Bei der jüngsten Stimmungserhebung der Börse Frankfurt hat es einen deutlichen Stimmungswechsel gegeben. Vom Optimismus der vergangenen beiden Wochen und der Hoffnung auf neue historische Höchstkurse ist nichts übrig geblieben. Stattdessen macht sich offenbar die Angst vor einem ungewissen Ausgang des griechischen Schuldendramas breit - ich weiß allerdings nicht, zum wievielten Male das geschieht.
Schon zu Beginn des ersten quantitativen Lockerungspro­gramms in den USA warnten viele Wirtschaftsforscher davor, dass infolge der massiven Gelddruckerei der Notenbanken die Verbraucherpreise explosionsartig ansteigen könnten. Doch es kam anders. Statt einer Verbraucherpreisinflation gab es steigende Vermögenspreise, so dass mancher Ökonom mittlerweile von einer Vermögenspreisinflation spricht, auf die die EZB bitte ein Auge haben sollte.
Die jüngste Stimmungserhebung der Börse Frankfurt zeigt bei den institutionellen Investoren angesichts der recht hohen Volatilität am Aktienmarkt nicht nur einen erstaunlichen Mut, sondern einen Optimismus, der zuletzt Ende vergangenen Jahres in dieser Höhe verzeichnet wurde.
Wie auch während der vergangenen Jahre ist jetzt, am Ende des Monats April, wieder die beliebte Börsenregel „Sell in May and go away“ erneut in aller Munde. Immerhin hat eine Studie der TU Darmstadt, die heute im Handelsblatt vorgestellt wurde, gezeigt, dass sich diese Regel während der vergangenen 25 Jahre in 70 Prozent der untersuchten Zeiträume bewahrheitet hat.
Heute möchte ich Ihnen wie angekündigt den zweiten Teil der Trilogie zur Bedeutung von Aufmerksamkeit in der Glücksforschung, die mein früherer Mitstreiter, Herman Brodie vor längerer Zeit erstellt hat, vorstellen. In diesem Beitrag geht es darum, wie Ablenkungen die Freude - und damit verbunden auch das Glücksgefühl - über die Erfüllung eines lang gehegten materiellen Wunsches mindern können.
Ein Skandal erschütterte die Finanzwelt und damit natürlich auch uns. Nun ist es ja nicht gerade so, dass wir blauäugig staunend durch diese Welt laufen würden. Und an das Märchen von den Guten, die zum Schluss immer gewinnen und im Anschluss die Prinzessin zum Altar führen, um dann mit derselben bis ans Ende ihrer Tage glücklich und zufrieden zu leben, glauben wir schon seit dem Ende der dritten Klasse nicht mehr. Über die Abgründe, die sich zu Wochenbeginn im piekfeinen, altehrwürdigen Berkeley-Hotel zu London auftaten, sind wir jedoch wirklich entsetzt.
Die jüngste Stimmungserhebung der Börse Frankfurt zeigt einige interessante Aspekte. Zwar haben sich institutionelle Anleger, die während der vergangenen Woche noch recht optimistisch wirkten, nicht zu Gewinnmitnahmen entschließen können. Dennoch hat sich ein Teil vormals neutral eingestellter Börsianer vermutlich nach dem gestrigen Kurssprung des DAX auf die Bärenseite geschlagen.
Angestellter: “Kann ich eine Gehaltserhöhung bekommen?” - “Nein”, antwortet der Chef. - “Na gut, aber könnten Sie dann wenigstens die Gehälter meiner Kollegen senken?” Gäbe es auf der Welt tatsächlich nur rationale Vertreter der ökonomischen Theorie, würde wohl niemand über diesen Wortwechsel lachen können, vermutlich würde er gar nicht erst stattfinden.
Heute möchte ich den letzten Teil der Trilogie zur Bedeutung von Aufmerksamkeit in der Glücksforschung, die mein früherer Mitstreiter, Herman Brodie vor längerer Zeit* erstellt hat, vorstellen. Dieses Mal geht es darum, ob man von einem klammen Mitmenschen, dem man mit einem Geldgeschenk oder einem großzügigen Darlehen aus der Patsche geholfen hat, erwarten darf, dass er diese Zuwendung auch sinnvoll verwendet.
Gerade während der vergangenen Woche gab es bei den Börsianern immer wieder Crash-Ängste, etwa weil sich irgendwelche Indikatoren in Extrembereichen befänden (so war zu lesen). Dabei wird immer wieder vergessen, dass die Entwicklung an den Aktienmärkten dies- und jenseits des Atlantiks seit vielen Monaten nicht naturgegeben sind, sondern auch dem Resultat einer massiven Interventionspolitik der Notenbanken in Form von QE-Programmen und ultra-niedrigen Zinsen geschuldet ist.
Die Weltwirtschaft schwächelt. In China bleibt die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe gemäß HSBC Bank zum dritten Mal in Folge unterhalb der Expansion anzeigenden Schwelle. In den USA haben die Konjunkturdaten zuletzt reihenweise enttäuscht. Und auch die Eurozone hat sich bislang nur Basiseffekt bedingt erholt. Dagegen konnte Japan aufgrund seiner ergriffenen geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen konjunkturellen Boden gutmachen.
Unlängst sollte mein Freund H. einen Vortrag in Nottingham halten. Und da die Veranstaltung 90 Minuten früher als geplant endete, dachte er sich, es wäre doch schön, diese Zeit zu nutzen und ein paar Züge früher als ursprünglich beabsichtigt die Fahrt zum nächsten Zielort anzutreten. Das Ganze stellte sich allerdings nicht als besonders einfach heraus, denn der gute Freund hatte sich zuvor auf eine bestimmte, besonders günstige Verbindung festgelegt, bei der die ganze Fahrt nur 68 englische Pfund kosten sollte.
Nur allzu oft stehen wir unserem eigenen Glück im Weg. Nicht dass wir nicht wüssten, was uns glücklich macht. Die meisten Menschen wissen intuitiv, dass die Zeit, die wir mit unserer Familie oder mit Freunden verbringen, guter Schlaf, Gesundheit für Geist und Körper für unser Wohlbefinden wichtig sind. Wenn es allerdings um die tatsächliche Lebensführung geht, kümmern uns diese Grundsätze recht selten.
Das Kunsterlebnis, so lehrt der Philosoph Kant, soll uns vorübergehend aus der Welt der Zweckmäßigkeit, des Gewinnstrebens und der Nutzenmaximierung entführen und vielmehr unser „interesseloses Wohlgefallen“ wecken, uns für einen Moment innehalten lassen. Bis vor ein paar Tagen glaubte auch ich, dass mich gelungene Opernaufführungen und die Beschäftigung mit dieser Welt aus dem Börsenalltag entführen könnten.
Die jüngste BofA Merrill Lynch Umfrage unter globalen Fondsmanagern hat es ans Licht gebracht: Die Aktienmärkte werden für überbewertet gehalten. Zwar ist die Gruppe der Investoren, die diese Meinung vertreten, im Vergleich zur März-Umfrage nur um zwei Prozentpunkte auf jetzt netto 25 Prozent gestiegen, doch markiert dies den höchsten Stand seit dem Jahr 2000.