Endlich ist Deutschland Weltmeister im Fußball geworden. Gratulation! „Das war doch auch längst fällig“, wird sich mancher Fußballfan gesagt haben, denn immer „nur“ Dritter wie bei den Weltmeisterschaften 2006 und 2010 oder nur Zweiter wie bei der Europameisterschaft 2008 zu sein, hatte bei manch einem zuletzt sogar für eine gewisse Ungeduld gesorgt. Dabei gab es gerade während der vergangenen großen Turniere immer wieder großartige Spiele der Deutschen und natürlich auch prächtig herausgespielte Siege.
Börsianer haben derzeit ein echtes Problem: Selten erschien ihnen der Aktienmarkt so unverständlich und rätselhaft wie im Augenblick. Naturgemäß fällt es vielen Akteuren ohnehin schwer, trotz positiver Prognosen noch an der Spitze des Aufwärtstrends einzusteigen. Obwohl dies in erster Linie eine Frage des Referenzpunktes und nicht unbedingt eine Frage der Aktienkursbewertung ist.
Als ich in der Freitagsausgabe der Börsenzeitung las, dass der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates New York der britischen Barclays Bank vorwirft, sie habe ihre Kunden beim Aktienhandel schutzlos aggressiven Investoren ausgeliefert, um selbst einen Vorteil daraus zu ziehen, fiel mir sogleich Bob Diamond ein. Der frühere Chef dieses Geldhauses hatte nämlich im Januar 2011 gefordert, mit der Kritik an den Bankern müsse endlich Schluss sein.
Normalerweise regen sich die Teilnehmer an den Finanzmärkten über zu hohe Volatilität auf. Aber während dieser Tage scheinen viele Akteure ein anderes Problem zu haben: zu niedrige Volatilität. Und die ist bekanntermaßen zumindest in was eine punktuelle und selektive historische Betrachtung der Märkte angeht, nicht ganz ungefährlich.
Gute Freunde von mir wissen, dass ich mich gelegentlich in einem bekannten Frankfurter Fitnessstudio mit angeschlossenem Schwimmbad zwecks Konditionstrainings aufhalte. Und weil es sich um ein Studio handelt, das etwas auf sich hält, wundert es nicht, wenn dieser Tempel eine gewisse Anziehungskraft auf trendorientierte Menschen ausübt. Wie in anderen Fitnessstudios gibt es auch in meinem einen hohen Prozentsatz an Karteileichen. Zumal ja bekannt ist, dass die meisten Sportwilligen ohnehin nicht nachhaltig trainieren. So bleibt es schon nach mehreren Trainingseinheiten beim guten Willen, der sich vor allem darin ausdrückt, dass man die guten Vorsätze nicht gleich wieder durch eine Kündigung torpediert.
Der DAX geht runter, und schon sind die Ängste vor einer heftigen Abwärtskorrektur, zerplatzenden Blasen, schwarzen Schwänen et cetera wieder da. Wenn ich dann in der heutigen Ausgabe der Börsenzeitung lese, die niedrige Volatilität beim DAX treibe den Anlegern den Angstschweiß auf die Stirn, kann ich diese verstehen.
Ich kann mich noch gut daran erinnern und es auch gar nicht so lange her, da spielten ein US-Arbeitsmarktbericht oder eine EZB-Sitzung eine so wichtige Rolle, dass man vielerorts von so genannten Event-Risiken sprach. Mit allen möglichen Folgen für die Finanzmärkte. Entsprechend risikoavers verhielten sich deren Akteure.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Akteure an den Finanzmärkten das gestrige Spiel Italien gegen Uruguay mehr bewegt hat als irgendwelche ökonomischen Daten oder Aktienkurse.
Nein, ich habe mir für die Fußball-WM kein Tier zugelegt, das mir den Ausgang der Deutschland-Spiele vorhersagen soll. Auch unsere Schildkröte wollte ich nicht bemühen, im Terrarium zwischen drei Salattöpfchen entscheiden zu müssen, welcher Spielausgang für die deutsche Nationalmannschaft im nächsten Spiel vorgezeichnet sein soll.
Gerade schickt sich der DAX an, mit Mühen die 10.000er Marke zu erklimmen, aber da keine rechte Freude aufzukommen scheint, macht man sich natürlich Sorgen um den deutschen Anleger. Rechtzeitig zum seit Tagen geplanten medialen Jubelfest hat „Welt online“ deswegen eine Studie von Jens Kleine, Professor an der Steinbeis-Hochschule Berlin, veröffentlicht. Ja, wenn nach Recherchen von Ernst & Young 58 Prozent der DAX-Aktien sich in den Händen ausländischer Investoren befinden und nur 34 Prozent der Deutschen so wenig DAX-Werte wie noch nie zuvor besitzen, dann ist es tatsächlich schlecht bestellt um die heimische Börsenkultur.
Euphorie sieht an den weltweiten Märkten sicherlich anders aus. Auch wenn viele bedeutende Indizes psychologisch wichtige Marken überwinden konnten, wie der DAX die 10.000 und der Dow Jones die 17.000 Punkte, ist der noch andauernde Aufschwung insgesamt etwas „schleppend“ geworden.
War am Samstag mit meiner Frau in der Oper. Trotz ausverkauftem Haus, wahrscheinlich wegen des gleichzeitig stattfindenden Fußballspiels Deutschland gegen Ghana, hatte ich bei eBay doch noch zwei der heißbegehrten Karten für die Neuinszenierung von Wolfgang Amadeus Mozarts Don Giovanni erstehen können. Sie wissen schon, Don Giovanni, das ist der mit den vielen Frauen...
Eine tolle Nachricht erreichte die Börsenblogger heute Morgen: Wir haben den Smeil Award 2014 gewonnen! Damit konnten wir nach dem comdirect finanzblog award 2011 bereits den zweiten wichtigen Preis für Finanzblogger mit dem Spitzenplatz für uns entscheiden. Insgesamt hatten sich in diesem Jahr 92 deutschsprachige Finanzblogs dem mehrstufigen Abstimmungsverfahren des Smeil Award 2014 gestellt.
Seit vielen Jahren schon bin ich Mitglied einer Fitness-Kette, die man wohl als erste Adresse am Bankenplatz Frankfurt bezeichnen darf. Und wer wie ich jede Woche regelmäßig etwas für seine Kondition tut, bekommt zwangsläufig Höhen und Tiefen eines derartigen Unternehmens mit.