Während an den Aktienmärkten und im Währungspaar Euro gegen den US-Dollar vor der nahenden Präsidentschaftswahl in Frankreich gespannte Ruhe herrscht, ist im Handel mit dem Britischen Pfund zur Zeit etwas mehr los.
Ohne Zweifel ist die Lage an den Finanzmärkten nicht krisenbefreit. Allein die politischen Konflikte stellten normalerweise große Unsicherheitsrisiken dar. Dennoch sind die Beine der politischen Börse zunächst kurz.
Der Euro zeigte sich in den vergangenen Wochen wieder volatil und in der Summe weiter abwärts gerichtet. Der Rückfall unter seine beiden gleitenden Durchschnittslinien EMA50 und EMA200 auf Tagesbasis verfehlte seine Wirkung nicht, nach Rückläufen von unten knickt EUR/USD jetzt weiter ein.
Nachdem der US-Dollar im September 2019 ein 3-Jahres-Hoch bei 0,84 britischen Pfund markierte, folgte ein deutlicher Rücksetzer. Inzwischen wurde es jedoch Zeit für ein Comeback.
Mit der neuen britischen Premierministerin Theresa May werden zwar offiziell die Weichen für den Brexit gestellt. Doch wie dieser konkret aussieht und inwieweit er überhaupt stattfindet, lässt sich heute noch nicht sagen. Schon aufgrund Jahre langer Trennungsverhandlungen mit der EU wird das Brexit-Thema zwischenzeitlich deutlich als Treiber für Eurosklerose verlieren.
Es war einmal der Europäische Stabilitätspakt. Heutzutage ist aus ihm längst die Romanische Schuldenunion geworden, die als „alternativlos“ gilt, um das politische Europa zu erhalten.
Die Bundesbank wird 60! Am 26. Juli 1957 wurde das Gesetz über die Deutsche Bundesbank erlassen. Damit hatte die Bundesrepublik Deutschland eine richtige Zentralbank. Inzwischen ist sie zwar Bestandteil des Euro-Systems, aber keineswegs überflüssig.
Der Brexit stellt ein nachhaltiges Unsicherheitsrisiko für den politischen sowie (finanz-)wirtschaftlichen Status der EU dar. Aber auch das Thema „Europäische Bankenkrise“ ist wieder in den Anlegerfokus geraten. Wie werden sich die neuen politischen, aber auch finanzwirtschaftlichen Krisen auf die einzelnen Anlageklassen auswirken? Und welche Rolle spielen Edelmetalle?
Die Turbulenzen an den Aktienmärkten und die geldpolitischen Eingriffe der Notenbanken haben auch zu Verwerfungen an den Devisenmärkten geführt, wie sich beispielhaft an der Kursentwicklung des Britischen Pfunds zeigt.
Die Börsen zeigen eine dicke Hornhaut gegenüber allen Arten von Krisen. Auch, dass das politisch, militärisch und wirtschaftlich große Britannien die heilige EU-Familie verlassen will, wird nicht als Freveltat betrachtet. Zugegeben, Großbritannien hatte innerhalb der Verwandtschaft immer die Rolle der bösen Schwiegermutter: Weihnachten und Ostern war sie immer da, doch jeder freute sich, wenn die Feiertage vorbei waren.
Das britische Pfund hat seit seinem Mehrjahreshoch gegenüber dem US-Dollar vor zwei knapp zwei Jahren bis heute einen kräftigen Wertverlust von mehr als 16 Prozent hinnehmen müssen. Das „Cable“ sollte eigentlich von der Erwartung eines Comebacks der Wirtschaft Großbritanniens nach der Finanzkrise und damit einhergehend steigender Zinsen profitieren, doch dann kam es wie so oft anders.
EUR/USD befindet sich in einem stabilen Abwärtstrend und fällt seit vergangener Woche wieder deutlich. Der Stabilisierungsversuch oberhalb des Unterstützungsbereichs bei 1,3300 - 1,3325 USD ist gescheitert, womit weiter fallende Kurse in Richtung 1,3100 und später 1,2660 - 1,2748 USD drohen.
Das GBP/USD (Cable) scheint noch längst nicht fertig mit dem seit April gestarteten Aufwärtsimpuls. Man achte auf das Level von 1,5400 USD.
Die Wirtschaft in Großbritannien präsentiert sich weiterhin stark und nach guten Zahlen kann heute auch das Britische Pfund weiter zulegen und kommt damit der Marke von 1,60 US-Dollar wieder ein Stückchen näher.
Der heiße Ritt des US-Dollars ist zunächst gestoppt, seit Anfang Oktober ist der steile Rallyschub des US-Dollar Index durch eine Zwischenkorrektur unterbrochen. Er setzt an die zuvor gebrochenen 2013er Hochs zurück.