Im Leben gibt es immer wieder mal den ein oder anderen Moment, da möchte man einfach gar nichts sagen und stattdessen am liebsten nur schweigen. Dann fehlen einem sozusagen die Worte, und die alte Redewendung vom Reden, das Silber sowie dem Schweigen, das Gold ist, erhält einen ganz neuen, aktuellen Bezug. Ein solcher Moment ist das heute, hier und jetzt eigentlich auch, aber da ich in meiner Eigenschaft als Ihr allwöchentlicher Börsenkorrespondent nun einmal für den textlichen Inhalt dieses Editorials verantwortlich zeichne, ist es Ihr mehr als gutes Recht, auch diesmal auf einen Bericht von mir zur Lage der Märkte zu bestehen.
Da sind sie also, die Apple-Zahlen (WKN 865985) für das dritte Geschäftsquartal 2012/13 (April-Juni) und der Konzern konnte weitgehend überzeugen. Dennoch bleiben die rückläufigen Margen weiterhin das Sorgenkind von Apple. Neue Produkte wurden nicht vorgestellt. Konzernchef Tom Cook hob aber auf das starke Wachstum bei iTunes, Software und Services ab. Zudem wies er optimistisch auf die bevorstehende Veröffentlichung der Betriebssysteme iOS 7 und OS X Mavericks hin.
Ich würde mich wirklich freuen, wenn ich die Aktien von Nokia, Deutscher Telekom und ähnlicher “Qualitätswerte” etwas weniger häufig in der Liste der vorgeschlagenen Werte finden würde. Ich werde nie verstehen, warum viele Anleger ein Faible für diese Anteilscheine haben. (Wahrscheinlich ist es Mitleid.) Nun ja zumindest hat die Nokia-Aktie in den vergangenen Wochen ein wenig Elan gezeigt, der aber nun sein Ende gefunden zu haben scheint.
Nun sind sie raus: Die vorläufigen Solarworld-Zahlen (WKN 510840) für das Geschäftsjahr 2012. Und sie sind wie jüngst befürchtet ein Desaster. Der vorläufige Konzernumsatz brach um 42,0 Prozent auf 606,0 Mio. Euro ein, während das Konzernergebnis von -307 Mio. Euro auf rund -477 Mio. fiel. Der Aktie dürfte dies nun erneut einen Schlag versetzen und das Ende der deutschen Solar-Aktien einmal mehr dokumentieren.
Es hat in diesem Jahr zwar ein Weilchen länger als sonst üblich gedauert, aber nun hat es uns doch erwischt - das Sommerloch. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht, aber dazu kommen wir im Laufe dieser Ausgabe des Market Mover noch. Zunächst einmal ist deutlich zu spüren, dass wir uns in Sachen Nachrichten auf dem bisher tiefsten Stand des Jahres befinden.
Zuletzt wurde es um die Deutsche Telekom (WKN 555750) ja wieder etwas lauter. Stichwort EU-Kartelluntersuchungen wegen Preisabsprachen bei Internet-Zugängen. Doch nach den Durchsuchungen vergangene Woche hat sich die Lage wohl erstmal mal wieder beruhigt. Seit unserem letzten Kommentar zur T-Aktie Mitte Juni hat sich der Kurs erwartungsgemäß nicht vom Fleck bewegt. Dennoch sind die Analysten zuversichtlich und sehen weiterhin Kurspotenzial.
Man muss kein Prophet sein, um vor Wochen zu sagen, dass dieser Tag kommen wird. Am gestrigen Dienstag waren Commerzbank (WKN 803200) (WKN CBK100) -Aktien so billig wie noch nie. Für Turnaround-Fans ein wahres Schnäppchen. Doch der Schein trügt gewaltig. Die Aktie hat Riesenpotenzial - und zwar nach unten.
Krise? Welche Krise? Athens Börse im Sturzflug? Who cares?! Chinas Aktienmärkte am Boden? Na und?! Der Dow Jones im Abwärtstrend in Richtung Jahrestief (17.038 Zähler Anfang Februar) und einer bisherigen 2015er-Jahresperformance von -2,3 Prozent? Scheinbar egal! Völlig unberührt von alledem kletterten die deutschen Aktienmärkte zuletzt aufwärts.
Nach den wenig schmeichelhaften Schlagzeilen der letzten Monate rund um die Begrenzung der Flatrate-Tarife (Im Internet unter #Drosselkom diskutiert) legte die Aktie der Deutschen Telekom (WKN 555750) - getrieben auch durch Dividendenjäger - bis auf 10 Euro zu. Doch bei dieser Marke war Schluss. Heute hat die Telekom nun die Begrenzung der Flatrate-Tarife zum Teil zurückgenommen. Zweistellige Kurse dürften daher so bald nicht mehr erreichbar sein.
Die Story der Commerzbank (WKN CBK100) wird wohl kein Happy-End haben. Zumindest wüsste ich nicht, woher die positiven Impulse für diese kommen sollten. jetzt kommt die Coba mit dem Preis für die neuen Aktien raus. 4,50 Euro. Hammer. Die schlimmsten Befürchtungen sind damit noch einmal übertroffen worden. Ein neues Allzeittief ist da obligatorisch.