Geldpolitisch nichts neues, das Thema an den Börsen heißt nun US-Präsidentschaftswahl. Was ist, wenn Donald Trump der nächste US-Präsident wird? Diese Frage hört man auch auf dem Parkett in Frankfurt immer häufiger. Der Kampf ums Weiße Haus ist an den Börsen angekommen. In den Nachtstunden findet der erste Showdown zwischen Clinton und Trump statt.
Anleger sind in dem börsenbestimmenden Thema Geldpolitik nach der vergangenen Woche genauso schlau wie vorher. Die Fed hat mit ihrem Nichtstun lediglich die Kurse wieder dorthin bewegt, wo sie lagen, bevor die Spekulationen über eine mögliche Zinsanhebung im September begonnen haben.
Das Ende der Vorwoche sah nach den Glattstellungen zum Verfallstag (Hexensabbat) nicht sonderlich optimistisch aus. Unser DAX fiel unter die vorher als Unterstützung herausgearbeitete Marke von 10.380 Punkten (bzw. Tief der Zone 10.350 Punkt) und kam quasi erst mit dem Ende der Handelswoche zur erzwungenen Ruhe. Doch dieser Verkaufsdruck war augenscheinlich sehr vom Verfallstag an sich geprägt und nicht der Startschuss zu einer Abwärtsspirale.
Der DAX konnte sich am Donnerstag zu einer wahren Freudenparty aufmachen. Die Begeisterung unter den Anlegern angesichts der abwartenden Haltung von Janet Yellen & Co. war groß. Auch charttechnisch hat dies Auswirkungen. Die Analysten bei der DZ BANK weisen auf die Aufhellung der Lage hin.
Der DAX konnte sich im Vorfeld der US-Zinsentscheidung etwas freundlicher zeigen. Ob die gute Laune nach der Entscheidung lange anhält, stellen jedoch nicht wenige in Frage. Die Analysten bei der DZ BANK weisen etwa auf den zyklischen Gegenwind bis November hin, der die Freude trüben könnte.
Die Fed hatte dem DAX ein kurzes Stimmungshoch beschert. Doch der Start in die neue Handelswoche fiel gehörig ins Wasser. Da gilt es die anstehenden Konjunkturdaten und Unternehmensmeldungen im Blick zu behalten.
Auch in der neuen Handelswoche werden sich Investoren an den weltweiten Finanzmärkten verstärkt mit den Notenbanken beschäftigen müssen.
Gestatten Sie mir, dass ich heute ganz tief unten in der Phrasenkiste wühle und dort eine ganz olle Kamelle, wie der Kollege Hoffmann sowas nennen würde, ausgrabe. Die Geschichte von der Henne und dem Ei nämlich, oder besser die Frage, was denn nun wohl zuerst da war.
Der DAX kann nach der gestrigen Entscheidung durch die Fed, die Zinsen nicht zu erhöhen, deutliche Zugewinne verbuchen. Zwar hat die US-Notenbank auch durchklingen lassen, dass eine Erhöhung noch in diesem Jahr kommen soll, aber entsprechende Aussagen aus der Vergangenheit waren bislang wenig Wert. Daher konzentrieren sich Anleger auf die tatsächlichen Entscheidungen.
Neben der seit Monaten andauernden Zinserhöhungsdebatte seitens der US-Notenbank Fed ist wohl die US-Wahl das zweitwichtigste Ereignis aus Anlegersicht in diesem Jahr. Doch welche Auswirkungen sind wirklich daraus zu erwarten? Egal ob Trump oder Clinton gewinnt, als Präsident/in kann man auch in den USA nicht schalten und walten wie man möchte.
Von dem Stimmungshoch, für das die Fed in der Vorwoche sorgen konnte, ist am Montagmittag nichts mehr zu sehen. Der DAX stürzt um mehr als 1 Prozent ab. Auch eine Aufhellung des ifo-Geschäftsklimas kann nicht helfen.
Bei der Aufwärtsbewegung des DAX nach der September-Sitzung der Fed handelt es sich offenbar um ein Strohfeuer. Zumal die DZ BANK Analysten derzeit auch aus charttechnischer Sicht nur wenig Aufwärtspotenzial sehen.
Sie will es eventuell tun, tut es dann aber nicht: Leitzinsen erhöhen. Wird sie es jemals tun? Langsam aber sicher verwirrt die Fed, wo sie eigentlich als bedeutendste Notenbank klare Kante zeigen sollte.
Der Rauch in Sachen Geldpolitik ist verzogen. Alles bleibt vorerst beim alten. Bei der gestrigen Sitzung der US-Notenbank ist die Entscheidung allerdings nicht einheitlich gefallen. Es gab drei Abweichler, die am liebsten bereit jetzt die Zinsen angehoben hätten. Nicht nur das spricht dafür, dass wohl noch einmal in diesem Jahr an der Zinsschraube gedreht wird, wohlmöglich im Dezember.
Das Thema „Schuldenkrise“ findet sich kaum noch in öffentlichen Schlagzeilen. Aber ist es tatsächlich verschwunden? Nein, genauso wenig wie Unkraut auf Streuobstwiesen. In Europa sind es nicht nur die üblichen Verdächtigen Griechenland oder Portugal, sondern längst auch Frankreich, Italien und Spanien, die bis Oberkante Unterlippe verschuldet sind.