.
Es fehlt der Industrie für die kommenden Monate noch an Folgeaufträgen, um die Produktion wieder deutlich hochzufahren. Damit bleibt eine leichte Rezession weiterhin möglich.
An den Aktienmärkten dürften in den kommenden Monaten positive Impulse von der Geldpolitik ausbleiben. Gleiches gilt für das Verhältnis von Euro und US-Dollar.
Christine Lagarde wohl auch nach der absehbaren Leitzinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte – eventuell sogar 0,50 – in dieser Woche keine Entwarnung geben.
Auch wenn derzeit eine größere, gar globalen Finanzkrise unwahrscheinlich ist, müssen die Notenbanken die Stabilität des Finanzsystems im Blick behalten.
Die als Krisenschutz angesehenen Anlagen, das Edelmetall Gold und die Kryptowährung Bitcoin, haben seit Jahresanfang deutlich zugelegt.
Mit 2,8 Prozent belegen die Schätzungen des IWF die Erwartung einer schwachen globalen Wachstumsdynamik im laufenden Jahr.