Bekanntermaßen stehen die Deutschen immer noch nicht so richtig auf Aktien. Und das, obwohl der DAX in diesem Jahr auf ein neues Rekordhoch klettern konnte. Während deutsche Sparer mit zinsgebundenen Investments weiterhin Geld verschenken, scheint man nun zumindest auf den Geschmack von Fonds zu kommen. Allerdings auch nicht erster Linie auf den von reinen Aktienfonds.
Was ist eigentlich „sicher“? Diese Frage haben wir an dieser Stelle schon mehrfach gestellt. Erkundigen Sie sich einmal in Ihrem Bekanntenkreis, welche Anlageformen heute als „sicher“ gelten. Ganz vorne landen da sicher Sparguthaben, Bausparverträge, Lebensversicherungen. Lebensversicherungen?
Deutsche gelten generell als Aktien-Muffel, doch Fonds finden sie immer besser. Somit konnte die Fondsbranche im Juli 11,4 Mrd. Euro neue Gelder einsammeln. Darüber hinaus werden in diesem Jahr in Sachen Zuflüsse neue Rekorde angesteuert.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Regeln der Eurozone, Papiergeld, den Frankenschock, Chinas Aktienmarkt sowie die US-Konjunktur. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Daimler, Bayer, Hochtief, Kion, Evonik, Nordex, QSC, Apple.
Nun ist es also doch auf den Weg gebracht, das dritte Hilfspaket für Griechenland. Noch im vergangenen Jahr gab es gar nicht so wenige EU-Politiker, die nach den zwei bereits beschlossenen milliardenschweren Programmen ein weiteres, drittes, ausgeschlossen haben. Doch wir werden mit weiteren 85 Mrd. Euro einspringen müssen, um die Pleitegriechen... ja was eigentlich - zu retten? Das ist schon mit den bisherigen Milliarden nicht gelungen, warum also jetzt?
China-Sorgen, die Unsicherheit bezüglich des Zeitpunkts der Fed-Leitzinserhöhung und nun auch noch der Volkswagen-Skandal um manipulierte Abgaswerte. Kein besonders gutes Börsenumfeld. Trotzdem sind unter den Finanzprofis überwiegend Optimisten zu finden. Das geht aus dem aktuellen Profi-Börsentrend der DAB Bank hervor.
Tom Zhang aus Peking wollte sich einem Buick oder einen VW Passat gönnen, bevor er beschloss, seine 300.000 Yuan (ca. 48.000 Dollar) doch lieber am Aktienmarkt anzulegen. Der Anstieg von 300.000 auf 800.000 Yuan in etwas mehr als einem Jahr gab ihm Recht. „Ich glaube, ich bin gut in diesen Dingen, ich kann noch mehr Geld machen“, sagte Zhang, 26. „Warum sollte ich die Henne töten, die goldene Eier legt? Mein Auto kann ich später immer noch kaufen.“ Konsumenten wie Tom Zhang schieben den Erwerb größerer Anschaffungen auf, um die Rally zu jagen.
Rätseln werden die China-Anleger, ob die Maßnahmen der Regierung wirksam sind: Staatsfonds dürfen Aktien kaufen, Neuemissionen werden gebremst, es kommt häufig zu Kursaussetzungen einzelner Werte, um den Abwärtstrend zu stoppen. Können solche Maßnahmen greifen? Ein Blick auf den langfristigen SSE Composite zeigt: besonderes außergewöhnlich ist die aktuelle Situation keineswegs.
Panik an den Börsen, Kurssturz, Crash - wieder einmal liefern die Publikumsmedien schrille Begleitmusik zum Geschehen an den Börsen. Gibt es tatsächlich Grund zur Panik? Was sagen die „Big Players“? „Wir erleben eine Korrektur, nicht den Start eines Bärenmarktes“, kommentiert der internationale Vermögensverwalter Fidelity, eine der größten Fondsgesellschaften. M&G Investments wiederum verweist auf Chancen, die sich in ausverkauften Märkten ergeben, deren Fundamentaldaten sich nach wie vor als stark erweisen.
Wer bereits fest dazu entschlossen ist, sein Vermögen an der Börse zu vermehren, wird schnell zu einer wichtigen Fragestellung vorstoßen. Nach welcher Strategie gehe ich vor? Wie lege ich mein Geld an? Denn immer nur der Nase nach, immer nur im Vertrauen auf Gefühl und Instinkt wird das auf Dauer wohl nichts mit dem Erfolg werden.