Wenig Neues brachte das Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank hervor, welches gestern Abend veröffentlicht wurde. Das aber gerade ist für die Börsen eine gute Nachricht.
An Tag zwei einer längst überfälligen Korrektur geht es heute in etwas langsamerem Tempo mit dem Deutschen Aktienindex weiter nach unten. Die Minuszeichen gestern und heute sind aber kaum der Rede wert.
Während bei den Olympischen Sommerspielen in Rio Goldmedaillen an Athleten aus aller Welt für ihre außergewöhnlichen Leistungen vergeben werden, hat Gold für Investoren ein wenig von seinem Glanz verloren. Allerdings könnte die positive Stimmung, die zu Jahresbeginn beobachtet werden konnte, schnell zurückkehren.
Gold gilt gemeinhin als der Sachwert schlechthin: In Form von Münzen ist es gut zu transportieren und weltweit als Ersatzwährung aufgrund des Materialwertes anerkannt. Aber die Krisenwährung hat auch einen schlechten Ruf. Während Gold zu Zeiten der Lehman-Pleite von Hoch zu Hoch kletterte, fiel der Goldpreis in den letzten Jahren kräftig ab. In der Folge wendeten sich viele Goldanleger, die auf dem Höhepunkt der Krise eingestiegen waren, enttäuscht, und zum Teil voller Verluste, ab.
Wenn der Sommer an den Börsen eine Erkenntnis gebracht hat, dann die, dass die Zinsen rund um den Globus noch für lange Zeit tief bleiben werden. Vermögensverwalter, die mit dieser Grundhaltung aus dem Urlaub zurückkehren, werden sich fragen, ob sie in diesem Umfeld nicht vielleicht doch wieder stärker ins Risiko gehen sollten.
Zur Freude vieler Börsianer bleibt die US-Notenbank vorsichtig, wenn es um weitere Leitzinserhöhungen geht.
Neben den Aktienmärkten und den jüngsten Rekorden an der Wall Street blicken Investoren derzeit auch gespannt auf die Rohstoff- und Devisenmärkte.
Gestern schloss der Deutsche Aktienindex die Kurslücke vom Jahresbeginn bei 10.766 Punkten. Wenn sich Börsengeschichte hier wiederholt, stehen uns jetzt erst einmal ein paar Tage mit Gewinnmitnahmen bevor.
Der Deutsche Aktienindex hat die Kurslücke des China-Schocks vom Jahresbeginn geschlossen. Anleger, die damals China noch als Risiko wahrnahmen, setzen dort jetzt auf die Chancen. Die chinesischen Börsen schlossen auf einem Siebenmonatshoch.
Trotz zwischenzeitlicher Gewinnmitnahmen, bleibt der DAX in einer hervorragenden Ausgangslage, um weitere Jahreshochs anzugreifen.
Die Andeutungen der US-Notenbank, die Märkte würden das Risiko einer weiteren Zinsanhebung unterschätzen, sind mit Vorsicht zu genießen. Der Verdacht, das Protokoll der Fed-Sitzung werde heute Abend negative Überraschungen enthalten, hat heute wieder Gewinnmitnahmen an den weltweiten Börsen ausgelöst.
Die Exportwerte im Deutschen Aktienindex hatten heute das Päckchen einer aufwertenden Gemeinschaftswährung zu tragen. Der starke Euro hat den DAX-Bullen nach der Rally der vergangenen Tage ein wenig die Laune verdorben.
Während die US-Indizes ein Allzeithoch nach dem anderen verbuchen, hofften DAX-Anleger am Montag ebenfalls auf einen neuerlichen Schub. Dieser blieb aus. Stattdessen scheint die Erholungsrallye erst einmal eine Pause einzulegen.
Die Aktienbörsen steigen weiter. In der vergangenen Woche hat der technologienahe US-Index Nasdaq ein neues Allzeithoch erzielt und damit ein neues Kursziel von plus dreißig Prozent generiert. Jetzt steht nur noch Japans Aktienindex Nikkei 225 auf „Warten“. Die „Aktienbörsen-Ampel“, der NYSE-BPI, signalisiert weiterhin „Grün“. Empfehlung: Shortpositionen (wenn noch vorhanden) schließen, Longpositionen mit P&F-Kaufsignal sowie hoher Relativer Stärke kaufen. Bei den Rohstoffen tendiert Rohöl wieder leicht aufwärts, aber noch „Warten“. Gold ist unverändert „Long“.
Nachdem sie die Bank von England im Regen stehen ließ, hat die amerikanische Notenbank für ihre geldpolitischen Normalisierungspläne keine Verbündeten mehr in der Welt. Die Federal Reserve kämpft jetzt allein auf verlorenem Posten. Daher scheint es gerade fast schon egal zu sein, ob Wirtschaftsdaten besser oder schlechter ausfallen.