Die vergangene Woche bot aus Anlegersicht mal wieder jede Menge Überraschungen. Die größte kam sicherlich aus den USA, wo die Wirtschaft im ersten Quartal wetterbedingt nur um 0,1 Prozent gewachsen ist. Nachdem dann auch die Fed noch ihr Anleiheaufkaufprogramm abermals reduziert hat, schoss der Dow Jones auf ein neues Rekordhoch. In Deutschland reagierte man trotz der Bullen-Stimmung an der Wall Street verhalten. Dies lag aber sicher auch an den zahlreichen Quartalsberichten, die die Anleger in der Masse wohl erst einmal zurückschrecken lies.
Der Kursverlauf der Twitter-Aktie (WKN A1W6XZ) zeigt es deutlich: Die Euphorie ist verfolgen. Von dreistelligen Kursen träumt derzeit keiner mehr, nachdem die Aktie bei 74,73 US-Dollar gedreht hat und inzwischen ein Drittel niedriger notiert. Schuld sind natürlich die enttäuschten Wachstums- und Ertragsaussichten, die auch gestern bei der Vorstellung der Zahlen zum ersten Quartal wieder aufs Tablett kamen. Die Korrektur der Aktie auf unter das Niveau des Börsengangs könnte also nur der Anfang sein.
Neben Themen wie Bio-Tech oder Aktien aus dem Social Media-Bereich wie Facebook (WKN A1JWVX) und Twitter (WKN A1W6XZ), hatten sich Investoren in den USA im vergangenen Jahr ganz besonders auf den 3D-Druck gestürzt. Der Hype bescherte der 3D Systems-Aktie (WKN 888346) in etwa eine Kursverdreifachung innerhalb eines Jahres. Doch Anfang 2014 setzten Gewinnmitnahmen ein. Zudem schockierte das Unternehmen die Börsianer Anfang Februar mit einer Gewinnwarnung, so dass sich vermehrt Zweifel am weiteren Kurspotenzial breit machten. Die Geschäftsergebnisse für 2013 sollten für etwas mehr Klarheit sorgen.
Der Aktienmarkt beendete die vergangene Woche nach einer Achterbahnfahrt wieder nahezu auf Vorwochenniveau. Die angebliche Schwellenländer-Krise dominierte abermals das (mediale) Geschehen. Wer Gründe für einen Absturz sucht, wird immer welche finden. Doch eine normale Korrektur kostet eben auch ihre paar Prozentpunkte. Im übrigen sind die Problemländer alte Bekannte. Interessant ist, dass über den größtmöglichen Schwellenland-Gau - China - so gut wie kein Wort verloren wird. Als wenn im Reich der Mitte alles im Lot wäre. Manchmal kommt es einem so vor, wie im Märchen "Des Kaisers neue Kleider". So lange nur jeder den offiziellen chinesischen Daten glaubt, wird China gut dastehen. Doch was wenn eines Tages herauskommen sollte, dass auch in China die ADAC-Methoden nicht unbekannt sind? Sollte es zu solchen Problemen kommen, wäre die Lage wirklich ernst. Doch bis dahin (bei uns laufen Wetten zwischen September und November) dürfte man mit ausgesuchten Aktien noch Freude haben.
Aktuell stehen gleich zwei Internet-Unternehmen in den Schlagzeilen der Finanzmedien. So kündigte der chinesische Konzern Alibaba.com für den Sommer seinen Börsengang in den USA an. Schätzungen zufolge könnte daraus das größte Internet-IPO der Geschichte werden. Weniger erfreulich sind für Anleger indes die Neuigkeiten vom Kurznachrichtendienst Twitter. Denn nach dem Auslaufen einer Haltefrist haben sich Altaktionäre hier gestern in großem Umfang von ihren Beständen getrennt.
Wenn derzeit die Rede von einer neuen Blase im US-Technologiesektor ist, befindet sich neben Twitter (WKN A1W6XZ) oder Facebook (WKN A1JWVX) auch der weltgrößte Video-on-Demand-Anbieter Netflix (WKN 552484) im Mittelpunkt. Dabei hat die Netflix-Aktie jüngst in nur wenigen Wochen einen Absturz um fast 30 Prozent hinnehmen müssen, was nicht gerade für ein solides Investment spricht. Allerdings sind die Wachstumsaussichten, die dem Unternehmen teilweise nachgesagt werden, enorm.
