Heute möchte ich - was sehr selten geschieht - in meinen Beitrag ein wenig auf die Psychologie des Börsenhandels in moralischen Extremsituation eingehen. Anlass dafür ist die Situation in und um Syrien herum. Hier scheint nun ein massiver militärisches Eingreifen der USA, Großbritanniens und Frankreichs bevor zu stehen. Erinnerungen an 2003 und den letzten Irak-Krieg dürften bei dieser Lage nicht nur bei mir wach werden. Doch sie sollten strikt zwischen Ihrer Anlage und dem menschlichen Mitgefühl für die Menschen in den zahlreichen Krisengebieten dieser Welt trennen. Nur so erhalten Sie sich Ihre Unabhängigkeit und können Ihr persönliches Vermögen schützen und vermehren.
Die Versteigerung der 5G-Mobilfunklizenzen durch die Bundesnetzagentur läuft und läuft; mittlerweile sind die Gebote bei 5,5 Mrd. Euro angekommen und der Zuschlag ist noch nicht in Sicht. Das wirkte sich zuletzt negativ auf die Aktien der mitbietenden Unternehmen aus; so gelang es beispielsweise 1&1 Drillisch bis heute nicht, sich von dem Kurssturz vor genau einem Monat zu erholen.
Eine ganz bittere Pille mussten die Anleger bei 1&1 Drillisch zuletzt schlucken, und eine ebenso harte Nuss müssen die Kurse knacken, wenn es auf den langen Weg zurück nach oben gehen soll. Dabei wirkt die Gewinnwarnung vom 24. Oktober immer noch nach, bislang sind die Notierungen über eine Stabilisierung/Bodenbildung im Bereich der wichtigen 24-Euro-Marke nicht hinausgekommen. Ob sich das ändert?
Die laufende Berichtssaison hat einige Werte ordentlich durcheinandergewirbelt. Das trifft auch auf die Papiere von 1&1 Drillisch zu; da belasteten nicht nur die Zahlen, sondern vor allem auch der endlos scheinende Bieter-Marathon um die 5G-Lizenzen.
Außer Spesen (noch) nichts gewesen, so lapidar könnte man den Kursverlauf der Drillisch-Aktie in den zurückliegenden 10 Tagen beschreiben. Denn der Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal nach dem Ende der 5G-Lizenzversteigerung misslang. Schlimmer noch - im Anschluss markierten die Papiere bei 24,10 Euro sogar ein neues Jahrestief!
Nach über zwölf Wochen endete gestern Abend die Versteigerung der 5G-Mobilfunklizenzen. Dabei wurde die Rekordsumme von 6,55 Mrd. Euro erzielt, die unter den vier Bietern Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica und 1&1 Drillisch aufgeteilt werden. Vor allem für die Letztgenannten ging es danach ordentlich nach oben.
Der Dax hält kurzfristig orientierte Trader seit Wochen ein ums andere Mal zum Narren. Denn unter teils äußerst abrupten Richtungswechseln pendeln die Notierungen seit Ende März zwischen 7000 und 7600 Punkten seitwärts. Doch: Wie immer gibt es auch in solch nervigen Phasen einige wenige Top-Werte, die durch hohe innere Stärke zu überzeugen wissen.