Die Berichtssaison hat auch an diesem Donnerstag noch einige Quartalszahlen zu bieten. US-Highlight ist sicher die Bilanz des Modekonzerns Abercrombie & Fitch (WKN 903016). Am Markt wird eine deutliche Verlustausweitung erwartet. Ebenfalls vor Börsenschluss werden der Solarkonzern JinkoSolar (WKN A0Q87R) und die Royal Bank of Canada (WKN 852173) über das abgelaufene Quartal berichten. Währen bei JinkoSolar ein Gewinnsprung erwartet wird, können sich Anleger von Kanadas größter Bank über deutliche Gewinnverbesserungen freuen. Nach Börsenschluss wird zudem der US-Computerspiele-Händler Gamestop (WKN A0HGDX) über das abgelaufene Quartal berichten.
BYD konnte in den vergangenen Wochen immer wieder mit guten Nachrichten aufwarten. Auch der Aufschwung der chinesischen Wirtschaft sowie die anhaltende Umweltdiskussion sorgen hier für große Zuversicht. Allerdings ist der Tesla-Konkurrent nicht der einzige Konzern, der von der hohen Investorennachfrage nach Aktien von Unternehmen mit Bezug zu „grünen“ Technologien wie der Elektromobilität profitiert.
Die heute veröffentlichten Zahlen zur chinesischen Industrieproduktion reihen sich geradewegs in die Serie schwacher Konjunkturdaten aus dem Reich der Mitte ein. Auch diese Daten erhöhen bei der chinesischen Regierung den Handlungsdruck, mehr zu tun, um den Motor der einstigen Konjunkturlokomotive wieder in Fahrt zu bekommen.
Kommt uns dies nicht alles bekannt vor? Rasant nach oben schnellende Aktienkurse haben unbedarfte Privatanleger angelockt. Vom einfachen Bauarbeiter, über den Taxifahrer bis hin zur Putzfrau und dem Rentner wollten alle am Kursfeuerwerk mitverdienen. In diesem Umfeld reichte es oftmals schon, wenn sich Unternehmen innovativ klingende Namen gaben, um Käufer anzulocken.
Panik an den Börsen, Kurssturz, Crash - wieder einmal liefern die Publikumsmedien schrille Begleitmusik zum Geschehen an den Börsen. Gibt es tatsächlich Grund zur Panik? Was sagen die „Big Players“? „Wir erleben eine Korrektur, nicht den Start eines Bärenmarktes“, kommentiert der internationale Vermögensverwalter Fidelity, eine der größten Fondsgesellschaften. M&G Investments wiederum verweist auf Chancen, die sich in ausverkauften Märkten ergeben, deren Fundamentaldaten sich nach wie vor als stark erweisen.
Im Land der Mitte macht sich wirtschaftliche Angst breit. Auf Teufel komm raus will die KP in Peking dem Schicksal Japans entgehen, dass sich nach dem Platzen der Immobilienblase und dem Einbruch der Exporte zu Beginn der 90er-Jahre noch bis heute in der Rezession befindet.
Lange Jahre galt China als Jungbrunnen der Weltwirtschaft. Doch zeigen sich mittlerweile Risse in der schönen Wirtschaftsfassade. Der Immobilienmarkt hat seinen Zenit überschritten und das Schicksal des Aktienmarkts erinnert an unseren Neuen Markt. Diese negativen Vermögenseffekte über Immobilien und Aktien bedrohen die Konsum- und Investitionsfreude in China. Bereits jetzt steht beim chinesischen Wachstum - nach westlichen Maßstäben - schon längst nicht mehr die Sieben, sondern eher die Vier vor dem Komma. Auch Chinas Anrainerstaaten bekommen die Nachfrageschwäche zu spüren.
Rätseln werden die China-Anleger, ob die Maßnahmen der Regierung wirksam sind: Staatsfonds dürfen Aktien kaufen, Neuemissionen werden gebremst, es kommt häufig zu Kursaussetzungen einzelner Werte, um den Abwärtstrend zu stoppen. Können solche Maßnahmen greifen? Ein Blick auf den langfristigen SSE Composite zeigt: besonderes außergewöhnlich ist die aktuelle Situation keineswegs.
Der Aktienmarkt musste zuletzt diverse Belastungen verdauen: Ukraine-Krise, Griechenland-Krise und jetzt die China-Krise. Doch bisher haben diese Krisen die Aktienkurse nicht entscheidend zurückgeworfen. Noch vor einigen Jahren hätten Börsianer die Frage gestellt: Was geht es mich an, wenn in China ein Sack Reis umfällt? Doch heute sieht es ganz anders aus.
Die erdrückende mediale Dominanz der griechischen Schuldenkrise verdeckt eine viel größere Gefahr für die globale Wirtschaft und die Finanzwelt. Es geht um die chinesischen Anlageblasen, konkret um die Gefahr ihres Platzens. Mittlerweile hat der chinesische Immobilienboom seinen Zenit längst überschritten. Im Trend fällt das chinesische Geschäftsklima im Immobiliensektor seit 2010, obwohl Chinas Leitzins bereits viermal binnen Jahresfrist gesenkt wurde. Für die sehr Altersvorsorge orientierten Chinesen ist damit ein Vermögensverlust entstanden, der gleichzeitig auf eine anhaltend hohe Hypothekenverschuldung trifft.
Egal wie faul so mancher Deal oder wie ungesund so manches Elixir auch sein mag, dass Schlangen-Öl fließt wieder und ein Happy End wird in Aussicht gestellt. Griechenland will endlich gerettet werden. China befriedigt die Gier des Kapitalismus. In den USA fällt wiederum die Quartalssaison weniger schlecht als befürchtet aus.
Derzeit treiben Börsianer hierzulande vor allem „Brexit“-Ängste um. Zu Jahresbeginn waren es dagegen ganz besonders die chinesischen Konjunktursorgen, die im Anlegerfokus standen. Dabei scheint es der zweitgrößten Volkswirtschaft überraschend gut zu gehen.
Die abstürzenden Börsen in China haben in den letzten Wochen für erhebliche Unruhe gesorgt. Zwar blieben die Reaktionen an den westlichen Börsen überschaubar, dennoch besteht die Gefahr, dass das nicht so bleibt. Mit dem Ende der Berichtssaison fehlen schließlich die bestimmenden Themen und im Sommerloch werden neue Themen gerne aufgenommen. Für die Börsen könnte dies nichts gutes bedeuten.
Ob Grexit, Brexit oder Chinas Manipulierung des dortigen Aktienmarktes - wir Anleger leben in einer Welt voller Gefahren. Doch der Mensch strebt von seiner Natur her stets nach der Lösung und einem Ausweg. Fest steht, dass es eines Tages wieder zu einer Finanzkrise kommen muss. Alles - ob in der Natur oder an der Börse, kehrt irgendwann wieder zum Equilibrium zurück. Wie auch die Geburt und der Tot. Eines haben uns die letzten Wochen aber erneut gezeigt.
Über der Solarbranche schien zuletzt nicht gerade der Sonne - dafür sorgten weltweite Überkapazitäten, die auf die Preise drückten. Käufer von Photovoltaik-Anlagen mag das freuen, die Hersteller derselben jedoch wohl kaum.