Nachdem die erste Woche des neuen Jahres mit positiven Tendenzen und einem dadurch nicht unangebrachten Optimismus seitens der Anleger endete, lagen die Erwartungen für Woche 2 entsprechend im oberen Bereich - und wurden auch prompt enttäuscht.
Völlig überraschend - die Italiener hatten ihrem Ministerpräsidenten schließlich gerade eine schwere Wahlniederlage zugefügt, was zuvor noch als absolut marktschädlich interpretiert worden war - legten die Kurse im DAX ab Montag den Turbo ein und preschten mit einer Wucht und einem Tempo über die 11.000er-Marke, dass einem beim Zusehen geradezu schwindlig wurde.
And the Winner is…Donald Trump! Ja, das ist dann doch eine mittlere Überraschung, dieser unerwartete Ausgang der US-Präsidentschaftswahl, und erinnert ein wenig an den BREXIT im Juni; auch damals hat man nicht wirklich geglaubt, dass das eigentlich Unmögliche wahr werden könnte.
Es ist unter dem berühmten Strich nichts Wesentliches passiert. Der DAX pendelt seit Anfang August in dieser rund 500 Zähler breiten Seitwärtsrange zwischen grob 10.250 und 10.750 Zählern hin und her, wobei sich das Geschehen in den vergangenen drei Wochen auf den Bereich zwischen 10.500 und 10.650 Punkten konzentriert. Wieso eigentlich ausgerechnet 10.650?
Gestatten Sie mir, dass ich heute ganz tief unten in der Phrasenkiste wühle und dort eine ganz olle Kamelle, wie der Kollege Hoffmann sowas nennen würde, ausgrabe. Die Geschichte von der Henne und dem Ei nämlich, oder besser die Frage, was denn nun wohl zuerst da war.
In erster Linie macht uns Börse nämlich vor allem Spaß. Wenn sich darüber hinaus damit dann auch noch Geld verdienen lässt, ist das die Kirsche auf der Sahne von dem Eisbecher, wenn Sie verstehen, was ich meine. Den gerade erwähnten Eisbecher gab es zwar nicht, da unser Lieblingseiskugeldreher saisonbedingt im wohlverdienten Jahresurlaub weilt, aber Spaß hatten wir in den ersten Handelstagen 2017 auf jeden Fall schon mal, denn der DAX ist zunächst geradezu mustergültig ins neue Jahr gestartet.
Der Dow Jones marschiert zum ersten Mal in seiner 120-jährigen Geschichte über 19.000 Punkte, an der Wall Street werden vier Allzeithochs (Dow Jones, S&P 500, Nasdaq Composite und Russell 2000) an einem Abend gefeiert, und was macht der DAX? Nix!
Die gute Nachricht zuerst - nur noch ein paar Tage, dann haben wir dieses schreckliche US-Wahlspektakel endlich hinter uns. Und ganz ehrlich - mittlerweile spielt es schon kaum mehr eine Rolle, wer denn nun den Kampf ums Weiße Haus gewinnen und in dasselbe einziehen wird. Hauptsache, dieses unwürdige Theater findet ein Ende...
Herzlich willkommen im goldenen Oktober! „Der Herbst ist immer unsere beste Zeit“, das schrieb schon Johann Wolfgang von Goethe 1797 an seinen Dichterfreund Friedrich Schiller. Und auch wenn wir nicht wissen, was genau der Herr Geheimrat damit meinte, können wir den Satz in punkto Börse nur bestätigen. Denn mit dem Oktober beginnt statistisch betrachtet das stärkste Quartal auf dem Parkett.
Die gute Nachricht vorweg: die offene Kurslücke zwischen 10.375 und 10.405 Punkten wurde zwischenzeitlich erfolgreich geschlossen! Die etwas weniger gute: nach fünf Verlusttagen hintereinander hat der DAX den Anschluss an die Rallyebewegung vom August verloren und im Chart ein klassisches Doppeltop ausgebildet.
Die US-Notenbank hat am Mittwoch mit all den versteckten und offenen Ankündigungen vom nächsten Zinsschritt sowas von Ernst gemacht und den US-Leitzins um sagenhafte 0,25 Prozent erhöht! Gut, ursprünglich (also vor Jahresfrist) waren für 2016 eigentlich vier Erhöhungen avisiert worden, aber hey - jetzt ist es schließlich immerhin eine geworden!
Bei den Kursentwicklungen würden wir uns eine Trendumkehr wünschen, und zwar sowas von! Zumindest bei den deutschen Titeln, denn die sind - trotz der bärenstarken Vorgaben von der Wall Street mit vier neuen Allzeithochs in Folge - wieder einmal nicht aus dem Quark gekommen.
Hoch, höher, Jahreshöchststand - zum Wochenbeginn kannten die deutschen Blue Chips nur eine Richtung, und die führte geradewegs auf eine neue Jahresbestmarke. 10.827,70 Punkte standen am Dienstag auf der Anzeigetafel, damit hatte der DAX endlich die mittelfristige Abwärtstrendgerade hinter sich gelassen und darüber hinaus auch die August-Tops als bisherige Spitzenstände 2016 abgelöst. Der Höhenflug währte jedoch nicht lange…
Ein möglicher Präsident Trump wird weltweit mit Skepsis gesehen, auch an den Finanzmärkten. Der mittlerweile gängige Begriff „Trump-Faktor“ beschreibt die aktuell vorherrschende Unsicherheit wunderbar treffend, und wenn es etwas gibt, was die Börsianer hassen wie die Pest (wahlweise auch die Cholera), dann ist das bekanntlich Unsicherheit.
Nach einem starken Wochenbeginn gaben die Kurse am Donnerstag wieder recht deutlich ab, womit auch diese Handelswoche gefühlt irgendwie eine Nullnummer geblieben ist. Immerhin, und das wollen wir lobend erwähnen, gelang es dem DAX dabei, doch mal etwas nachhaltiger über die 10.600er-Marke zu klettern.