Seit der Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen am 16. September nicht anzuheben, wächst in den USA die Sorge vor einer nahenden Wirtschaftsflaute. Jeder Indikator wird an der Wall Street auf die Waagschale gelegt.
So langsam hat sich die erste Aufregung um die geplante Übernahme der US-Chipfirma Atmel (WKN 882557) durch Dialog Semiconductor (WKN 927200) gelegt. Allerdings trauen Investoren dem Braten immer noch nicht so recht, da das TecDAX-Unternehmen einige Hebel in Bewegung setzen musste, um bei der milliardenschweren Übernahme zum Zuge zu kommen.
Seit rund einer Woche ist bei Volkswagen (WKN 766403) nichts mehr so wie es war. Durch das Eingeständnis von Konzernchef Martin Winterkorn am Sonntag, tatsächlich den Abgasausstoß von Diesel-Fahrzeugen durch den Einsatz von Software manipuliert zu haben, kam die Bärenstory des Jahres ins Rollen. Was danach geschah ist schon jetzt Börsengeschichte.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. Europas restriktive Haushaltspolitik, die Währungspolitik, die Niedrigzinsproblematik aus Anlegersicht. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Volkswagen, Vonovia, Axel Springer, Südzucker, Evotec, Alibaba, Gilead Sciences, Apple.
Mit einem Verkaufsstart gehen auch neue Rekorde einher. Das ist man bei Apple (WKN 865985) inzwischen gewohnt. Allerdings trägt auch die wenig berauschende Marktstimmung dazu bei, dass Investoren Apples Verkaufserfolge für die neue iPhone-Generation derzeit nicht gebührend feiern können.
Seit heute kann in Deutschland das neue iPhone gekauft werden. Doch die Schlangen vor den Apple-Stores sind deutlich kürzer. Das Interesse für die Modelle 6s und 6s Plus scheint zumindest in Deutschland nicht mehr ganz so groß zu sein, wie in der Vergangenheit. Doch weltweit wird das neue iPhone von Apple (WKN 865985) wieder ein Renner.
Der Wochenstart ist für zahlreiche Aktien alles andere als rosig gelaufen. Neben VW-Papieren (WKN 766403) brechen auch Aktien des Automobilzulieferers ElringKlinger (WKN 785602) und des Chip-Herstellers Dialog Semiconductor (WKN 927200) um ein Fünftel ein. Grund genug sich nach Einstiegschancen umzusehen.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Binnennachfrage in Europa, die US-Geldpolitik, die Staatschuldendynamik, die Automobilindustrie. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf K+S, Daimler, Fresenius, Fresenius Medical Care, RWE, Deutz, Inditex, Richemont, Nokia, GoPro, Apple, Hewlett-Packard.
Das ist doch richtig nett von Amazon (WKN 906866). Der Online-Händler verbannt Streaming-Geräte der Konkurrenten Apple (WKN 865985) und Google (WKN A0B7FY) aus seinen Shops. Apple TV und Googles Chromecast sollen Amazon-Kunden nicht mehr verwirren können, da sie ja den Video-on-Demand-Dienst von Amazon Prime Video entweder gar nicht oder nur unzureichend unterstützen würden.
Die Entscheidung der US-Notenbank, den Leitzins am 16. September nicht anzuheben, wird der Wirtschaft schaden. Mit den wachgerüttelten Animal Spirits entsteht der allgemeine Eindruck, dass das Wachstum in den USA gefährdet ist. Kurzum: Die angefachte Verunsicherung droht in Folge auch die Wirtschaft zu belasten.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. Alternativen zur europäischen Währungsunion, Chinas Konjunkturschwäche, das Preisniveau in Deutschland und der Schweiz, sowie die aktuelle Marktlage. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Volkswagen, Allianz, RWE, Gerry Weber, Balda, Goldcorp, Apple.
Wann die Zinsen nun steigen oder nicht steigen werden, ist nicht das Problem. Was die Wall Street paralysiert ist dagegen die Diskussion, wann es soweit sein wird. In der Zwischenzeit wird jeder ach so unwichtige Wirtschaftsindikator auf die Waagschale der Daytrader gelegt - und das nicht nur in den USA - sondern global.
Am Mittwochvormittag zeigten sich Anleger am deutschen Aktienmarkt für einen kurzen Augenblick geradezu euphorisch, weil die Fed die erste Leitzinsanhebung seit langer Zeit doch noch verschieben könnte. Zum Mittag hat sich diese Euphorie etwas gelegt. Trotzdem verzeichnet das wichtigste deutsche Börsenbarometer DAX immer noch ordentliche Tagesgewinne. Warten wir einmal ab, ob das in den Tagen nach einer wahrscheinlichen US-Zinswende genauso sein wird.