Die Turbulenzen an den Aktienmärkten und die geldpolitischen Eingriffe der Notenbanken haben auch zu Verwerfungen an den Devisenmärkten geführt, wie sich beispielhaft an der Kursentwicklung des Britischen Pfunds zeigt.
Immer wieder erhalten wir Anfragen, was wir denn vom Devisenhandel halten. Als bekennende Langfrist-Investoren sind uns solche Investments eher suspekt. Natürlich kann man mit etwas "Spielgeld" einmal auf eine Dollar-Stärke setzen. Aber zu mehr?
Während an den Aktienmärkten und im Währungspaar Euro gegen den US-Dollar vor der nahenden Präsidentschaftswahl in Frankreich gespannte Ruhe herrscht, ist im Handel mit dem Britischen Pfund zur Zeit etwas mehr los.
Zahlen über Zahlen. Die Berichtssaison dies- und jenseits des Atlantiks läuft auf Hochtouren und der Gesamteindruck ist durchaus positiv und sorgt für Kauflaune bei den Anlegern. In den USA konnten Ebay und Qualcomm die Investoren überzeugen, in Deutschland führt Daimler nach guten Zahlen die Liste der Gewinner im DAX an.
Die Börsen zeigen eine dicke Hornhaut gegenüber allen Arten von Krisen. Auch, dass das politisch, militärisch und wirtschaftlich große Britannien die heilige EU-Familie verlassen will, wird nicht als Freveltat betrachtet. Zugegeben, Großbritannien hatte innerhalb der Verwandtschaft immer die Rolle der bösen Schwiegermutter: Weihnachten und Ostern war sie immer da, doch jeder freute sich, wenn die Feiertage vorbei waren.
Nachdem der US-Dollar im September 2019 ein 3-Jahres-Hoch bei 0,84 britischen Pfund markierte, folgte ein deutlicher Rücksetzer. Inzwischen wurde es jedoch Zeit für ein Comeback.
Der BREXIT brachte im vergangenen Jahr so einiges auf der Insel durcheinander. Die eine Hälfte der Bevölkerung war am feiern, die andere staunte nur ungläubig und fühlte sich ihrer Zukunft beraubt. Doch der BREXIT ist nicht allein für die Schwäche des Pfundes verantwortlich.
Potenzielle Käufer halten sich zurück und warten weiterhin auf eine Korrektur nach der Erholungsrally vom Brexit-Schock. Eine gewisse Überhitzung nach dem starken Anstieg ist zwar nicht zu leugnen, dennoch halten sich die Gewinnmitnahmen in Grenzen. So tritt der deutsche Aktienmarkt weiter auf der Stelle und wartet auf neue Impulse. Die sind gestern zumindest seitens der Geldpolitik ausgeblieben.
Ohne Zweifel ist die Lage an den Finanzmärkten nicht krisenbefreit. Allein die politischen Konflikte stellten normalerweise große Unsicherheitsrisiken dar. Dennoch sind die Beine der politischen Börse zunächst kurz.
Die Berichtssaison in den USA erreicht langsam aber sicher ihren Höhepunkt. Heute berichten knapp 18 Prozent Gewichtung des großen Dow Jones Index. Dabei handelt es sich um die Unternehmen Microsoft, Goldman Sachs, Unitedhealth und Johnson&Johnson.
Die Bundesbank wird 60! Am 26. Juli 1957 wurde das Gesetz über die Deutsche Bundesbank erlassen. Damit hatte die Bundesrepublik Deutschland eine richtige Zentralbank. Inzwischen ist sie zwar Bestandteil des Euro-Systems, aber keineswegs überflüssig.
An den Währungsmärkten herrscht im Großen und Ganzen momentan gespannte Ruhe. Der Euro handelt zur Überraschung vieler Marktbeobachter weiterhin recht deutlich über den zu Jahresanfang erzielten Tiefstkursen. Auch das Britische Pfund wird aktuell deutlich teurer umgesetzt, als es viele Analysten zu Jahresbeginn erwartet hatten. Spannung wird nächste Woche aufkommen...
Wie erwartet gab es heute nichts Neues von der EZB. Alles bleibt vorerst wie es ist, weder Zinssätze noch die Parameter des Anleihekaufprogramms werden angetastet. Auch die wiederholten Beteuerungen, im Falle einer weiter nachlassenden Konjunktur und steigender Risiken, die Anleihekaufprogramme auszuweiten, konnten keinen Anleger hinter dem Ofen vorlocken.
Während sich der DAX zum heutigen Handelsstart wieder zurück über die Marke von 10.000 Punkten arbeiten kann, gilt die Aufmerksamkeit der Anleger voll und ganz der EZB. Auch wenn es dieses Mal aufgrund einer abwartenden EZB ein sogenanntes „Non-event“ werden könnte, der Fokus bleibt auf dem Euro, der am Morgen unter die Marke von 1,10 US-Dollar gefallen ist.
Der Deutsche Aktienindex befindet sich seit gestern Morgen in einer Konsolidierung. Der Markt versucht, die starken Gewinne der vergangenen Woche zu verdauen, während sich die Anleger auch auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag einstellen und entsprechend positionieren.