Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Zypern-Rettung und der EFSF, das Frühjahrsgutachten und die Lage am Goldmarkt. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Bilfinger, SolarWorld, Nokia, Rosenbauer, Lenzing, Nestlé, Fresnillo und Ebay.
In den vergangenen fünf Handelstagen ließen die Beteuerungen der US-Notenbank, ihre Niedrigzinspolitik unbeirrt fortzuführen, die aufgekommenen Zweifel nach der Italien-Wahl und dem US-Haushaltsstreit vergessen. Schließlich konnte der Dow Jones, getrieben durch das billige Geld der Notenbanken, sowohl die alte Bestmarke auf Schlusskursbasis von 14.164 Punkten als auch den alten Bestwert im laufenden Handel von 14.198 Zählern hinter sich lassen. Angesteckt von dieser Euphorie, kletterte der DAX am Freitag kurzfristig über die Marke von 8.000 Punkten, während auch der japanische Nikkei 225 mit dem Sprung über die Marke von 12.000 Punkten eine wichtige Hürde nehmen konnte. Ob die erfreulich ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Februar den Aktienmärkten in der kommenden Woche weiteren Auftrieb verleihen können, bleibt abzuwarten. Immerhin signalisieren sie einen stabilen Aufschwung der US-Wirtschaft. In der Privatwirtschaft wurden im Februar 236.000 neue Stellen geschaffen und damit so viele wie seit November nicht mehr. Gleichzeitig fiel die US-Arbeitslosenquote von 7,9 Prozent im Januar auf nun 7,7 Prozent und damit den tiefsten Stand seit Dezember 2008. In dem ganzen Trubel konnte man schon fast vergessen, dass allein acht DAX-Konzerne ihre Geschäftsergebnisse vorgelegt haben. Ein Wert fiel dabei vergangene Woche besonders heraus: Die Aktie von RWE. ...
Nun sind sie raus: Die vorläufigen Solarworld-Zahlen (WKN 510840) für das Geschäftsjahr 2012. Und sie sind wie jüngst befürchtet ein Desaster. Der vorläufige Konzernumsatz brach um 42,0 Prozent auf 606,0 Mio. Euro ein, während das Konzernergebnis von -307 Mio. Euro auf rund -477 Mio. fiel. Der Aktie dürfte dies nun erneut einen Schlag versetzen und das Ende der deutschen Solar-Aktien einmal mehr dokumentieren.
Für Gold-Anleger dürfte die vergangene Woche ein unvergesslicher Zeitraum gewesen sein. Solch eine Korrektur hat man selten gesehen. Und doch greifen vor allem die Kleinanleger bereits wieder beherzt bei physischem Gold und Silber in Form von Münzen und Barren zu. Auf der Stuttgarter Anlegermesse Invest bildeten sich sogar kurzzeitig Schlangen vor den Verkaufsständen der ausstellenden Edelmetallhändler - man merkt einfach die Verunsicherung ist nach wie vor groß. Doch charttechnisch sieht es noch nicht nach einem Einstiegsniveau aus. Die Verunsicherung sah man auch im DAX, wo vergangene Woche die 7500er Marke fiel. Manch einer hofft jedoch nach dem Freitagshandel mit der Erholung bis zum Abend bereits wieder auf ein Ende der Korrektur - und das bevor der “Verkaufsmonat” Mai überhaupt angefangen hat. Vor zwei Wochen schrieb ich etwas von Sell in April und das scheint sich bislang bewahrheitet zu haben. Und es gibt keinen Grund, warum man übermäßig optimistisch werden sollte, denn Marktindikatoren wie die IBM-Zahlen deuten eher auf ein enttäuschendes erstes Quartal hin.
Die Hiobsbotschaften wollen für deutsche Solarindustrie einfach nicht enden. Während eine Pleite die nächste jagt und die Unternehmen aus der einstmals blühenden Branche reihenweise Verluste ausweisen müssen, konnte der Wechselrichterhersteller SMA Solar (WKN A0DJ6J) 2012 wenigstens einen Gewinn verbuchen. Allerdings musste auch das TecDAX-Unternehmen aus dem nordhessischen Niestetal bei Kassel 2012 einen deutlichen Gewinneinbruch im Vergleich zum Vorjahr ausweisen. Aufgrund der schwächer als erwartet ausgefallenen Ergebnisse und eines enttäuschenden Ausblicks muss die Aktie von SMA Solar am Mittwochnachmittag Kursverluste von rund 10 Prozent hinnehmen und belegt damit den letzten Platz im TecDAX.