An den Märkten kursiert derzeit die Korrektur-Angst. Vor allem die Technologie- und Biotech-Werte gerieten zuletzt unter Druck. Ob die Umschichtungen in defensive Werte diese Talfahrt tatsächlich stoppen können bleibt abzuwarten. Vor allem bei Tech-Highflyern wie Facebook (WKN A1JWVX) oder Twitter (WKN A1W6XZ) hinterlässt die jüngste Abwärtsbewegung tiefe Spuren. Twitter notiert inzwischen auf dem Niveau des Börsengangs. Von Seiten der beginnenden Berichssaison kommen zudem Störfeuer.
Zuletzt konnte das führende Soziale Netzwerk Facebook (WKN A1JWVX) die Anleger mit beeindruckenden Geschäftsergebnissen und vor allem mit dem starken Wachstum auf mobilen Geräten auf seine Seite ziehen. Doch mit dem WhatsApp-Deal könnte Facebook-Chef Mark Zuckerberg möglicherweise ein Eigentor geschossen haben.
Das hatten sich Twitter-Optimisten ganz anders vorgestellt. Nachdem der Kurznachrichtendienst erstmals als börsennotiertes Unternehmen Quartalsergebnisse vorgelegt hatte, kehrte in Bezug auf die Twitter-Aktie Ernüchterung ein. Während Twitter (WKN A1W6XZ) die Umsatz- und Gewinnerwartungen des Marktes für das vierte Quartal 2013 übertreffen konnte, sparte man sich das bisher schwächste Wachstum bei den Nutzerzahlen ausgerechnet für den mit Spannung erwarteten ersten Quartalsbericht seit dem Börsengang im November 2013 auf.
Jetzt brechen beim Kurznachrichtendienst Twitter (WKN A1W6XZ) alle Dämme. Zunächst litt der Aktienkurs unter schwachen Nutzerzahlen im ersten Quartal. Doch nun fragen sich immer mehr Anleger, warum sie an den Erfolg der Wachstumsgeschichte glauben sollen, wenn dies Mitarbeiter und frühe Investoren offensichtlich nicht mehr so richtig tun.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Inflation im Euroraum, Spaniens BIP, der Banken-Stresstest und QE in Europa. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Daimler, Siemens, E.ON, Osram, RATIONAL, Alstom, Clariant, Erste Group, Mayr-Melnhof, OMV, Twitter, Barrick Gold.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. das OMT-­Urteil des Bundesverfassungsgerichts, die Staatsschulden-Problematik, die US-Geldpolitik. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf RWE, Südzucker, OMV, Strabag, Nokia, Samsung, Apple, Twitter, Citigroup.
Auch wenn der Elektroautohersteller Tesla Motors (WKN A1CX3T) und Twitter (WKN A1W6XZ) schwerlich miteinander zu vergleichen sind, ist es doch schön zu sehen, wenn ein Highflyer an der Börse die hohen Erwartungen erfüllt oder in diesem Fall sogar pulverisiert. Dabei beeindruckte das Unternehmen um seinen charismatischen Chef und Gründer Elon Musk nicht nur mit seinen vergangenen Erfolgen. Vielmehr zeigten sich die Anleger überzeugt, dass sich Tesla unaufhaltsam in den Kreis der großen Automobilhersteller kämpfen dürfte.
Nur noch zwei Mal schlaffen, dann gibt es den vielleicht am meisten herbeigesehnten Quartalsbericht dieser Saison. Am Mittwochabend nach US-Börsenschluss wird der Kurznachrichtendienst Twitter (WKN A1W6XZ) erstmals Zahlen als börsennotiertes Unternehmen vorlegen. Zwar werden die Ergebnisse nicht an diejenigen von Facebook (WKN A1JWVX) herankommen können. Allerdings erhoffen sich die Anleger einige Erkenntnisse darüber, wie sehr die Twitter-Aktie derzeit tatsächlich überbewertet ist.