Nach 31 Jahren in der ersten deutschen Börsenliga muss thyssenkrupp als eines der Gründungsmitglieder den DAX verlassen. Dabei ist der Essener Stahl- und Technologiekonzern nicht das erste DAX-Gründungsmitglied, das irgendwann einen schmerzhaften Abstieg verkraften musste. Für Anleger sind die ständigen Wechsel in den wichtigsten deutschen Aktienindizes jedoch kein Grund, traurig zu sein. Diese bieten ganz interessante Anlagemöglichkeiten.
Der Stahlkonzern ThyssenKrupp, Gründungsmitglied des deutschen Aktienindex DAX, wird am 23. September nach über 30 Jahren von MTU Aero Engines als DAX-Mitglied ersetzt. Die Entscheidung fiel, nachdem sich der Aktienkurs von ThyssenKrupp in den letzten 12 Monaten halbierte und nun der Verkauf der lukrativen Aufzugssparte im Fokus steht.
In der nächsten Woche gibt die Deutsche Börse bekannt, welches Unternehmen in den DAX aufsteigt und mutmaßlich thyssenkrupp beerben wird. Zu den Favoriten zählen Deutsche Wohnen und MTU Aero Engines. Geht es nach der jüngsten Kursentwicklung der beiden Konzerne, dürfte die Entscheidung zugunsten letzteren Unternehmens ausfallen.
Die Vonovia-Aktie setzt ihren Erholungskurs trotz des Berliner Mietendeckels fort. Inzwischen lockt sogar der Sprung auf ein neues Allzeithoch. Dank der EZB und des anhaltenden Booms am deutschen Immobilienmarkt könnte eine neue Bestmarke früher als gedacht erreicht werden.
MTU Aero Engines dürfte den Zweikampf mit der Deutschen Wohnen um die Aufnahme in den DAX gewonnen haben, wie die aktuellen Indexberechnungen vermuten lassen. Eine DAX-Aufnahme dürfte die MTU-Aktie weiter beflügeln, denn damit würde der Triebwerksproduzent in den Fokus neuer Investoren rücken.
Die Diskussion über zu hohe Mieten in deutschen Innenstädten hat die Vonovia-Aktie stark unter Druck geraten lassen. Es bleibt abzuwarten, ob es sich dabei nur um einen kurzfristigen Rücksetzer handelt, den Anleger für einen günstigen Einstieg nutzen können, oder ob nun der Boom für die deutschen Immobilienkonzerne zu Ende geht.