Während der Autofahrer hierzulande momentan nach seinem Tankstellenbesuch mit einem fröhlichen Grinsen auf dem Gesicht von dannen fahren kann, sehen die ölproduzierenden Länder den akuten Schwächeanfall der Ölnotierung sicherlich nicht mit ähnlich freudigem Empfinden. Zu Jahresbeginn gingen die meisten Marktbeobachter eher davon aus, dass wir im Jahr 2016 allmählich eine Konsolidierung und im Jahresverlauf ansteigende Ölpreise sehen könnten.
Ölpreis-Bullen, die sich nach dem Preissturz in der zweiten Jahreshälfte 2014 eine Erholung der Notierungen in 2015 gewünscht hatten, wurden herbe enttäuscht. Der Preis für das „schwarze Gold“ geriet sogar noch mehr unter Druck. Kurzfristig scheint sich daran auch nichts zu ändern, mittel- bis langfristig bleiben jedoch Hoffnungsschimmer.
Weihnachten steht vor der Tür, das Fest der Liebe, der Geschenke und der besinnlichen Stunden im Kreise der Familie. Diese gerade angesprochene Besinnlichkeit tut auch dringend not, denn die Tage vor dem Feste sind zumeist von einer veritablen Hektik geprägt.
Auch in der heutigen Ausgabe der ideas daily der Commerzbank steht eine für Anleger interessante Kurzanalyse im Fokus. Dabei geht es um die US-Ölsorte WTI und den anhaltenden Verkaufsdruck, der sich in den vergangenen Tagen und Wochen sogar noch einmal verstärkt hat.
Seit rund einem Jahr ist der Ölpreis auf Talfahrt. Trotz leichter Stabilisierungstendenzen ist keine Trendwende in Sicht. Mit einem Discount Put können Anleger mit einem Puffer auf sinkende Kurse setzen.
Auch in der heutigen Ausgabe der ideas daily der Commerzbank steht eine für Anleger interessante Kurzanalyse im Fokus. Gold! Nachdem die Notierungen des Edelmetalls durch die allgemeinen Marktturbulenzen ein wenig beflügelt wurden, könnte sich nun auch das charttechnische Bild weiter aufhellen.
Ein Ölpreis nahe 150-Dollar (2008) tritt wildkapitalistische Fracking-Aktivitäten los, die zu einer deutlichen Angebotsausweitung führen, in deren Folge der Ölpreis drastisch einbricht. Dies wiederum bewirkt, dass Ölbohrtürme massenweise außer Betrieb gesetzt werden, sodass sich das Angebot verknappt.
Spätestens seit Mitte 2012 - u.a. rettete Mario Draghi die Finanzwelt mit seiner aphrodisierenden Geldpolitik - haben Zinspapiere und Aktien mit Unterbrechung einen guten Lauf. Das kann man von Rohstoffen nicht behaupten. In der Wertentwicklung sind sie Underdogs. Das war einmal anders.
Man sagt, der Hund sei der beste Freund des Menschen und Krise der beste Freund von Gold. Während ich als Hundefreund die erste Aussage sofort unterschreibe, muss man bei der zweiten mehr als skeptisch sein, obwohl es an Krisen wirklich nicht mangelt. Der Konflikt des Westens mit Russland ist immer noch vorhanden. Terror kommt als diffuse, abstrakte Gefahr hinzu.
Während die Börsen in den vergangenen Tagen zu einer Fortsetzung der Jahresendrallye angesetzt haben, hatten Rohstoff- und Edelmetallfans schon seit geraumer Zeit nicht viel Grund zum Jubeln. Das könnte sich nun für Platinpreis-Bullen ändern.
Ein gewaltiger Bärenmarkt hielt Gold seither drei Jahre lang gefangen und man muss sich heute wundern, wo all diese kritischen Stimmen geblieben sind. Wenn es stimmt, dass eine überbordend optimistische Stimmung sich erst neutralisieren muss, bevor ein neuer Aufschwung beginnen kann, dann ist Gold bereit, wieder zu steigen.
Der Verfallstermin am Freitag hatte ein enormes Handelsvolumen erzeugt und das war wohl auch die Umsatzspitze, bevor es jetzt in die ruhige Vorweihnachtsphase geht. Die Weltmärkte versuchen weiter zu eruieren, welche Folgen die etwas restriktivere Geldpolitik der US-Notenbank haben wird. Im Fokus steht derweil die Ölpreisentwicklung und der Fall auf ein 11-Jahrestief.
Für den Ölmarkt gilt zurzeit: Die Regel ist, dass es keine Regeln mehr gibt. Diese Haltung scheint das Ölkartell OPEC auch weiterhin zu vertreten. Damit gibt es auf dem globalen Ölmarkt faktisch keine Mengenkontrolle mehr. Während die privatwirtschaftlich organisierten Unternehmen außerhalb der OPEC stets am Fördermaximum arbeiten, um ihren Gewinn zu maximieren, agiert die OPEC neuerdings ähnlich wie sie.
Am Freitag fiel der Goldpreis auf ein neues 5-Jahrestief von 1057 USD pro Unze. Wie der P&F-Chart (Point & Figure) zeigt, wird nun doch das aus 2013 stammende, ambitionierte Kursziel von 970 USD anvisiert. In 2011 hatte das gelbe Edelmetall in Folge der Griechenlandkrise noch oberhalb von 1.900 USD notiert. Anschließend ging es deutlich abwärts, insbesondere in 2013.
Anleger, die in diesem Jahr auf steigende Rohstoffnotierungen gesetzt haben, dürften momentan nicht in Feierlaune sein. Während Metalle wie Kupfer, Aluminium und Platin aktuell mit Sechsjahrestiefständen kämpfen, wurden auch die Ölmärkte von einer neuen Verkaufswelle erfasst.