Also wenn Sie mich fragen, dann dreht sich diese Welt nicht länger um ihre eigene Achse, sondern allmählich durch. Nun ist es ja immer noch so, dass wir uns hier im Market Mover mit Kommentaren zur aktuellen politischen Lage, ob in- oder ausländisch, grundsätzlich zurückhalten wollen. Übrigens nicht, weil uns zu den anliegenden Themen nichts einfällt, sondern weil wir uns darauf geeinigt haben, dass wir uns an dieser Stelle nicht verzetteln, sondern auf die Märkte konzentrieren sollten.
Wie erwartet gab es heute nichts Neues von der EZB. Alles bleibt vorerst wie es ist, weder Zinssätze noch die Parameter des Anleihekaufprogramms werden angetastet. Auch die wiederholten Beteuerungen, im Falle einer weiter nachlassenden Konjunktur und steigender Risiken, die Anleihekaufprogramme auszuweiten, konnten keinen Anleger hinter dem Ofen vorlocken.
Potenzielle Käufer halten sich zurück und warten weiterhin auf eine Korrektur nach der Erholungsrally vom Brexit-Schock. Eine gewisse Überhitzung nach dem starken Anstieg ist zwar nicht zu leugnen, dennoch halten sich die Gewinnmitnahmen in Grenzen. So tritt der deutsche Aktienmarkt weiter auf der Stelle und wartet auf neue Impulse. Die sind gestern zumindest seitens der Geldpolitik ausgeblieben.
Zahlen über Zahlen. Die Berichtssaison dies- und jenseits des Atlantiks läuft auf Hochtouren und der Gesamteindruck ist durchaus positiv und sorgt für Kauflaune bei den Anlegern. In den USA konnten Ebay und Qualcomm die Investoren überzeugen, in Deutschland führt Daimler nach guten Zahlen die Liste der Gewinner im DAX an.
Während sich der DAX zum heutigen Handelsstart wieder zurück über die Marke von 10.000 Punkten arbeiten kann, gilt die Aufmerksamkeit der Anleger voll und ganz der EZB. Auch wenn es dieses Mal aufgrund einer abwartenden EZB ein sogenanntes „Non-event“ werden könnte, der Fokus bleibt auf dem Euro, der am Morgen unter die Marke von 1,10 US-Dollar gefallen ist.
Der Deutsche Aktienindex befindet sich seit gestern Morgen in einer Konsolidierung. Der Markt versucht, die starken Gewinne der vergangenen Woche zu verdauen, während sich die Anleger auch auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag einstellen und entsprechend positionieren.
NYSEinstein Peter Tuchman spricht über den Mittwoch (20.7.2016) an der Wall Street. Der Dow Jones tendierte bei 18.595 Punkten. Man müsse Aktien kaufen, so die Einschätzung des US-Experten hier in seinem Blog bei Wirtschaft TV.
Die Börsen zeigen eine dicke Hornhaut gegenüber allen Arten von Krisen. Auch, dass das politisch, militärisch und wirtschaftlich große Britannien die heilige EU-Familie verlassen will, wird nicht als Freveltat betrachtet. Zugegeben, Großbritannien hatte innerhalb der Verwandtschaft immer die Rolle der bösen Schwiegermutter: Weihnachten und Ostern war sie immer da, doch jeder freute sich, wenn die Feiertage vorbei waren.
Krise? Welche Krise? Als hätte es die vergangenen drei Wochen mitsamt der darin eingefahrenen Verluste nicht gegeben, drehten die Indizes den Turbo auf und gaben richtig Gas. Gut, dass die US-amerikanischen Börsenbarometer straight nach oben marschierten, das war nun nicht neu, denn Dow Jones & Co hatten bereits in der Vorwoche eine Sommerrallye gestartet.